Vor Stadtderby: Polizei bespricht mit HSV und St. Pauli die Lage. Beyer fehlt weiter im Training. Tah darf Leverkusen wohl verlassen.

Die HSV-News am Mittwoch, den 19. Februar 2020:

Vor Stadtderby: Polizei bespricht mit HSV und St. Pauli die Lage

Das Zweitliga-Stadtderby zwischen dem HSV und dem FC St. Pauli wird auch für die Sicherheitskräfte immer mehr ein Thema. Wie die Polizei am Mittwochvormittag bestätigte, gab es bereits am Dienstag ein Treffen mit Vertretern beider Clubs.

Schon jetzt steht fest, dass die Partie im Volksparkstadion am Sonnabend (13.00 Uhr/Sky und Onefootball) als Risikospiel eingestuft wird. So wird es im Volksparkstadion keinen Alkoholausschank geben, die beiden Fanlager werden getrennt. Die Polizei sieht keinen Grund, vom „bewährten Derbykonzept“ der vergangenen Jahre abzuweichen. Damit werden etwa 1500 Beamte im Einsatz sein. Trotzdem hat die Polizei Hamburg für das kommende Wochenende Verstärkung angefordert.

Am Dienstagabend hatte die Gruppierung „Ultrà Sankt Pauli“ auf ihrer Homepage mitgeteilt, dass der für Sonnabend geplante Fanmarsch im heimischen Millerntor-Stadion und nicht wie ursprünglich geplant am S-Bahnhof Eidelstedt startet. Dieses Thema sei „keine Eskalation“ wert. Der Startpunkt Eidelstedt wäre schwierig gewesen, da von dieser Station auch viele HSV-Fans in den Volkspark gehen.

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Auf dem Facebook-Profil „Möwenschiss“ kündigten HSV-Anhänger an, ebenfalls einen Fanmarsch zu organisieren. Dieser soll am Bahnhof Stellingen beginnen. Die St.-Pauli-Fans reisen nun vom Millerntor über Othmarschen und von dort mit Sonder-S-Bahnen und Shuttle-Bussen zum Derby an.

Auch für den Abend vor dem Spiel haben die Unterstützer der beiden Hamburger Zweitligisten Aktionen angekündigt. Die Anhänger des FC St. Pauli treffen sich am Freitag in der Nähe des Heiligengeistfelds, jene des HSV wollen sich unter dem Motto „Der Kiez in blau-weiß-schwarzer Hand“ in Lokalen rund um den gut eineinhalb Kilometer entfernten Hans-Albers-Platz versammeln. Die Polizei will auch auf diese Aktivitäten ein Augenmerk haben.

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Beim Hinrundenspiel war es rund um das Millerntor-Stadion zu Ausschreitungen gekommen. Das Thema Pyrotechnik, das die vergangenen Hamburger Derbys bis hin zum Fast-Abbruch der Partie am Millerntor in der Saison 2018/19 bestimmt hat, spielt in der Vorbereitung der Polizei keine Rolle. Kontrollen seien Sache des Sicherheitsdienstes im Volksparkstadion.

Der HSV und die Pyrostrafen:

  • In der Strafentabelle belegt der HSV regelmäßig einen der traurigen Spitzenplätze
  • 2019 verteidigten die HSV-Fans sogar den fragwürdigen Titel des deutschen "Randalemeisters"
  • In der Saison 2017/18 wurden insgesamt 235.000 Euro Strafe an den DFB fällig
  • In der Saison 2018/19 überboten die Anhänger diese Summe mit ihrem Fehlverhalten auf 294.150 Euro
  • Die höchste Einzelstrafe gegen den HSV wurde für Pyrotechnik im Stadtderby beim FC St. Pauli verhängt: 150.000 Euro (10.03.2019)
  • In der ewigen Strafentabelle seit der Saison 2011/12 liegt der HSV mit 1,131 Millionen Euro auf Rang drei (Stand: Februar 2020)

HSV-Trainer Hecking schwärmt von St.-Pauli-Kollege Luhukay

Bei den Fans des FC St. Pauli ist Trainer Jos Luhukay durchaus umstritten. Die dürftige sportliche Bilanz (durchschnittlich 1,0 Punkte pro Spiel) würden sie ihm vielleicht nachsehen, wenn der Niederländer zumindest so etwas wie ein Sympathieträger wäre. Stattdessen hat sich Luhukay mit verdienten Spielern angelegt und soll auch mitverantwortlich für den Abgang von Publikumsliebling Mats Möller Daehli sein, zu dem ihm ein angespanntes Verhältnis nachgesagt wird.

HSV-Trainer Dieter Hecking (l.) hält große Stücke auf seinen Kollegen Jos Luhukay vom FC St. Pauli.
HSV-Trainer Dieter Hecking (l.) hält große Stücke auf seinen Kollegen Jos Luhukay vom FC St. Pauli. © imago/Bernd Müller

Unverhofften Zuspruch bekommt Luhukay (56) jetzt vom Stadtrivalen. HSV-Trainer Dieter Hecking bricht vor dem Lokalderby eine Lanze für den Kollegen. "Jos ist für mich ein absoluter Fachmann, der mit seiner eigenen Art auch mal aneckt, aber ich finde, er ist immer klar. Man weiß immer, was man von ihm kriegt", sagte Hecking. Er schätze Luhukay, "weil es eben ganz wenige gibt, die so geradeaus sind wie er". Beide Trainer kennen sich auch noch von gemeinsamen Lehrgängen für die Fußballlehrerlizenz.

Luhukay ist vielleicht noch aus einem anderen Grund so etwas wie Heckings Lieblingskollege: Gegen keinen anderen hat er häufiger gewonnen. Bei bisher 16 Duellen siegte zehnmal Heckings Team. St. Paulis 2:0-Erfolg in der Hinrunde war erst Luhukays dritter Erfolg gegen Hecking.

Derby-Podcast mit HSV-Boss Hoffmann und St.-Pauli-Präsident Göttlich:

Beyer fehlt weiterhin im HSV-Training …

Bei der Vorbereitung auf das Rückspiel setzen Hecking und Luhukay unterschiedliche Akzente. Während die St.-Pauli-Spieler an diesem Mittwoch freibekamen, wurde am Volkspark trainiert.

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Wie befürchtet fehlte Jordan Beyer bei der öffentlichen Einheit. Der rechte Verteidiger hat sich einen Infekt eingefangen. Ob er im Stadtderby mitwirken kann, ist noch unklar.

… und ist von den anderen HSV-Neulingen angetan

Der Leihspieler von Borussia Mönchengladbach ist davon überzeugt, dass er und die anderen Winterzugänge Louis Schaub und Joel Pohjanpalo an der bislang erfolgreichen Bilanz des neuen Jahres entscheidenden Anteil haben – nicht nur Pohjanpalos Jokertoren wegen. Jeder müsse sich jetzt "voll reinwerfen", sagte Beyer der "Sport-Bild": "Die Trainingsqualität steigt durch den Konkurrenzkampf noch mal."

Von den anderen HSV-Neulingen kann Beyer nur Gutes sagen: "Louis ist ein Super-Techniker mit viel Übersicht. Joel hat einfach eine Wucht und einen Torriecher. Das sind richtig hohe Qualitäten."

Ex-HSV-Stürmer Son erleidet Armbruch

Der frühere HSV-Stürmer Heung-Min Son wird Tottenham Hotspur im Champions-League-Achtelfinale gegen RB Leipzig am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) fehlen. Wie der letztjährige Finalist mitteilte, hat der Torjäger im Ligaspiel bei Aston Villa (3:2) am Sonntag eine Fraktur im rechten Arm erlitten. Der frühere Bundesliga-Profi muss operiert werden und fällt lange aus.

„Ich rechne in dieser Saison nicht mehr mit ihm“, sagte Tottenhams Teammanager Jose Mourinho. Für den Portugiesen ist es nach den Verletzungen von Kapitän Harry Kane und Mittelfeldspieler Moussa Sissoko der nächste personelle Rückschlag. Der Südkoreaner Son hatte gegen Aston Villa noch einen Doppelpack für die Spurs erzielt, darunter den Siegtreffer in der der vierten Minute der Nachspielzeit.

Veermans Kaffee mit den HSV-Kollegen muss warten

Außer auf dem Fußballplatz hat St.-Pauli-Profi Henk Veerman seine HSV-Kollegen Rick van Drongelen und Timo Letschert nur einmal getroffen: am Flughafen in Amsterdam bei der Rückreise nach einem Heimatbesuch in den Niederlanden. Dabei tauschen sich alle drei in einer Whatsapp-Gruppe regelmäßig aus. "Wir sagen ständig, dass wir Kaffee trinken gehen wollen, Woche für Woche. Aber dann kommt immer was dazwischen, und dann klappt es doch nicht", sagte Veerman (28) der "Hamburger Morgenpost".

Der Kaffee muss weiter warten. Am Sonnabend lernt der Stürmer die beiden HSV-Verteidiger erst einmal von ihrer unangenehmen Seite kennen. Letschert (26) sei "körperlich sehr stark", sagt Veerman, van Drongelen (21) ein "richtig guter Fußballer". Trotzdem habe St. Pauli im Derby eine Chance. Veerman: "Wenn wir so Spielen wie gegen Bielefeld, Stuttgart und wie in der ersten Halbzeit gegen Dresden, dann können wir dem HSV große Probleme bereiten."

Ex-HSV-Profi Tah darf Leverkusen angeblich verlassen

Schätzungsweise 7,5 Millionen Euro Ablöse kassierte der HSV, als er 2015 Jonathan Tah an Bayer Leverkusen verkaufte. Jetzt könnte der Werksclub für den Nationalspieler offenbar fast das Sechsfache bekommen. Laut einem "Sport-Bild"-Bericht wird in Tahs bis 2023 gültigem Vertrag im kommenden Frühjahr eine Ausstiegsklausel in Höhe von mindestens 40 Millionen Euro wirksam.

Sollte Leverkusen einen Champions-League-Platz erreichen, würde die Summe sogar noch steigen. Die Option gelte allerdings nur bis zum Beginn der EM am 12. Juni – sollte Tah (24) etwa seinen Marktwert durch eine gute Turnierleistung steigern, würde Leverkusen bei einem Verkauf finanziell profitieren. Dem Bericht zufolge haben der FC Arsenal und Atlético Madrid konkretes Interesse dem dem Verteidiger.