Wer ersetzt Gyambo? Hecking testet zwei Varianten – und zieht 17-Jährigen hoch. Fanmarsch führt direkt durch die Schanze.
Die HSV-News am Freitag, den 13. September 2019:
- Funkels Stichel-Lob im Fall Jatta
- Hecking holt U19-Talent zu den Profis
- Vagnoman und Dudziak als Gyamerah-Ersatz getestet
- Pollersbeck und Letschert sind zurück
- HSV-Fanmarsch durch die Schanze
- Gyamerah will es nun als Fan zum Derby schaffen
- Podcast: Der Fan-Gipfel vor dem Stadtderby
Funkels Stichel-Lob im Fall Jatta
Nun hat sich auch Friedhelm Funkel in die Causa Bakery Jatta eingeschaltet – und dabei vor allem Trainer Hecking gelobt. „Ich kann dem HSV und vor allem Dieter Hecking nur ein ganz, ganz großes Lob aussprechen, wie sie mit dieser Situation umgegangen sind. Sie haben von Anfang an dem Spieler geglaubt“, sagte der Trainer von Fortuna Düsseldorf dem Streamingdienst DAZN. „Das ist ein riesengroßer Vertrauensbeweis für diesen Spieler, den man gar nicht hoch genug einschätzen kann.“
Ganz ohne Seitenhieb ist Funkel, dessen Frau Anja aus Hamburg kommt und HSV-Fan ist, dann aber doch nicht ausgekommen. In Anspielung an die weniger ruhmreiche jüngere Vergangenheit der Hanseaten legte der erfahrene Coach im Fall Jatta nach: „Wie der gesamte HSV reagiert hat, ist das Beste, was der Verein in den vergangenen fünf bis sieben Jahren getan hat.“
Hecking holt 17-Jährigen zu den Profis
Nach dem Wadenbeinbruch von Rechtsverteidiger Jan Gyamerah hat Dieter Hecking einen Außenverteidiger aus der U19 zu den Profis hochgezogen. Der erst 17 Jahre alte US-Amerikaner Travian Sousa durfte am Freitag am Mannschaftstraining teilnehmen. Der 1,63 Meter kleine Spieler fühlt sich vornehmlich auf der linken Abwehrseite wohl. Er wechselte in diesem Sommer vom Nachwuchs aus Sacramento nach Hamburg. In seinen ersten vier Spielen für die U19 des HSV bereitete er ein Tor vor. Nun darf er sich bei den Profis beweisen.
„Wir hatten heute nur 18 Feldspieler zur Verfügung und brauchten noch einen Mann für spieltaktische Übungen", erklärte Hecking die Maßnahme. "Er wird morgen auf jeden Fall noch einmal mit uns trainieren, am Sonntag dann aber für die U19 spielen.“ Dennoch soll es für Sousa nicht bei einem einmaligen Intermezzo bei den Profis bleiben. Hecking: „Es kann durchaus sein, dass er nächste Woche häufiger dabei ist.“
Hecking testet Vagnoman als Gyamerah-Ersatz
Am trainingsfreien Donnerstag nahm sich Dieter Hecking Zeit, um einen Plan zu entwickeln, wie er den langfristigen Ausfall von Jan Gyamerah kompensieren kann. Am Freitag testete er zunächst Youngster Josha Vagnoman (18) als Rechtsverteidiger – ein Indiz für die Derby-Startelf? Vagnoman kann zwar auf beiden Außenverteidigerpositionen spielen, eingesetzt wurde er aber bislang ausschließlich auf der linken Seite.
Deshalb setzte Hecking wenig später auf Jeremy Dudziak und am Ende auch noch auf Khaled Narey als Rechtsverteidiger in der vermeintlichen A-Elf. „Jeder interpretiert die Rolle anders, ich habe keinen Favoriten“, sagte Hecking im Anschluss. Eine endgültige Entscheidung will der Coach erst am Montag treffen.
Letschert und Pollersbeck zurück
Bei der drittletzten Einheit vor dem Derby mit dabei waren auch wieder Torhüter Julian Pollersbeck, der zuletzt wegen eines Infekts pausierte, und Innenverteidiger Timo Letschert, der seinen Teilabriss des Außenbandes im Knie auskuriert hat. Beide Spieler werden es aber nicht in den HSV-Kader schaffen. „Wir sind bei Timo noch vorsichtig, da er hin und wieder leichte Schmerzen spürt“, sagte Hecking über den Niederländer, der beim Trainingsspiel elf gegen elf nicht mitwirkte. Letschert soll Mitte kommender Woche voll ins Mannschaftstraining einsteigen.
Dieter Hecking zog beim intensiven Training die Zügel an. Er kommandierte und lobte lautstark, um seine Spieler in den Derbymodus zu bringen. „Wir sind fokussiert. Die Vorfreude auf das Derby ist da", sagte der HSV-Trainer. Sportdirektor Michael Mutzel und Chefscout Claus Costa beobachteten die Einheit konzentriert am Trainingsgelände.
Gyamerah will als Fan zum Derby
Die Operation von Jan Gyamerah ist gut verlaufen. Der 24-Jährige soll noch drei Nächte im UKE bleiben und will dann als Fan auf der Tribüne beim Stadtderby dabei sein. Das berichtet die "Bild". Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.
HSV-Fanmarsch durch die Schanze
Wenn das mal keine Provokation ist. Vor dem Stadtderby am Montagabend (20.30 Uhr) treffen sich einige HSV-Anhänger um 17 Uhr zu einem Fanmarsch zum Millerntor-Stadion. Beim jüngsten Derby im März traf sich der Tross am Dammtorbahnhof. Diesmal führt die Route durch den Schanzenpark, der zweifellos zum "St.-Pauli-Gebiet" zählt.
Wie schon beim vergangenen Mal wird die Polizei die Tour mit einem größeren Aufgebot begleiten und versuchen, ein Aufeinandertreffen beider Fanlager zu verhindern. Die Beamten sind optimistisch, dass es zu weniger Ausschreitungen als bei den zurückliegenden Derbys kommen werde. Vor allem weil die eingesetzten Kameras für den Zweck einer anschließenden Öffentlichkeitsfahndung abschreckend wirken.
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