Hamburg. Der 21-Jährige ist derzeit an Hansa Rostock ausgeliehen und überzeugte in der Dritten Liga bisher mit starken Leistungen.

Jonas Boldt wollte sich ein genaues Bild verschaffen. Unmittelbar vor der Saisonunterbrechung durch das Coronavirus reiste der Sportvorstand des Hamburger SV nach Rostock. Der 38-Jährige wollte mit eigenen Augen sehen, wie sich Offensivtalent Aaron Opoku (21) beim Drittligaclub Hansa Rostock entwickelt hat. In den Planspielen für die Zukunft spielt der gebürtige Hamburger beim HSV eine wichtige Rolle.

Wie das Abendblatt erfuhr, wird Opoku unabhängig der Ligazugehörigkeit im Sommer wieder zum Profikader gehören. Sowohl Boldt als auch Trainer Dieter Hecking halten große Stücke auf den trickreichen Flügelstürmer, der im Juli 2019 per Hackentrick das "Tor des Monats" erzielt hatte.

Leihe eine Win-win-Situation für HSV und Opoku

Das Leihgeschäft hat für beide Seiten ausschließlich positive Aspekte. Bei Rostock wurde Opoku innerhalb kürzester Zeit zum Leistungsträger und Stammspieler. Beim ehemaligen Bundesligaclub bekommt der Juniorennationalspieler die Einsatzzeit, die in dieser Saison beim HSV noch in weiter Ferne gewesen wäre.

Opoku, der mit einem Marktwert von 100.000 Euro nach Rostock gewechselt war, ist dank seiner dreiTore und fünf Vorlagen mittlerweile laut transfermarkt.de 400.000 Euro wert. Beim HSV besitzt der U-20-Nationalspieler noch einen Vertrag bis 2021.

HSV will künftig mit mehr Bedacht Profiverträge an Talente vergeben

Einen ähnlichen Weg würde beim HSV auch gerne Faride Alidou einschlagen. Der 18-Jährige gilt als größtes Talent im Nachwuchsbereich. Nach Abendblatt-Informationen hat der Stürmer aber entgegen anders lautender Medienberichte noch keinen Profivertrag unterschrieben. Beim HSV will man ohnehin künftig mit mehr Bedacht Profiverträge verteilen. Zum einen, um den Druck von den Talenten fernzuhalten, zum anderen um den Leistungsgedanken zu forcieren.

Bei Alidou, der bislang in sieben Partien in der Regionalliga Nord zum Einsatz kam, haben Sportvorstand Boldt und Sportdirektor Michael Mutzel das Heft des Handelns in der Hand. Der Nachwuchsvertrag, der jederzeit in einen Profikontrakt umgewandelt werden könnte, läuft noch über den Sommer hinaus.

Ähnlich verhält sich die Situation beim finnischen Youngster Anssi Suhonen. Der 19 Jahre alte Mittelfeldspieler durfte in der Vorbereitung bereits bei den Profis mittrainieren. Trainer Hecking gefiel, was ihm Suhonen angeboten hatte. Gut möglich, dass er im Sommer erneut bei den Profis vorspielen und mittelfristig einen Profivertrag unterschreiben darf. Zuletzt hatten sich immer mal wieder Scouts nach Alidou und Suhonen erkundigt. Die Zukunft der beiden Talente liegt aber beim HSV.