Hamburg. Es war nicht alles Jatta, was glänzte: Der klare HSV-Erfolg gegen Hannover hatte viele Väter. Hamburgs Spieler in der Einzelkritik.

Klar, dass hinterher alle vor allem über Bakery Jatta sprachen: Wie der Gambier nach der zermürbenden Diskussion um seine Identität mit seinem Tor zum 3:0-Endstand im Nordduell gegen Hannover 96 für die Entscheidung zugunsten des HSV sorgte: Das war eines jener Märchen, die selbst der Fußball nicht jede Woche schreibt. Aber auch die Leistungen der Kollegen im Nordduell verdienen eine Würdigung.

Heuer Fernandes: Fünf Spiele lang musste er warten, ehe mit einer Weltklasseparade gegen Ducksch zeigen konnte, warum der HSV ihn geholt hat.

Gyamerah: Der rechte Verteidiger hatte wohl selten in seinem Fußballerleben so viele Räume nach vorne. Nahm diese Freiheiten dankend an.

Jung (bis 76.): Mit seiner Aggressivität entnervte er Hannovers Sturmbullen Weydandt und Ducksch früh.

Papadopoulos (ab 76.): Fügte sich mit einem griechischen Kabinettstückchen ein.

Van Drongelen: Würde in der legendären US-Sitcom „Wer ist hier der Boss?“ zweifelsfrei die Hauptrolle übernehmen.

Leibold: Konnte sich an diesem Nachmittag sogar ein paar Schönheitsfehler leisten und fiel trotzdem nicht ab.

Fein: Die Gegner stellen ihn von Woche zu Woche mehr zu. Befreite sich erst in der zweiten Halbzeit.

Die Statistik

HSV

Heuer Fernandes - Gyamerah, Gideon Jung (76. Papadopoulos), van Drongelen, Leibold – Fein – Kinsombi, Kittel (83. Hunt) – Narey, Jatta (87. Wood) – Hinterseer. – Trainer: Hecking.

Hannover 96

Zieler – Franke, Elez (73. Hansson), Anton – Korb, Bakalorz (60. Teuchert), Prib, Jannes Horn – Haraguchi – Weydandt, Ducksch (74. Muslija). – Trainer: Slomka.

Tore

1:0 Kittel (35.), 2:0 Kinsombi (59.), 3:0 Jatta (75.).

Schiedsrichter

Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock).

Zuschauer

54.732.

Gelbe Karten

Keine.

Erweiterte Statistik (Quelle: deltatre)

Torschüsse: 20:9;Ecken: 4:3;Ballbesitz: 51:49 Prozent;Zweikämpfe gewonnen: 88:82.

1/7

Kinsombi: Zeigte gleich mehrfach gerdmüllersche Mittelstürmerqualitäten. So wie bei seinem ersten Tor für den HSV. Und auch das bertivogtsche Verteidigen klappte gut.

Narey: Zurück auf der Überholspur. Entschied mit zwei energischen Antritten auf der rechten Seite das Spiel.

Kittel (bis 83.): Fühlt sich in der zentralen Spielmacherrolle von Woche zu Woche wohler. Für Kapitän Hunt wird es nicht leicht, seinen Stammplatz zurückzuholen.

Hunt (ab 83.): Sieben Minuten reichten nicht aus, um seinen Stammplatz zurückzuerobern.

Jatta (bis 87.): Auf die Jatta-Debatte folgte das Jatta-Märchen. Schön, dass es den Fußball gibt. Wurde von den Fans mit einer verdienten Ehrenrunde gefeiert.

Wood (ab 87.): Durfte gegen seinen Ex-Club mitfeiern.

Hinterseer: Auch ohne Tor machte der Stürmer viele Sachen richtig gut.​