HSV lässt Rekorde purzeln. Hunt verpasst Testspiel. Hecking warnt vor der Zukunft. Welche Zahlen den HSV optimistisch stimmen.

Die HSV-News am Montag, den 7. Oktober 2019:

  • Hecking gibt jungem HSV-Trio eine Chance
  • Hunt lässt Braunschweig-Test sausen
  • Zufriedener Hecking lobt HSV-Teamgeist
  • Breiter Kader ist der Schlüssel für Erfolg
  • Abwehrspieler am offensivstärksten
  • HSV bei Weitschüssen spitze
  • HSV häufig nur durch Fouls zu stoppen
  • Hecking warnt vor Delle und lobt St. Pauli
  • Ex-Keeper Mathenia bricht sich die Kniescheibe

Hecking zieht drei A-Jugendliche hoch

Zum Start der Länderspielwoche war beim HSV am heutigen Montag trainingsfrei. Das ist zwei Tage nach einem Ligaspiel so üblich. Die Mannschaft von Trainer Hecking startet am Dienstag um 15.30 Uhr mit der Vorbereitung auf das Auswärtsspiel beim Tabellendritten Arminia Bielefeld (21.10 Uhr/20.30 Uhr). Die Einheit ist öffentlich.

US-Talent Travian Sousa, 18, war schon in der vergangenen Woche im Profitraining des HSV.
US-Talent Travian Sousa, 18, war schon in der vergangenen Woche im Profitraining des HSV. © Witters

HSV-Neuzugang Ewerton steht dann nach seinem Einriss des Syndesmosebandes vor dem Trainings-Comeback. Der brasilianische Innenverteidiger soll von Dienstag an wieder voll in die Teameinheiten einsteigen. Bei den Profis mittrainieren dürfen die je 18 Jahre alten A-Jugend-Talente Travian Sousa (Abwehr), Anssi Suhonen und Jonah Fabisch (beide Mittelfeld).

Schon in der vorigen Länderspielpause beorderte HSV-Trainer Dieter Hecking A-Jugendspieler Jonah Fabisch (r.) zu den Profis.
Schon in der vorigen Länderspielpause beorderte HSV-Trainer Dieter Hecking A-Jugendspieler Jonah Fabisch (r.) zu den Profis. © Witters

HSV-Kapitän Hunt lässt Testspiel aus

Während sich das Trio Sousa, Suhonen und Fabisch also berechtigte Hoffnung auf einen Einsatz gegen Eintracht Braunschweig machen darf, wird Kapitän Aaron Hunt das Testspiel beim Drittligisten an diesem Donnerstag auslassen.

Den Mittelfeldspieler plagen Oberschenkelprobleme. Die Partie im Stadion an der Hamburger Straße wird um 17.30 Uhr angepfiffen. Karten gibt es im Vorverkauf.

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Hecking zieht zufriedene HSV-Bilanz

Ein Viertel der Saison ist gespielt. Zeit für eine erste Zwischenbilanz beim HSV. Die Hamburger schießen im Schnitt etwas mehr als zwei Tore pro Spiel (2,3) und holten sechs Siege in den ersten neun Spielen. Keine Frage, der HSV steht mit 20 Punkten nach neun Spieltagen zu Recht an der Tabellenspitze. Auch Dieter Hecking ist von der Entwicklung seiner Mannschaft begeistert.

„Wir haben die meisten Tore geschossen, die wenigsten Gegentreffer kassiert. Wir spielen attraktiven Fußball. Ich bin mehr als zufrieden“, sagte der HSV-Trainer der „Bild“. „Wir merken, so wie wir es angehen, haben wir die Chance, eine gute Saison zu spielen. Im Moment macht es einen sehr stimmigen Eindruck.“ Neun Partien stehen noch bis zur Winterpause an. Kurz vor Weihnachten endet die Halbjahresserie mit dem Rückrundenauftakt in Darmstadt. Mit einer ähnlichen Bilanz wie in den ersten neun Spielen soll nun die Basis für den Aufstieg gelegt werden.

Hecking: Teamgeist Schlüssel für HSV-Erfolg

Doch was stimmt Fans und Verein optimistisch, dass der HSV diesmal nicht in der Rückrunde einknickt? Hecking hebt vor allem den Teamgeist hervor. „Es ist ein tolles Miteinander in der Kabine. Ich hatte selten so eine Mannschaft, bei der so viel gelacht wird. Sie sind immer gut drauf. Das habe ich in der Form selten erlebt.“

Die HSV-Profis feiern mit ihren Fans den 2:0-Sieg gegen Fürth. Es ist der vierte Heimerfolg in Serie, bei dem die Hamburger kein Gegentor kassierten.
Die HSV-Profis feiern mit ihren Fans den 2:0-Sieg gegen Fürth. Es ist der vierte Heimerfolg in Serie, bei dem die Hamburger kein Gegentor kassierten. © Witters

Und es gibt noch weitere Aspekte, die für Zuversicht sorgen. Eine Tordifferenz von plus 14 nach neun Spieltagen gab es nur einmal in der Clubgeschichte. 1963/64, in der Gründungssaison der Bundesliga und als Uwe Seeler noch spielte, kam der HSV zur selben Zeit auf plus 16 Tore (26:10), ermittelte die "Bild".

Breiter Kader macht den Unterschied

Außerdem legte der HSV beim Umbruch im Sommer großen Wert auf Vielseitigkeit. Die Verantwortung auf dem Platz trägt nun nicht mehr Kapitän Aaron Hunt alleine. Nach neun Spielen haben bereits zehn verschiedene Spieler ein Tor erzielt. Keine andere Mannschaft ist schwerer auszurechnen. Und wenn Hunt mal verletzt fehlt, büßen die Hamburger nicht an Dominanz ein.

Schon im Training ist ein viel höheres Niveau als in der vergangenen Spielzeit zu beobachten. Die vermeintliche B-Elf wird nun nicht mehr mit Nachwuchsspielern aufgefüllt, sondern mit Zweitligastars wie aktuell beispielsweise Kinsombi, Kittel und Narey aufgewertet.

HSV-Verteidiger am offensivstärksten

Angegriffen und verteidigt wird nun im Kollektiv. Alleine die Abwehrspieler waren bereits an zehn Treffern beteiligt. Damit stellt der HSV ligaweit die offensivfreudigste Defensive – die zudem die wenigsten Gegentore (7) kassierte. Es sind Werte, die nach Aufstieg klingen.

HSV bei Weitschüssen spitze

Der Ball muss nun nicht mehr ins Tor getragen werden. Beim neuen HSV darf aus allen Lagen geschossen werden. Die Konsequenz: Sieben Weitschusstore sind der Liga-Topwert. Gleichzeitig ist allen Hamburgern die Bedeutung von Spielsituationen aus der Distanz bewusst. Der HSV ließ noch kein Weitschussgegentor zu. Auch ausgekontert wird der Zweitliga-Spitzenreiter deutlich seltener als in der Vorsaison und kassierte noch kein Tor nach einem Umschaltmoment.

HSV häufig nur durch Fouls zu stoppen

Generell steht die Defensive in dieser Saison sattelfest. Kein Ligarivale ließ so wenige Abschlussaktionen zu wie der HSV (93), ermittelte die "Bild". Ein Schlüssel für diesen Erfolg ist das Bestreben, möglichst ohne Foul zu verteidigen, um dem Gegner keine Standardsituationen zu schenken. In Zahlen ausgedrückt, begingen die Hanseaten die wenigsten Fouls (85), gehören gleichzeitig aber zu den meistgefoulten Mannschaften (136).

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Hecking warnt vor HSV-Delle

Dass die Erfolgsserie im Saisonverlauf aber auch eine Delle bekommen könnte, schließt der Coach nicht aus. „Die Saison ist ein Marathon. Irgendwann hat man auf so einer Strecke immer ein Loch. Dann kommt es darauf an, in der Phase trotzdem zu punkten.“

In der Vorsaison holten die Hamburger 37 Punkte in der Hinrunde und stürzten dann mit der Bilanz eines Absteigers in der Rückserie ab. Ein derartig schwankender Verlauf soll diesmal mit aller Macht verhindert werden.

Nanu? Hecking lobt St. Pauli

Überhaupt läuft es für den Hamburger Fußball derzeit. Denn auch der FC St. Pauli hat sich von seinem holprigen Saisonstart erholt und in die Erfolgsspur gefunden. Die Kiezkicker sind seit sechs Spielen ungeschlagen. Eine Bilanz, die natürlich auch Hecking nicht entgangen ist. „Die sind in der Lage, dem einen oder anderen oben wehzutun. Da wächst jetzt etwas Gutes zusammen“, sagte der HSV-Coach der "Bild."

Die Bilder zum HSV-Spiel gegen Fürth:

Die Bilder zum HSV-Spiel gegen Greuther Fürth

Der HSV bejubelt mit seinen Fans vor der Nordtribüne den Sieg und die damit verbundene Tabellenführung in der Zweiten Liga.
Der HSV bejubelt mit seinen Fans vor der Nordtribüne den Sieg und die damit verbundene Tabellenführung in der Zweiten Liga. © witters | witters
Die Videowand lügt nicht: Der HSV hat den VfB Stuttgart von der Tabellenspitze verdrängt.
Die Videowand lügt nicht: Der HSV hat den VfB Stuttgart von der Tabellenspitze verdrängt. © witters | witters
Künstlerisch wertvoll: Sonny Kittel nimmt einen langen Ball von Adrian Fein technisch überragend an und lupfte den Ball anschließend ins Fürther Tor. Das 2:0 war die Entscheidung.
Künstlerisch wertvoll: Sonny Kittel nimmt einen langen Ball von Adrian Fein technisch überragend an und lupfte den Ball anschließend ins Fürther Tor. Das 2:0 war die Entscheidung. © witters | witters
Ein Kunstwerk von einem Tor. Sonny Kittel (r.) schaut, wie sein Ball sich butterweich ins Netz senkt. Das 2:0 war das Eintrittsgeld allein wert.
Ein Kunstwerk von einem Tor. Sonny Kittel (r.) schaut, wie sein Ball sich butterweich ins Netz senkt. Das 2:0 war das Eintrittsgeld allein wert. © witters | witters
Timo Letschert feierte in der Innenverteidigung sein Startelfdebüt beim HSV. Der Niederländer machte eine ordentliche Partie, nur hin und wieder merkte man ihm die fehlende Spielpraxis an.
Timo Letschert feierte in der Innenverteidigung sein Startelfdebüt beim HSV. Der Niederländer machte eine ordentliche Partie, nur hin und wieder merkte man ihm die fehlende Spielpraxis an. © witters | witters
Ein Blick, der Bände spricht: Vor dem Spiel
Ein Blick, der Bände spricht: Vor dem Spiel "testete" Kyriakos Papadopoulos schon einmal die Ersatzbank. Der Grieche hatte sich Hoffnung auf einen Platz in der Innenverteidigung gemacht. © witters | witters
Aaron Hunt (M.) und der HSV haben nach zerfahrenem Start zunehmend die Kontrolle über die Partie bekommen. Allein die Präzision im Abschluss fehlte.
Aaron Hunt (M.) und der HSV haben nach zerfahrenem Start zunehmend die Kontrolle über die Partie bekommen. Allein die Präzision im Abschluss fehlte. © witters | witters
HSV-Flügelstürmer Bakery Jatta hat Fürths Linksverteidiger Maximilian Sauer immer wieder vor große Probleme gestellt.
HSV-Flügelstürmer Bakery Jatta hat Fürths Linksverteidiger Maximilian Sauer immer wieder vor große Probleme gestellt. © witters | witters
Jeremy Dudziak versuchte, das Offensivspiel der Hamburger anzukurbeln. Im Verlauf der Partie kam der Ex-St.-Paulianer immer besser zur Geltung.
Jeremy Dudziak versuchte, das Offensivspiel der Hamburger anzukurbeln. Im Verlauf der Partie kam der Ex-St.-Paulianer immer besser zur Geltung. © witters | witters
Martin Harnik (l.) vergab in der ersten Hälfte gleich zwei Großchancen gegen Ex-HSV-Prof Mergim Mavraj.
Martin Harnik (l.) vergab in der ersten Hälfte gleich zwei Großchancen gegen Ex-HSV-Prof Mergim Mavraj. © dpa | dpa
Tim Leibold (v.) und der HSV lieferten sich mit Greuther Fürth einen Abnutzungskampf. Der Linksverteidiger konnte sich aber immer wieder in die Offensive einschalten.
Tim Leibold (v.) und der HSV lieferten sich mit Greuther Fürth einen Abnutzungskampf. Der Linksverteidiger konnte sich aber immer wieder in die Offensive einschalten. © witters | witters
Martin Harnik (M.) freut sich über den Treffer zum 1:0 von Jeremy Dudziak, der nach seinem Flugkopfball dem Ball hinterherschaut.
Martin Harnik (M.) freut sich über den Treffer zum 1:0 von Jeremy Dudziak, der nach seinem Flugkopfball dem Ball hinterherschaut. © witters | witters
Die HSV-Profis bejubeln gemeinsam den Treffer zum 1:0 von Jeremy Dudziak in der 49. Minute.
Die HSV-Profis bejubeln gemeinsam den Treffer zum 1:0 von Jeremy Dudziak in der 49. Minute. © witters | witters
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Mathenia bricht sich die Kniescheibe

Der frühere HSV-Torwart Christian Mathenia muss monatelang verletzungsbedingt pausieren. Der 27-Jährige, der bei Ligarivale Nürnberg zwischen den Pfosten steht, zog sich am Sonntag im Heimspiel gegen den FC St. Pauli (1:1) einen Patellabruch zu und soll am Mittwoch an der Kniescheibe operiert werden. Wie lange er ausfallen wird, ist noch unklar.

„Das ist natürlich eine äußerst bittere Diagnose. Wir wünschen Chris einen guten Heilungsverlauf und eine baldige Genesung. Er ist ein Kämpfer und wird versuchen, möglichst schnell wieder fit zu werden“, sagte Sportvorstand Robert Palikuca. „Mit Andreas Lukse und Patric Klandt haben wir zwei erfahrene Torhüter, in die wir volles Vertrauen haben.“