Hamburg. Trainer Kuntz wollte sich für die Einbürgerung einsetzen. Doch das ist kein Thema mehr. Entscheidet sich Jatta jetzt für Gambia?

Exakt 55 Tage ist es her, dass Stefan Kuntz für ziemlich viel Aufregung in Hamburg gesorgt hat: „Ich würde gerne versuchen, Bakery Jatta bei der Einbürgerung zu helfen, weil ich ihn gerne von der U21 überzeugen möchte“, hatte Deutschlands U-21-Nationaltrainer in einem Videointerview bei Sport1 gesagt – und sogar bekräftigt: „Auf diesem Weg waren wir schon, und dann kam diese etwas unsägliche Diskussion.“

Knapp zwei Monate später ist diese „unsägliche Diskussion“ über Jattas angeblichen Identitätsschwindel beendet – allerdings genauso wie die Überlegungen, den Gambier in einem Eilverfahren einzubürgern und für Deutschlands U21 spielen zu lassen. Dies bekräftigte Joti Chatzialexiou, der sportliche Leiter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), am Montag in einem Gespräch mit dem Abendblatt.

HSV-Profi Jatta ist beim DFB aktuell kein Thema

Chatzialexiou wiederholte, was er bereits Mitte September gesagt hatte: „Jatta ist aktuell nicht unser Thema. Es steht noch ein langer behördlicher Prozess an, den er wie jeder andere zu durchlaufen hat. Es ist nicht absehbar, wann er abgeschlossen sein wird.“ Zudem machte der 43-Jährige klar, dass sich an seiner Meinung auch nichts mehr ändern würde. Damit sei ein Punkt in dieser andauernden Diskussion gesetzt.

Chatzialexiou habe sich zuvor bei den entsprechenden Behörden in Darmstadt erkundigt, wie lange eine Einbürgerung im Schnellverfahren (Ermessenseinbürgerungsgesetz für ausländische Flüchtlinge, Paragraf 8) dauern würde. Da dies Monate brauchen würde, hätte der DFB von dem Kuntz-Plan Abstand genommen.

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Entscheidet sich Jatta jetzt für Gambia?

Jatta sei natürlich willkommen, sich selbst um eine „normale“ Einbürgerung zu kümmern, um dann zu einem späteren Zeitpunkt sein Glück bei der deutschen A-Nationalmannschaft zu probieren. Ansonsten bleibt für Jatta natürlich auch weiterhin die Möglichkeit, die jüngste Einladung seines Geburtslands Gambia anzunehmen.