Kittel erzielt gegen Fürth ein Tor fürs HSV-Geschichtsbuch. Hunt erklärt Auswechslung. HSV-Schreckgespenst spukt bei den Bayern.
Die HSV-News am Sonntag, den 6. Oktober 2019:
- Hecking beendet Torhüter-Debatte
- Hunt muss eine Pause einlegen
- Jatta am Fantag in Bargteheide
- HSV-Profis bekommen Montag frei
- HSV feiert gegen Fürth einen kleinen Rekord
- Bayern übernehmen HSV-Schreckgespenst
Heuer Fernandes erfährt breite Unterstützung
Direkt nach dem Sieg gegen Fürth war Daniel Heuer Fernandes zunächst einmal sprachlos. Auf die Frage, ob er sich überhaupt noch an das letzte Gegentor im Volkspark erinnern könne, hatte der HSV-Torhüter auch nach ein paar Sekunden keine Antwort parat. "Da muss ich erst einmal nachgucken", sagte der Keeper schließlich, ehe dem 26-Jährigen dann doch jemand die Antwort verriet: Es war am 28. Juli, 1:1 am ersten Spieltag gegen Darmstadt 98.
Seitdem hat Fernandes in vier weiteren Heimspielen als einziger Zweitligakeeper kein einziges Gegentor mehr kassiert und liegt auch mit insgesamt nur sieben Gegentreffern an der Spitze aller Zweitligatorhüter. "Ich denke, dass jetzt der Letzte begriffen hat, dass er diese Diskussion nicht zu führen hat“, grantelte Trainer Dieter Hecking, der sich schon unter der Woche über kritische Stimmen im Hinblick auf Hamburgs Nummer eins extrem geärgert hatte. "Daniel hat uns im Spiel gehalten. Er wird einmal gefordert und ist da. Das ist das, was einen Torwart auszeichnet. Das ist das letzte Mal, dass ich dazu etwas sagen möchte.“
Die Situation, die Hecking ansprach, war die 65. Minute, als Fernandes beim Stand von 1:0 eine einhundertprozentige Torchance durch Tobias Mohr mit einem herausragenden Reflex vereitelte. "Überragend“, urteilten Adrian Fein und Tim Leibold nach der Partie unisono.
Und Fernandes? Der freute sich über das Lob, stellte vor seinem Fanclubbesuch am Timmendorfer Strand aber klar: "Das hört man gerne, aber ich brauche nicht jeden Tag Zuspruch." Sein Schlusswort: "Ich weiß, was ich kann.“
Hunt nach Vorsichts-Auswechslung optimistisch
Gegen Fürth ging Aaron Hunt nach 72 Minuten vom Platz, wurde anschließend getapet. Für den Kapitän kam Sonny Kittel, der das Spiel mit seinem Treffer zum 2:0-Endstand endgültig entschied.
"Ich habe ein bisschen meinen Oberschenkel gemerkt", sagte Hunt am Sonntag zu seiner Auswechslung. "Wir haben 1:0 geführt und ich wollte einfach nichts riskieren. Das hat ja dann gut geklappt: Sonny ist reingekommen und hat ein Tor gemacht."
Das Testspiel gegen Drittligist Eintracht Braunschweig am Donnerstag wird Hunt wohl verpassen. Dennoch rechnet der 33-Jährige mit keinem längeren Ausfall: "In der Länderspielpause kann ich das ein bisschen auskurieren. Ich denke, es wird nicht so lange dauern."
Fanclub-Tag ohne Hecking
Während HSV-Trainer Dieter Hecking auf dem Weg zur Trainertagung in seiner vorigen Wahlheimat Mönchengladbach war, hatten die Profis am Sonntag einen angenehmen Pflichttermin.
Denn einen Tag nach dem Sieg gegen Fürth besuchten die Spieler des Zweitligakaders ausgewählte HSV-Fanclubs in Hamburg und Umgebung.
Aaron Hunt und Bakery Jatta etwa verschlug es zu den "Stormarnrauten" nach Bargteheide. "Es ist immer schöner den Fantag nach einem Sieg zu haben", sagte Hunt. "Jetzt sind wir auch noch Tabellenführer, das ist für die Fans und uns etwas Schönes."
HSV-Training erst wieder am Dienstag
Die Länderspielpause beginnt für die daheimgebliebenen Profis mit einem freien Montag, ehe am Dienstagnachmittag eine erste Trainingseinheit stattfindet (15.30 Uhr).
Nach zwei Vormittagseinheiten um 10 Uhr (Mittwoch) und 11 Uhr (Donnerstag) steigt dann am Donnerstag das Testspiel bei Drittligist Eintracht Braunschweig (17.30 Uhr, Stadion an der Hamburger Straße).
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HSV gelingt gegen Fürth ein Torrekord
Offensiv läuft es beim HSV in dieser Runde ungleich besser als in der Vorsaison. Während das aktuelle Team nach neun Spielen nun schon bei 21 Treffern steht (im Schnitt 2,3 pro Spiel), gab es im Vergleichzeitraum des Vorjahres erst 12 Tore zu bejubeln (1,3).
Passend zur verbesserten Trefferquote gab es auch gegen Fürth ein kleines Vereins-"Rekördchen": Nie zuvor nämlich gelang dem HSV gegen die Franken mehr als ein Erfolgserlebnis.
In neun Partien gegen Fürth trafen die Rothosen bis dato jeweils höchstens einmal, zweimal sogar überhaupt nicht. Aber selbst durch das jüngste 2:0 hat der HSV gegen das Kleeblatt noch immer einen Schnitt von unter einem Treffer pro Spiel (neun Tore in zehn Duellen).
Dennoch bleibt die Paarung mit Fürth bei einem Trefferverhältnis von 9:5 die mit Abstand torärmste der HSV-Geschichte (1,4 Treffer pro Spiel) – zumindest, wenn man die Gegner vergleicht, gegen die der HSV mindestens zehnmal angetreten ist.
Adamyan vom HSV- zum Bayernschreck
Apropos Tore: Ein Schreckgespenst teilt sich der HSV jetzt mit Bayern München. Sargis Adamyan, der Hamburg in der Vorsaison beim 5:0 von Jahn Regensburg im Volkspark mit drei Treffern nahezu im Alleingang abschoss, sorgt nun auch beim deutschen Rekordmeister für schlechte Träume.
Beim 2:1-Coup der TSG Hoffenheim in der Allianz-Arena avancierte der armenische Nationalspieler am Sonnabend mit seinem Doppelpack zum Matchwinner. Das toppte für den 26-Jährigen dann doch noch den Hattrick gegen den HSV. "Ich denke, das hier ist ein bisschen größer“, sagte Adamyan: "Vor zwei Jahren habe ich noch Regionalliga gespielt. Ein Riesentraum!"