Hamburg/Herzogenaurach. Im Abschlusstraining vor dem ersten Geisterspiel der Clubgeschichte deuten sich Überraschungen in der Startaufstellung an.

Seite an Seite mit Martin Harnik betrat HSV-Trainer Dieter Hecking am Sonnabend den Trainingsplatz in Herzogenaurach. Doch der Eindruck täuschte. Für Harnik dürfte es beim Neustart bei der SpVgg Greuther Fürth am Sonntag (13.30 Uhr/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) keinen Platz in der Startaufstellung geben.

Dass Harnik beim Abschlusstraining in der vermeintlichen A-Elf stehen würde, war allerdings auch nicht unbedingt zu erwarten – der Österreicher hatte zuletzt mit einem Muskelfaserriss zu kämpfen. Allerdings mussten sich am Sonnabend noch andere Profis das orange Leibchen überstreifen, die das eher nicht gewohnt sind.

HSV-Personalrochade in der Abwehr

So deutet sich in der Innenverteidigung eine Überraschung an: Statt Rick van Drongelen könnte Jordan Beyer an der Seite von Timo Letschert beginnen – über Beyers Vielseitigkeit hatte sich Hecking schon am Freitag in der Pressekonferenz lobend geäußert. Für Vizekapitän van Drongelen käme das einer Degradierung gleich, zumal die Mitbewerber Gideon Jung und Ewerton angeschlagen ausfallen.

Dieter Hecking nennt zwei HSV-Gewinner der Corona-Zeit
Dieter Hecking nennt zwei HSV-Gewinner der Corona-Zeit

weitere Videos

    Beyers bisherigen Platz auf der rechten Abwehrseite würde dann der wieder von seinem Fußbruch genesene Josha Vagnoman einnehmen, nachdem Jan Gyamerah vergangene Woche sein Comeback um weitere Wochen hatte verschieben müssen.

    Verdrängt Jairo in Fürth Kittel aus der Startelf?

    Auch im offensiven Mittelfeld scheint sich in der Corona-Pause die Hierarchie verschoben zu haben. Hier könnte Jairo Samperio zum Zug kommen. Der Spanier hatte wegen eines Kreuzbandrisses fast die gesamte vergangene Saison verpasst, stand in der laufenden Zweitligaserie nie in der Startelf und in diesem Kalenderjahr noch gar nicht auf dem Platz. Nun könnte er Topscorer Sonny Kittel (elf Tore, vier Vorlagen) verdrängt haben.

    Überhaupt scheint Hecking nicht viel auf Statistiken zu geben. Statt Lukas Hinterseer, mit neun Ligatoren zweitbester HSV-Schütze, stand Joel Pohjanpalo als Stürmer in der A-Elf. Und auch Spielmacher Louis Schaub, wie Pohjanpalo leihweise im Winter gekommen, droht nach sieben Startelfeinsätzen erstmals die Bank. Dafür steht Jeremy Dudziak nach überstandenem Innenbandanriss im Knie vor der Rückkehr.

    Drei Spieler werden erst gar nicht den Weg vom Quarantäne-Trainingslager zum Stadion in Fürth antreten. Hecking darf zwar erstmals fünf Auswechslungen vornerhmen, aber weiterhin nur 20 Profis nominieren. Neben Gyamerah, Ewerton und Jung fällt auch Torwart Julian Pollersbeck aus.