Lübeck. Der HSV verpatzt seine Generalprobe beim Regionalligaclub mit 2:5. Der Trainer lobt nur einen Nachwuchsspieler.

Direkt nach dem Schlusspfiff brauchte Dieter Hecking erst einmal ein paar Minuten für sich in der Kabine. Mit 2:5 (1:1) hatte sich der HSV gerade beim Regionalligisten VfB Lübeck blamiert – und damit die Generalprobe für den Zweitligastart am kommenden Donnerstag gegen Nürnberg nach allen Regeln der Kunst verpatzt.

„Das war natürlich nicht im Ansatz das, was wir uns von diesem Spiel erwartet haben“, sagte Hecking schließlich, als er wieder aus der Kabine gekommen war. „Das war alles andere als in Ordnung. Das hat mit dem Kopf zu tun. Man muss auch gegen einen Regionalligaclub die richtige Einstellung mitbringen.“

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HSV lässt richtige Einstellung vermissen

HSV-Trainer Dieter Hecking hätte sich seine Rückkehr an die Lohmühle sicher anders vorgestellt.
HSV-Trainer Dieter Hecking hätte sich seine Rückkehr an die Lohmühle sicher anders vorgestellt. © Imago/Hübner

Die richtige Einstellung ließ der HSV allerdings von Anfang an vermissen: Nach nur fünf Minuten nutzte ausgerechnet der frühere Hamburger Ahmet Arslan einen haarsträubenden Fehlpass Bakery Jattas zum frühen 1:0 für den Viertligsten.

Lukas Hinterseer konnte zwar nach 25 Minuten ausgleichen, doch das Abstaubertor konnte am miserablen Gesamteindruck der ersten Halbzeit auch nichts ändern.

HSV-Comebacks von Wood und Hunt

Wer nun aber dachte, dass sich die Hamburger in der zweiten Halbzeit zusammenreißen würden, der irrte sich gewaltig. Auf den schwachen ersten folgte ein dramatisch schlechter zweiter Durchgang.

Traf immerhin ins Tor: Bobby Wood
Traf immerhin ins Tor: Bobby Wood © WITTERS | TayDucLam

Zwar durften sich die HSV-Fans unter den 5638 Zuschauern über einen Treffer von Bobby Wood (83.) und ein verletzungsfreies Comeback von Aaron Hunt freuen, doch die VfB-Tore durch Tim Weissmann (57.), Tommy Grupe (59.), Fabio Parduhn (76.) und Testspieler Zeki Erkilinc (84.) gaben den HSV-Anhängern und Trainer Hecking den Rest.

Hecking schäumt und lobt "kleinen Suhonen"

„Es war bezeichnend, dass der kleine Suhonen in der zweiten Halbzeit unser bester Mann war“, schäumte Hecking mit Blick auf das finnische Talent Anssi Suhonen. „Das sagt alles über die anderen.“

HSV-Talent Anssi Suhonen konnte sich gegen Lübeck in den Vordergrund spielen.
HSV-Talent Anssi Suhonen konnte sich gegen Lübeck in den Vordergrund spielen. © Witters

Diese Niederlage war für den HSV nicht nur peinlich – sie wird wohl auch Folgen haben. Das jedenfalls ließ Hecking durchblicken, als er sagte: „Ich weiß, was solche Spiele bewirken oder auch nicht bewirken können. Der eine oder andere, der sich schon in der Mannschaft gegen Nürnberg gesehen hat, wird jetzt sicher auch noch mal ins Grübeln kommen.“ Mit anderen Worten: Der Kampf um die Startplätze beim HSV ist wieder offen.

Der neue Hoffnungsträger Joel Pohjanpalo war in Lübeck derweil noch nicht dabei. Während seine künftigen Kollegen im Testspiel untergingen, wurde der Stürmer im UKE auf Herz und Nieren geprüft. Am Freitag soll der Leih-Stürmer nun als letzter Winterneuzugang vorgestellt werden.

HSV 1. Halbzeit: Fernandes – Moritz, Letschert, van Drongelen, Leibold – Jung – Narey, Schaub, Hunt, Jatta – Hinterseer.

HSV 2. Halbzeit: Mickel – Beyer, David, Ewerton, Amaechi – Fein – Suhonen, Kinsombi, Dudziak, Kittel – Wood.​