Hamburg. Alles für den Aufstieg: In welcher Kategorie und auf welchen Positionen der HSV für die Rückrunde nach Verstärkungen sucht.
Mit gerade mal 17 von 20 möglichen Spielern reiste der HSV am vergangenen Freitag nach Osnabrück (1:2). Eine Woche zuvor beim 2:1-Heimsieg gegen Dresden waren es auch nicht mehr Profis, die Trainer Dieter Hecking zur Verfügung standen. Als der Coach beim Zweitliga-Aufsteiger aus Osnabrück zur Halbzeit bei einem 0:2-Rückstand offensiv wechseln wollte, hatte er gerade mal zwei Optionen auf der Bank: Jairo und Kinsombi. Ein frischer Stürmer, den der HSV wegen Bobby Woods desaströsem Auftritt so dringend benötigt hätte, zählte nicht zu den Reservisten.
Keine Frage, der HSV-Kader stößt aktuell an seine Grenzen. Weil Stürmer Lukas Hinterseer (Bluterguss am Oberschenkel) momentan verletzt fehlt, Spielmacher Aaron Hunt immer wieder ausfällt, Martin Harnik auf der rechten Außenbahn aushelfen muss und der gelernte Offensivspieler Khaled Narey als Rechtsverteidiger gebraucht wird, fehlt Hecking eine zusätzliche Alternative im Angriff.
Ein nicht unbedingt leistungsfördernder Zustand. „Der eine oder andere fühlt sich momentan vielleicht zu sicher, weil einige Spieler verletzt fehlen", klagt Hecking. „In Osnabrück hatten wir nur zwei Offensivoptionen auf der Bank. Das ist suboptimal."
Transfers: Auf diesen Positionen sucht der HSV
Intern ist der auf manchen Positionen dünn besetzte Kader längst ein Thema. Die Bosse haben sich darauf verständigt, im Winter personell nachzulegen. Auch der Aufsichtsrat hat hierfür bereits grünes Licht erteilt. Fehler wie vor einem Jahr, als bis auf den Transfer von Mittelfeldspieler Berkay Özcan auf weitere Spieler verzichtet und am Ende der Aufstieg verspielt wurde, will der Club nicht noch einmal machen.
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Bedarf hat der HSV in der Offensive und auf den Außenverteidigerpositionen. Im Angriff ist Neun-Tore-Mann Sonny Kittel aktuell Alleinunterhalter. Rechts hinten in der Viererkette spielt mit Narey bereits ein Aushilfsverteidiger, weil die Platzhirsche Jan Gyamerah (Wadenbeinbruch) und Josha Vagnoman (Fußbruch) noch bis zum Frühling ausfallen. Zudem ist Tim Leibold der einzige Linksverteidiger des Kaders. Deshalb soll im Januar ein neuer Stürmer sowie ein Außenverteidiger verpflichtet werden.
HSV sucht Leihspieler im Winter
Wie die "Bild" nun berichtet, strebt der HSV auf beiden Positionen ein Leihgeschäft an. Das deckt sich mit den Informationen des Abendblatts. Da der Markt im Winter traditionell als schwierig gilt, stehen vor allem Spieler im Fokus, die bei Bundesligisten häufig nur Reservisten sind. Ein Transfer könnte sich allerdings hinziehen, da die Kandidaten sich möglicherweise erst nach dem Rückrundenstart am 18. Januar entscheiden werden. Denn erst dann dürfte endgültig feststehen, welche Rolle sie bei ihrem aktuellen Club noch spielen.
Für den HSV heißt die Devise deshalb abwarten und zuschlagen, sobald sich eine Möglichkeit ergibt. Dann kann Trainer Hecking in Zukunft auch wieder 20 Spieler für den Kader nominieren.