Hamburg. Beim HSV ist der Torwart nur noch Nummer drei. Nun geht er lieber in Frankreich auf die Bank, bevor er in Hamburg auf der Tribüne sitzt.

Nachdem Julian Pollersbeck beim HSV zur Nummer drei degradiert worden ist, ergreift der 26-Jährige nun die Flucht und wechselt in die französische Ligue 1. Laut „Sport1" soll der Wechsel zu Olympique Lyon perfekt sein. Der Torhüter soll beim diesjährigen Halbfinalisten der Champions League in Kürze einen Vierjahresvertrag unterschreiben. Im Gegenzug kassiert der HSV eine Ablöse in Höhe von 500.000 Euro. Zuvor hatte die „L‘Equipe“ von Lyons Interesse an Pollersbeck berichtet.

In Lyon soll Pollersbeck die Nummer zwei hinter Stammtorwart Anthony Lopes (29) werden. Olympiques bisheriger Ersatzkeeper Ciprian Tatarusanu (34) ist gerade für 500.000 Euro zum italienischen Topclub AC Mailand gewechselt.

Dieselbe Summe nimmt nun auch der HSV ein. Auch wenn die Hamburger einst siebenmal so viel Geld investierten, als der damalige U-21-Europameister im Sommer 2017 für 3,5 Millionen Euro vom 1. FC Kaiserslautern verpflichtet worden war, stimmten die Club-Verantwortlichen dem Deal zu – wegen der finanziell schwierigen Lage in Corona-Zeiten.

Pollersbeck gehört beim HSV zu den Topverdienern

Denn ein Jahr vor seinem Vertragsende beim HSV hatte Pollersbeck keine Perspektive mehr in Hamburg. Eine Transferentschädigung konnte der Club nur noch in diesem Sommer kassieren. Nächstes Jahr wäre der Torhüter ablösefrei gewesen. Mit einer Jahresgage von rund 700.000 Euro gehörte Reservist Pollersbeck zudem zu den Topverdienern im Kader, weshalb der HSV sein Gehalt einsparen wollte.

Nach dem Abgang von Pollersbeck will der HSV bis zum 5. Oktober noch einen neuen Torwart verpflichten, der dann in den Konkurrenzkampf mit Daniel Heuer Fernandes treten soll.

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Holt der HSV eine neue Nummer eins?

Wohl auch deshalb wollte sich Trainer Daniel Thioune am Sonntag noch nicht festlegen, wer die neue Nummer eins zwischen den Pfosten wird. Fest stand vorerst lediglich, dass Heuer Fernandes am Montag beim peinlichen Aus im DFB-Pokal gegen Dynamo Dresden (1:4) im Tor stand. Für den Zweitligaauftakt am kommenden Freitag gegen Fortuna Düsseldorf ließ Thioune die Torhüterfrage noch offen.

„Bis nach Düsseldorf schaue ich noch nicht", sagte der Coach. Weil er bis dahin eine Personalrochade in seinem Torhüterteam erwartet?