Fall Jatta: Hörmann kritisiert HSV-Gegner. Nächste Pyro-Geldstrafe. Wie der Club nach dem Gyamerah-Schock plant.
Die HSV-News am Donnerstag, den 12. September 2019:
- Fall Jatta: DOSB-Präsident kritisiert HSV-Gegner
- Ein Bremer pfeift das Stadtderby
- Nächste Pyro-Geldstrafe für den HSV
- Veh: Wie sich St. Pauli im Volkspark danebenbenahm
- Gyamerah-Schock: HSV will personell nicht nachlegen
- Heute trainingsfrei beim HSV
- Schnapszahlen-Geburtstag von Hecking
- Auswärtstickets für Bielefeld nach kurzer Zeit vergriffen
- Dann würde Seeler eine Derby-Pleite akzeptieren
- HSV-Prominenz bei Benefizspiel in Hamburg
- Ex-HSV-Star Kompany bekommt ein Denkmal
Fall Jatta: DOSB-Chef Hörmann kritisiert HSV-Gegner
Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbunds, Alfons Hörmann, hat die Zweitligisten VfL Bochum, Karlsruher SC und 1. FC Nürnberg für ihre Einsprüche im Zuge des Fall des HSV-Profis Bakery Jatta kritisiert. "Das ist ein Spiegelbild der Gesellschaft" sagte Hörmann am Donnerstag beim parlamentarischen Abend des deutschen Sports in Berlin. "Im Sinne des Fair Play hätten die Vereine mit ihren Einsprüchen abwarten müssen, bis die Sachlage geklärt ist."
Ein Bericht der "Sport Bild" hatte Anfang August Zweifel an der Identität des 21 Jahre alten Gambiers geweckt. Die behördlichen Ermittlungen wurden aber eingestellt. Daraufhin zogen die drei Zweitliga-Konkurrenten ihre Einsprüche gegen die Wertungen ihrer Niederlagen gegen den HSV zurück. Jatta hatte sich am Donnerstag via Instagram erstmals selbst geäußert und seinen Unterstützern gedankt.
Derby-Schiedsrichter kommt aus Bremen
Der DFB hat die Schiedsrichter-Ansetzungen des kommenden Spieltags bekannt gegeben – und mit seiner Wahl für das Stadtderby überrascht. Denn die Partie wird von dem Bremer Sven Jablonski geleitet. Der 29 Jahre alte Bankkaufmann leitete in seiner bisherigen Karriere 22 Erst- und 38 Zweitligaduelle. Für eine HSV-Partie ist es seine Premiere. Bei Pflichtspielen des FC St. Pauli wurde Jablonski bereits sechsmal eingesetzt. Dabei fuhr der Kiezclub zwei Siege, ein Remis und drei Niederlagen ein – unter anderem bei der 1:3-Heimpleite am zweiten Spieltag in dieser Saison gegen Greuther Fürth. Ein gutes Omen für den HSV?
DFB brummt HSV eine Geldstrafe auf
Nächste Geldstrafe für den HSV wegen des Einsatzes von Pyrotechnik: Wie der DFB bekannt gab, müssen die Hamburger 13.800 zahlen, weil die eigenen Fans während des DFB-Pokalspiels beim Chemnitzer FC (11. August) 22 pyrotechnische Gegenstände abgebrannt haben. Zudem wurde nach Spielende ein weiteres Bengalisches Feuer gezündet. Der Verein hat dem Urteil zugestimmt, es ist somit rechtskräftig.
Veh schildert St. Paulis Vorkommnisse im Volkspark
Wissen Sie noch, wer der letzte HSV-Coach war, der ein Derby verlor? Es war Armin Veh. Der heutige Geschäftsführer Sport des 1. FC Köln war der verantwortliche Trainer, als der Club aus dem Volkspark am 16. Februar 2011 mit 0:1 zu Hause gegen den Stadtrivalen unterlag. Das Tor des Tages schoss damals St. Paulis Stürmer Gerald Asamoah. „Eine unglückliche Niederlage. Wir waren klar besser, hätten nie verlieren dürfen“, erinnert sich Veh acht Jahre später in der "Bild".
In negativer Erinnerung ist dem 58-Jährigen vor allem das aus seiner Sicht überzogene Zelebrieren des Derbysiegs geblieben. „Bei St. Pauli sind alle außer Trainer Holger Stanislawski total durchgedreht. Ich konnte ja verstehen, dass man sich aufseiten der St. Paulianer freute, aber was passierte, war total überzogen", sagte Veh, der damit vor allem auf die Jubelgeste von Gästekeeper Benedikt Pliquett anspielte, der nach dem Abpfiff eine Eckfahne mit einem Kung-Fu-Tritt bearbeitete und den Pfeil-Torjubel von HSV-Stürmer Mladen Petric imitierte. "Feiern sollte man den Erfolg natürlich, aber nicht so."
Nach dem Derbysieg im Volksparkstadion sollte St. Pauli sportlich allerdings nichts mehr gelingen. Es folgten elf Niederlagen und ein Remis – und der Abstieg in die Zweite Liga. „Ich dachte mir damals, dass St. Pauli am Ende absteigt. Vielleicht war es eine kleine Gerechtigkeit.“
Wie der HSV auf den Gyamerah-Schock reagiert
Auch wenn der Schock noch tief sitzt, müssen sich die HSV-Bosse über personelle Konsequenzen nach dem Wadenbeinbruch von Jan Gyamerah beratschlagen. Der einzige Rechtsverteidiger des Kaders wird monatelang ausfallen und erst im Laufe der Rückrunde wieder einsatzfähig sein. Obwohl das Transferfenster seit dem 2. September geschlossen ist, dürfte der Club in der Theorie weiterhin vertragslose Spieler verpflichten.
Doch die Tendenz geht dahin, dass die Hamburger nicht noch einmal personell nachlegen werden. Somit kommen drei Alternativen für Gyamerah, der als Rechtsverteidiger gesetzt war, infrage: Offensivspieler Khaled Narey, Mittelfeldspieler Jeremy Dudziak und Linksaußen Josha Vagnoman.
Trainingsfrei beim HSV
Im Volkspark hört man heute nur die Vögel zwitschern: Nach dem Gyamerah-Schock ist am heutigen Donnerstag trainingsfrei. Ab Freitag beginnt HSV-Trainer Dieter Hecking intensiv mit der Vorbereitung auf das Stadtderby beim FC St. Pauli (Montag, 20.30 Uhr/Sky und im Abendblatt-Liveticker). Dem Coach muss es dabei auch gelingen, dass die Spieler die schrecklichen Bilder, wie es am Mittwoch zur Verletzung von Gyamerah kam, aus ihren Köpfen kriegen.
Schnapszahlen-Geburtstag von Hecking
Dass der heutige Tag sich eignet, um der Mannschaft trainingsfrei zu geben, liegt auf der Hand. Denn Dieter Hecking feiert heute seinen 55. Geburtstag. Das Hamburger Abendblatt wünscht dem Coach alles Gute, viel Gesundheit und weiterhin viel Erfolg. Dieselben Wünsche gehen natürlich auch an Abwehrspieler Gideon Jung, der an diesem Donnerstag 25 Jahre alt geworden ist.
Bielefeld-Tickets nach wenigen Minuten vergriffen
Das ging schnell: Im heute nachgeholten Mitglieder-Vorverkauf für das Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld (Montag, 21. Oktober, 20.30 Uhr) waren sämtliche Tickets für den Gästeblock nach nur wenigen Minuten vergriffen. Schon morgens um 8.48 Uhr teilte der HSV mit, dass das Kontingent ausgeschöpft sei. Pro Mitglied waren zwei Karten erhältlich. Der ursprünglich für Mittwoch angesetzte Vorverkauf war wegen technischer Probleme verschoben worden. Beide Vereine pflegen eine Fanfreundschaft.
Dann würde Seeler eine Derby-Pleite akzeptieren
Uwe Seeler wünscht sich ein auf den Rängen ruhiges Stadtderby. „Ich hoffe, dass ich diesmal eineinhalb Stunden Fußball sehen kann, und durch diesen Pyro-Scheiß nicht zwischendurch alles vernebelt oder sogar dunkel ist“, sagte der 82-Jährige der „Mopo". Das HSV-Idol ist vom FC St. Pauli zu der Partie am Montag in das seit Wochen ausverkaufte Millerntor-Stadion eingeladen worden.
Beim vergangenen Duell der Stadtrivalen, das der HSV am 10. März am Millerntor 4:0 gewann, hatte es zahlreiche Vorfälle mit Pyrotechnik gegeben. Der FC St. Pauli war von der Deutschen Fußball Liga (DFL) dafür mit 100.000, der HSV gar mit 150.000 Euro Strafe belegt worden. Für die Partie zwischen dem Tabellenführer und dem gastgebenden Tabellen-13. wünscht sich „Uns Uwe“ Seeler einen Sieg seines HSV. Der Hamburger Ehrenbürger würde allerdings sogar auch eine Niederlage akzeptieren: „Hauptsache, es bleibt friedlich.“
HSV-Prominenz bei Benefizspiel in Hamburg
Kicken für einen guten Zweck: Bei der jährlichen Benefizveranstaltung zugunsten des gemeinnützigen Kinder-Hospiz‘ Sternenbrücke war wie gewohnt reichlich HSV-Prominenz beim Allstars-Team von Marco Bode vertreten. Ein Foto der Hochbahn zeigt die Ex-Profis Richard Golz (Torwart), Mehdi Mahdavikia (unten, Mitte), Christian Rahn (unten links) und Marcell Jansen (im Hintergrund in zivil).
Ex-HSV-Star Kompany bekommt ein Denkmal
Eine Statue zu Ehren von Vincent Kompany – allerdings nicht in Hamburg, sondern auf der Insel. Der Belgier war über Jahre Kapitän von Manchester City und führte den Verein zu vier Meistertiteln in der Premier League. Nun errichtet der Club ihm ein Denkmal. Kompany hatte die Citizens im Sommer nach elf Jahren verlassen und ist nun Spielertrainer beim RSC Anderlecht.
ManCity überraschte seinen in der Stadt ungeheuer populären Ex-Kapitän mit einem weiteren bleibenden Andenken. Der Weg, der die Jugendakademie mit dem Trainingsgelände der Profis verbindet, wurde in „Vincent Kompany Crescent“ umbenannt, ein entsprechendes Schild mit einem Mosaik, das Kompany zeigt, im Beisein des Abwehrrecken am Mittwoch enthüllt.