Pollersbeck ersetzt Mickel im Kader. Kein Sieger im kleinen Derby gegen St. Pauli. Verein vermeldet positiven Jahresabschluss.
Die HSV-News am Sonnabend, den 14. Dezember 2019:
- Pollersbeck verdrängt Mickel aus dem HSV-Kader
- Rutschen van Drongelen und Fein aus der HSV-Startelf?
- Ein Tor reicht HSV II im kleinen Derby nicht
- Wieder Video-Glück? Aytekin pfeift HSV in Sandhausen
- HSV e.V. vermeldet positive Geschäftszahlen
Pollersbeck verdrängt Mickel aus dem HSV-Kader
Deutet sich in der Hierarchie der HSV-Torhüter eine Verschiebung an? Erstmals nimmt Trainer Dieter Hecking Julian Pollersbeck mit zu einem Pflichtspiel. Der frühere U-21-Europameister verdrängte Routinier Tom Mickel aus dem Kader für das Spiel beim SV Sandhausen (13.30 Uhr/Sky und Onefootball, Liveticker bei Abendblatt.de). Offizieller Grund: Mickel (30) leidet unter muskulären Problemen an der Hüfte.
Pollersbeck (25), unter Heckings Vorgängern Christian Titz und Hannes Wolf noch die Nummer eins im HSV-Tor, kam in dieser Saison nur in der Regionalligamannschaft zu Pflichtspieleinsätzen. Sein letztes Ligaspiel für die Profis war die 0:3-Heimniederlage gegen den FC Ingolstadt Anfang Mai. Allerdings dürfte Pollersbeck in Sandhausen auf der Bank Platz nehmen, Neuzugang Daniel Heuer Fernandes ist bei Hecking im Tor bislang unumstritten.
Rutschen van Drongelen und Fein aus der HSV-Startelf?
Dass Rick van Drongelen nach einer Serie von 50 Spielen erstmals wieder aus der Startelf des HSV rutschen könnte, hatte sich bereits beim Heimspiel gegen Heidenheim am Nikolaustag angedeutet. Der Niederländer fand sich damals nur deshalb nicht auf der Auswechselbank wieder, weil sich Gideon Jung beim Aufwärmen verletzte.
Am Sonntag im Spiel beim SV Sandhausen könnte es aber so weit sein. Im Training durfte in dieser Woche Ewerton an der Seite von Timo Letschert verteidigen. Für den Brasilianer wäre es im zweiten Einsatz bei den HSV-Profis der erste von Beginn an. Trainer Dieter Hecking erhofft sich von dem Neuzugang mehr Sicherheit in den Zweikämpfen und im Spielaufbau, als dies van Drongelen zuletzt ausgestrahlt hat.
Es könnte allerdings noch einen zweiten Stammspieler treffen: Beim Spiel im Abschlusstraining am Sonnabend gehörte plötzlich auch Adrian Fein nicht mehr zur A-Mannschaft. Stattdessen rückte Jung ins defensive Mittelfeld vor. Fein (ein Tor, drei Vorlagen) hat seit seinem Wechsel vom FC Bayern München im Sommer nur vier Spielminuten verpasst – eben gegen Heidenheim. Möglicherweise war diese Auswechslung schon ein erster Fingerzeig.
Noch in der Pressekonferenz am Freitag hatte Hecking Fein gegen Kritik in Schutz genommen: "Er ist wie seine Mitspieler davon abhängig, dass das Miteinander wieder passt."
Ein Tor reicht HSV II im kleinen Derby nicht
Der HSV II konnte seine schwarze Serie auch im Regionalliga-Derby gegen die zweite Mannschaft des FC St. Pauli nicht beenden. Gegen den Stadtrivalen kam die Mannschaft von Trainer Hannes Drews nicht über ein 1:1-Unentschieden (0:0) hinaus und blieb damit zum sechsten Mal nacheinander ohne Sieg.
"Die erste Halbzeit hat mich an das Hinspiel erinnert, St. Pauli hat dominant gespielt", sagte Drews: "Hinten heraus war es ein Schlagabtausch. Ich bin mit dem Punkt zufrieden und glaube, das ist für beide gerecht.“
Niklas Schneider brachte die "Rothöschen" vor 250 Zuschauern an der heimischen Hagenbeckstraße in Führung (54. Minute), Robin Meißner glich für den Kiez-Nachwuchs aus (75.), der seinerseits seit sechs Spielen ohne Niederlage ist. Bemerkenswert: Für beide Clubs begann die jeweilige Serie mit dem 1:1 im Hinspiel am 29. Oktober.
Während St. Pauli mehrere Profis aufbot (Ersin Zehir, Florian Carstens, Jakub Bednarczyk, Marc Hornschuh), musste Drews diesmal ohne Verstärkung aus der ersten Mannschaft auskommen. Eigentlich sollte Jonas David bei der U21 aushelfen, doch der defensive Mittelfeldspieler meldete sich kurzfristig mit einer Erkältung ab.
Die beiden Hamburger Clubs liegen damit einträchtig auf Platz 13 und 14 unmittelbar vor der Abstiegszone. Während für St. Pauli II (21 Punkte) die Winterpause beginnt, ist der HSV II (22) am Donnerstag (16.30 Uhr) im Nachholspiel beim Tabellenletzten HSC Hannover noch ein letztes Mal in diesem Jahr gefordert.
Wieder Video-Glück? Aytekin pfeift HSV in Sandhausen
Wenn das kein gutes Omen ist: Deniz Aytekin wird das Spiel des HSV beim SV Sandhausen leiten. Der Fifa-Schiedsrichter aus Oberasbach war in dieser Saison erst einmal bei einem Zweitligaspiel im Einsatz: dem 6:2-Sieg des HSV gegen den VfB Stuttgart. Viermal musste Aytekin dabei den Videobeweis zurate ziehen – viermal entschied er zugunsten des HSV.
HSV e.V. vermeldet positive Geschäftszahlen
Wer sagt's denn: Der HSV kann auch schwarze Zahlen schreiben. Geschafft hat das allerdings nicht die Fußball AG, sondern der e.V. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete der Verein zum vierten Mal nacheinander einen Überschuss im operativen Bereich. Der Gewinn schrumpfte allerdings von 501.961,83 Euro im Vorjahr auf schmale 5861,93 Euro zusammen. Die Umsatzerlöse stiegen im Vergleich zum Geschäftsjahr 2017/18 von 5,572 Millionen auf 6,067 Millionen Euro.
Die HSV Fußball AG hatte vor einem Monat zum neunten Mal nacheinander einen Fehlbetrag ausgewiesen, diesmal in Höhe von acht Millionen Euro.