Ex-HSV-Profi Ostrzolek geht nach Österreich. Neuer Vertrag für Terodde? Das sagt Mutzel. Miese Stimmung beim kommenden Gegner.

Die HSV-News am Sonntag, den 10. Januar 2021:

Ex-HSV-Profi Ostrzolek wechselt nach Österreich

Nach je drei Jahren bei Hannover 96 und dem HSV ist Matthias Ostrzolek am Sonntag zum österreichischen Erstligisten Admira Wacker Mödling gewechselt. Der 30 Jahre alte Linksverteidiger unterschrieb dort nach einem halben Jahr ohne Verein einen bis 2022 gültigen Vertrag.

Ostrzolek spielte von 2014 bis 2017 beim HSV. Der frühere deutsche U-21-Nationalspieler war in Deutschland auch noch für den VfL Bochum und den FC Augsburg aktiv. Sein Vertrag in Hannover wurde nach der vergangenen Saison nicht verlängert.

Bochum rückt HSV auf den Pelz

Der VfL Bochum hat im Aufstiegskampf der 2. Bundesliga die Ausrutscher der Konkurrenz genutzt. Die Mannschaft von Trainer Thomas Reis gewann am 15. Spieltag bei Jahn Regensburg 2:0 (0:0) und kletterte auf Rang zwei. Mit 29 Punkten zog Bochum an Holstein Kiel (29) vorbei und rückte zudem ganz nah an Spitzenreiter HSV (30) heran. Beide Konkurrenten hatten am Wochenende nur Unentschieden gespielt.

Simon Zoller (80.) erlöste Bochum mit seinem achten Saisontreffer nach vielen vergebenen Möglichkeiten. Thomas Eisfeld (90.+5) legte spät nach. Nach einem Foul vor dem Strafraum nutzte der VfL die Schläfrigkeit des Jahn und führte den Freistoß schnell aus, Zoller bewahrte vor dem Tor die nötige Ruhe.

HSV dementiert Bericht über mögliche Oliva-Leihe

Bekommt der HSV kurzfristig Verstärkung? Wie die italienische Tageszeitung "La Gazzetta dello Sport" berichtet, wird die angestrebte Verpflichtung des Uruguayers Christian Oliva vom italienischen Erstligaclub Cagliari Calcio immer wahrscheinlicher.

Oliva (24) könnte beim HSV die Lücke im defensiven Mittelfeld schließen, die durch den Ausfall von Klaus Gjasula entstanden ist. Amadou Onana konnte zwar gute Ansätze zeigen, ließ aber etwas die Konstanz vermissen. Moritz Heyer ist für die Position kein Spezialist. Und in die Qualitäten von Gideon Jung, wie Heyer ein Allrounder, hat Trainer Daniel Thioune offenbar wenig Vertrauen.

Laut "Gazzetta dello Sport" hat der HSV für Oliva ein Leihangebot mit Kaufoption abgegeben. Doch in Hamburg sorgt der Bericht für Verwunderung: Der Uruguayer sei ein ordentlicher Spieler, aber kein Thema, heißt es beim HSV. Tatsächlich stand Oliva am Sonntagabend beim Serie-A-Spiel in Florenz in Cagliaris Startformation. Er war im Sommer 2019 für fünf Millionen Euro von seiner Heimat zu den Sarden gewechselt, kam dort aber nur selten zum Einsatz.

Neuer Vertrag für Terodde? HSV-Sportchef gelassen

Was wäre der HSV ohne Simon Terodde? 16 Treffer hat der Neuzugang in den ersten 15 Saisonspielen erzielt – einen mehr als alle Teamkollegen zusammengenommen. Auch in Nürnberg sicherte Terodde am Sonnabend dem HSV zumindest einen Punkt, als er aus einer halben Chance ein Tor machte.

"Er macht in der Box aus wenig viel. Er ist gedankenschnell und handelt oft richtig. Deswegen sind wir froh, dass wir ihn da vorn drinstehen haben", sagte HSV-Sportdirektor Michael Mutzel am Sonntag. Da sollte es naheliegen, dass der HSV Teroddes Einjahresvertrag schnellstmöglich verlängert. Der 32-Jährige selbst ließ am Sonnabend durchblicken, dass er die Gespräche gern beschleunigen würde.

HSV holt einen Punkt in Nürnberg:

Der HSV punktet im Auswärtspiel beim 1. FC Nürnberg

Das ist mal ein
Das ist mal ein "Ausgerechnet": Fabian Nürnberger (M.), in Hamburg geborener ehemaliger HSV-Jugendspieler, brachte Nürnberg in der 14. Minute in Führung. © Imago/Zink
Entsprechend bedröppelt fiel das Mienenspiel der HSV-Profis aus.
Entsprechend bedröppelt fiel das Mienenspiel der HSV-Profis aus. © Witters
In der 33. Minute brachte Simon Terodde (M.) den HSV auf Vorarbeit von Bakery Jatta (r.) zurück ins Spiel.
In der 33. Minute brachte Simon Terodde (M.) den HSV auf Vorarbeit von Bakery Jatta (r.) zurück ins Spiel. © Witters
Fingerzeig statt Salut: Terodde bejubelte schon seinen 16. Saisontreffer.
Fingerzeig statt Salut: Terodde bejubelte schon seinen 16. Saisontreffer. © Witters
Nur selten in Schieflage: Nürnbergs Angreifer Manuel Schäffler gegen Hamburgs Abwehrkante Toni Leistner.
Nur selten in Schieflage: Nürnbergs Angreifer Manuel Schäffler gegen Hamburgs Abwehrkante Toni Leistner. © Imago/Zink
Nürnberg wurde anstelle des gesperrten Chefs Robert Klauß vom ehemaligen Hamburger Co-Trainer Tobias Schweinsteiger gecoacht.
Nürnberg wurde anstelle des gesperrten Chefs Robert Klauß vom ehemaligen Hamburger Co-Trainer Tobias Schweinsteiger gecoacht. © Witters
HSV-Außenverteidiger Josha Vagnoman (r.) im Duell mit Fabian Nürnberger.
HSV-Außenverteidiger Josha Vagnoman (r.) im Duell mit Fabian Nürnberger. © Imago/Zink
Vor dem Anstoß im Max-Morlock-Stadion schwor sich der HSV auf die Mission fünfter Sieg in Folge ein.
Vor dem Anstoß im Max-Morlock-Stadion schwor sich der HSV auf die Mission fünfter Sieg in Folge ein. © Witters
HSV-Trainer Daniel Thioune entschied sich in Nürnberg, erstmals in dieser Saison die gleiche Startelf aus der Vorwoche aufzustellen.
HSV-Trainer Daniel Thioune entschied sich in Nürnberg, erstmals in dieser Saison die gleiche Startelf aus der Vorwoche aufzustellen. © Witters
Rückkehr Tom Mickel (r.) machte sich zwar ebenfalls auf dem Rasen warm, doch auf die Ersatzbank schaffte es nur HSV-Torhüter Daniel Heuer Fernandes (l.).
Rückkehr Tom Mickel (r.) machte sich zwar ebenfalls auf dem Rasen warm, doch auf die Ersatzbank schaffte es nur HSV-Torhüter Daniel Heuer Fernandes (l.). © Witters
Wiedersehen macht Freude: Die ehemaligen
Wiedersehen macht Freude: Die ehemaligen "Club"-Kollegen Tim Leibold (l., HSV) und Enrico Valentni (Nürnberg). © Imago/Zink
Auch für den ehemaligen HSV-Trainer und jetzigen Nürnberger Sportvorstand Dieter Hecking war es ein besonderes Spiel.
Auch für den ehemaligen HSV-Trainer und jetzigen Nürnberger Sportvorstand Dieter Hecking war es ein besonderes Spiel. © Imago/Zink
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Aber Mutzel gab sich gelassen: "Wir haben da keinen Stress. Wir haben vor dreieinhalb Monaten diesen Vertrag gemacht. Jeder weiß, was drinsteht. Wir sind mit ihm auch als Typ megazufrieden. Und er weiß, was er an uns hat und dass er in einem tollen Verein ist. Wir stehen im Austausch und sind relativ entspannt."

Möglicher Hintergrund der Hinhaltetaktik: Beim HSV ist man nicht überzeugt, dass sich Zweitliga-Rekordtorjäger Terodde im Aufstiegsfall auch in der Bundesliga durchsetzen könnte, nachdem ihm das beim VfB Stuttgart und beim 1. FC Köln nicht gelungen war.

Osnabrück hadert vor Spiel beim HSV

Vor dem Spiel beim HSV am 18. Januar (20.30 Uhr/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) hängt beim VfL Osnabrück der Haussegen schief. Die überraschende 2:3-Heimniederlage am Sonnabend gegen den Tabellenletzten Würzburger Kickers hat Trainer Marco Grote gehörig aufs Gemüt geschlagen.

„Ich würde auch gern mal wieder ein Heimspiel gewinnen. Das hat mit Heim- oder Auswärtsspielen aber nichts zu tun“, sagte Grote. „Wir sind in der ersten Halbzeit verdient in Führung gegangen. Und ich hatte nicht das Gefühl, dass da noch etwas anbrennen kann. Aber ab der 60. Minute begann bei uns etwas, das mich ziemlich ärgert. Wir haben den Gegner aufgebaut, stark gemacht und ihm den Glauben zurückgegeben. Wir haben das Spiel komplett aus der Hand gegeben. Diese Niederlage ist hochgradig unnötig.“

Sebastian Kerk, der den VfL mit 1:0 in Führung gebracht hatte, wurde noch deutlicher: „Was in den letzten 30 Minuten abgegangen ist: So kann man kein Zweitliga-Spiel bestreiten“, schimpfte Kerk. „Vielleicht haben wir ein Stück weit gedacht: Das geht schon. Aber es geht nicht. Diese Lehren müssen wir aus dem Spiel ziehen und das dann schleunigst abstellen.“

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Ulreich-Unsicherheiten beunruhigen HSV nicht

Sven Ulreich hat in seiner kurzen HSV-Zeit schon einiges erlebt. Manchen Punkt hat der Torwart mit erstklassigen Paraden festgehalten, manch anderen durch technische Schwächen verschenkt. In Nürnberg wäre ihm beinahe das nächste folgenschwere Malheur passiert: Nach einem zu riskanten Ulreich-Anspiel verlor Moritz Heyer den Ball an Manuel Schäffler, doch dessen Schuss parierte der HSV-Torwart dann wieder großartig.

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Später dann schenkte Ulreich den Nürnbergern noch eine Ecke, als ihm eine Ballannahme misslang. Doch HSV-Sportdirektor Michael Mutzel wischte Bedenken beiseite: "Sven ist kein Maradona am Ball, aber das muss er auch gar nicht. Wir haben im Spielaufbau schon gute Szenen mit ihm gehabt." Dass Ulreich ein gewisses Risiko eingehe, sei gewollt. "Wenn wir hoch angelaufen werden, ist es die Kunst, sich trotzdem herauszuspielen. Wir wollen auch, dass er da mutig ist."

Er sei sich sicher, dass Ulreichs Ballsicherheit noch steigen werde. Man dürfe nicht vergessen, dass der Routinier vor seinem Wechsel zum HSV im Sommer beim FC Bayern wenig gespielt habe – und wenn doch, dann hinter Weltklassespielern, die auch mal einen schlampigeren Pass sichern konnten.