Ito-Verkauf perfekt – fließt die Ablöse in einen neuen Transfer? Nächster Rückschlag für Arp. Funkel zieht mit Magath gleich.
Die HSV-News am Donnerstag, den 22. August 2019:
- Schwacher Saisonstart – Kompany gibt Aufgaben ab
- Ito-Verkauf perfekt – holt der HSV einen Neuen?
- Arp bleibt bei den Bayern im Wartestand
- Bundesliga-Trainer: Funkel zieht mit Magath gleich
- Identitätsprüfung: Bezirksamt verlängert Frist für Jatta
- Boldt sieht HSV für Ausfälle gewappnet
- Nürnberg verleiht Ex-HSV-Stürmer Knöll
- Neues Liveangebot für HSV-Spiele
- Ostermann hofft in Kiel auf nächsten Wriedt
- HSV droht neue Hitzeschlacht
- Beim KSC tat's häufig weh
- HSV in Karlsruhe Wettfavorit
- Viel HSV-Prominenz beim HFV-Jahresempfang
Kompany will sich auf Spielerrolle fokussieren
Nach dem holprigen Saisonauftakt in der belgischen Meisterschaft gibt Spielertrainer Vincent Kompany beim RSC Anderlecht einige seiner Aufgaben ab. Der 33 Jahre alte frühere HSV-Profi will künftig an Spieltagen Pflichten an seinen Co-Trainer Simon Davies übergeben und als Kapitän der Mannschaft fungieren. Davies soll sich etwa um Wechsel und taktische Entscheidungen kümmern. „Wir brauchen Stabilität“, sagte der Waliser Davies am Donnerstag.
Der Verein aus dem Brüsseler Vorort, in der Saisonvorbereitung am 20. Juli letzter Testspielgegner des HSV (2:2), war mit zwei Unentschieden und zwei Niederlagen gestartet und steht derzeit auf dem 13. Platz in der belgischen Liga mit 16 Mannschaften.
Innenverteidiger Kompany hatte im Mai nach dem nationalen Triple mit Meisterschaft, FA Cup und Ligapokal seinen Abschied von Manchester City verkündet. Der Belgier ist für drei Jahre als Spielertrainer zu seinem Jugendverein zurückgekehrt, von dem er 2006 zum HSV gewechselt war.
Ito-Verkauf perfekt – kommt jetzt ein Neuer?
Elf Tage vor dem Ende der Transferperiode formiert sich der Kader des HSV Stück für Stück. Nach elf Neuzugängen steht nun der 16. Abgang fest: Linksaußen Tatsuya Ito (22) wechselt zum belgischen Erstligisten VV St. Truiden. Nach vier Jahren sagt der Japaner in Hamburg Tschüs. Der HSV hat den Transfer am Donnerstagnachmittag bestätigt.
"Es ist Tatsuyas ausdrückliches Ziel, mit der japanischen Nationalmannschaft an der Olympiade 2020 in Tokio teilzunehmen. Um dieses Ziel zu erreichen und auch generell für seine weitere Entwicklung, benötigt er vor allem Spielpraxis auf höchstmöglichem Niveau. Diese Spielpraxis können wir ihm bei uns nicht bieten", sagte Sportvorstand Jonas Boldt.
Beim HSV durfte Ito zuletzt nicht einmal mehr in der Regionalliga wirbeln. Beim Publikum war der 1,63-Meter-Mann seit seinem furiosen Bundesliga-Debüt im Herbst 2017 zwar beliebt. Doch sportlich genügte er den Ansprüchen von Trainer Dieter Hecking nicht – zu wenig Torgefährlichkeit, zu schwaches Defensivverhalten.
Itos Vertrag mit dem HSV war noch bis 2021 gültig. Über die Laufzeit des neuen Vertrags und die Verkaufsmodalitäten wurde offiziell nichts bekannt. Laut „Bild“-Zeitung bekommt der HSV eine Ablösesumme von 1,5 Millionen Euro plus mögliche Bonuszahlungen.
Das Geld könnte der Club direkt reinvestieren. Aktuell sucht Boldt noch einen Offensivspieler und einen Außenverteidiger. Verlassen könnten den HSV noch Vasilije Janjicic sowie Julian Pollersbeck. Der Torhüter hat Berater-Schwergewicht Roger Wittmann beauftragt, einen neuen Club für ihn zu finden.
Arp keine Option für Bayern-Spiel auf Schalke
Fiete Arp muss weiter auf sein Pflichtspieldebüt für die Bundesligamannschaft des FC Bayern München warten. Das frühere HSV-Toptalent ist erkrankt und wird deshalb das Spiel des deutschen Meisters am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky) verpassen. Arp (19) hatte am Montag in der 3. Liga als Rechtsaußen für die zweite Bayern-Mannschaft debütiert und einen 2:1-Sieg beim Halleschen FC gefeiert.
Stürmer Arp war im Sommer für drei Millionen Euro Ablöse vom HSV zum deutschen Meister gewechselt.
Rekordtrainer: Funkel schließt zu Magath auf
HSV-Idol Felix Magath wird in der Rangliste der Cheftrainer mit den meisten Bundesliga-Partien bald einen Platz verlieren. Düsseldorfs Coach Friedhelm Funkel sitzt am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen zum insgesamt 495. Mal auf der Trainerbank und zieht damit mit dem sechstplatzierten Magath gleich. Auf mehr Partien kommen bisher nur Otto Rehhagel, Jupp Heynckes, Erich Ribbeck, Thomas Schaaf und Udo Lattek.
„Das macht mich schon ein bisschen stolz. Ich wage zu behaupten, dass ich auch die 500 noch schaffe“, sagte der mit 65 Jahren älteste Bundesliga-Trainer am Donnerstag. Magath (66) hatte nach seiner glanzvollen Spielerkarriere und einer Phase als Manager beim HSV von 1995 bis 1997 seine erste Trainerstation in der Bundesliga. Zuletzt war er bis 2017 für Luneng in China tätig.
Magath wird damit leben können, dass ihn Funkel verdrängt. Bei einem denkwürdigen Auftritt im ZDF-"Sportstudio" im März erklärte er den 65-Jährigen zum derzeit besten Trainer der Bundesliga.
Bezirksamt verlängert Frist für Jatta
HSV-Profi Bakery Jatta hat eine Woche mehr Zeit, um die Fragen des zuständigen Bezirksamts Hamburg-Mitte zu seiner Identität zu beantworten. Die Frist sei „einvernehmlich“ bis zum 30. August verlängert worden, teilte Jattas Anwalt Thomas Bliwier am Donnerstag auf Anfrage mit. Ursprünglich sollte Jatta bis zu diesem Freitag Auskunft geben.
Als Grund für die Verschiebung nannte Bliwier das Fehlen von Unterlagen. Der Vorschlag zur Verschiebung sei vom Bezirksamt gekommen. Die Aussagen Jattas werden nach Angaben des Anwalts schriftlich erfolgen.
Nach einem Bericht des Magazins „Sport Bild“ soll es Zweifel an der Identität des HSV-Stürmers geben. Der in Gambia geborene Jatta könnte einen anderen Namen haben und älter als von ihm angegeben sein. Jatta war im Sommer 2015 nach seinen Angaben als 17-Jähriger nach Deutschland geflüchtet und lebte zunächst in der Nähe von Bremen. Er hatte im Juni 2016 einen Vertrag bei den Hamburgern bis 2019 unterschrieben, der mittlerweile bis Juni 2024 verlängert wurde.
Am Donnerstag vergangener Woche hatte auch der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes Jatta angehört. Der Offensivspieler ist weiter spielberechtigt. Wegen der ungeklärten Situation um Jatta haben der 1. FC Nürnberg und der VfL Bochum fristgerecht Einspruch gegen die Wertung ihrer Punktspiele gegen den HSV eingelegt. Die Nürnberger hatten gegen die Hamburger 0:4 verloren, die Bochumer 0:1.
Der HSV hat stets betont, hinter seinem Spieler zu stehen. „An unserer Haltung und unserer Position hat sich durch Bochums Einspruch nichts geändert“, sagte Sportvorstand Jonas Boldt zu Beginn der Woche.
Boldt sieht HSV für Ausfälle gewappnet
Sportvorstand Jonas Boldt sieht den HSV in der Breite deutlich besser aufgestellt als noch in der Vorsaison. Auch prominente Ausfälle wie den aktuellen von Kapitän Aaron Hunt (Adduktorenbeschwerden) könne die Mannschaft kompensieren. "Natürlich ist Aaron mit seiner individuellen Qualität wichtig", sagte Boldt dem "Kicker", "aber die Mannschaft ist jetzt so aufgestellt, dass nicht mehr alles an einem Einzelnen hängt."
In der Vorsaison hatte der HSV in der Rückrunde meist auf Hunt verzichten müssen und den Aufstieg noch verspielt. Boldt: "Wir wollten die Dinge auf mehrere Schultern verteilen, wollten, dass die Gruppe wächst und funktioniert." Tatsächlich konnte der HSV im Pokalspiel in Chemnitz (8:7 i. E.) wie auch im Punktspiel gegen Bochum (1:0) ohne ihren Führungsspieler bestehen, wenn auch mit Mühe.
Schmerzhaft sei, dass nun auch Christoph Moritz nach seinem Schlüsselbeinbruch langfristig ausfällt. "Sein Verlust als Typ trifft uns richtig, weil er in der Kabine extrem wichtig ist", sagte Boldt. Der defensive Mittelfeldspieler Moritz hatte erst am vergangenen Freitag gegen Bochum seine erste Einsatzchance bekommen "und direkt genutzt".
Nürnberg verleiht Ex-HSV-Stürmer Knöll
Der frühere HSV-Stürmer Törles Knöll setzt die Zweitligasaison beim SV Wehen Wiesbaden fort. Sein Club 1. FC Nürnberg hat den 21-Jährigen bis Saisonende an den Aufsteiger verliehen. Über die Transferdetails haben beide Vereine Stillschweigen vereinbart. „Wir glauben an den Jungen, aber Törles braucht jetzt unbedingt Spielpraxis", sagte Nürnbergs Sportvorstand Robert Palikuca.
Knöll (21) war vor einem Jahr mangels Profi-Perspektive vom HSV nach Nürnberg gekommen und anschließend 16-mal für die Mittelfranken in der ersten Bundesliga im Einsatz. Dabei erzielte er ein Tor. Sein Bundesligadebüt hatte der einstige Regionalliga-Torschützenkönig 2017 beim HSV gefeiert.
Neues TV-Liveangebot für HSV-Spiele
Die Liveübertragungen der Spiele aus der 2. Bundesliga und im DFB-Pokal sind ab sofort auch in der App von Onefootball zu sehen. Die Plattform schloss eine entsprechende Distributionspartnerschaft mit Rechteinhaber Sky ab.
Schon vom kommenden Wochenende an können die Fußballfans die Liveübertragungen von Sky ab 3,99 Euro direkt in der Onefootball-App buchen und verfolgen. Abgerechnet wird über Apple iTunes oder den Google Play Store. Außerdem können die Fans die Sky-Highlight-Clips der englischen Premier League ab dem 3. Spieltag bei Onefootball verfolgen.
„Durch die Kooperation mit Onefootball macht Sky erstmals Liveübertragungen einzelner Spiele per Pay-per-View verfügbar und verlängert sein Streaming-Angebot auf eine weitere reichweitenstarke Plattform“, sagte Hans Gabbe von Sky Deutschland.
Ostermann hofft in Kiel auf nächsten Wriedt
Der frühere HSV-Profi Elard Ostermann (50) will als neuer Trainer der U17 von Holstein Kiel seine Jugendspieler charakterlich und sportlich weiterentwickeln. "In Lüneburg habe ich viele Spieler trainiert, die aus den Nachwuchsleistungszentren kamen. Die meisten waren fußballerisch gut ausgebildet, in ihrer Einstellung und Mentalität hatten sie aber noch Luft nach oben", sagte Ostermann im Interview mit dem "Kicker".
"HSV, wir müssen reden!" Podcast-Interview mit Joe Zinnbauer und Oliver Kreuzer:
Vorbild sei Bayern-Stürmer Kwasi Okyere Wriedt (25), den Ostermann 2015/16 beim Lüneburger SK trainiert hat: "Wenn einer dieselbe Entwicklung nimmt wie 'Otschi' Wiriedt, der von der Bank bei St. Pauli nach Lüneburg wechselte, hier Torschützenkönig wurde und über den VfL Osnabrück den Sprung in den Profikader des FC Bayern München schaffte, wären wir alle glücklich."
Ostermann spielte für den HSV neunmal in der Bundesliga und 21-mal für die zweite Mannschaft. Vor seinem Engagement in Kiel trainierte er bis Februar den Hamburger Oberligaclub TuS Dassendorf.
Droht dem HSV eine neue Hitzeschlacht?
Wird das Spitzenspiel der 2. Bundesliga zwischen dem Karlsruher SC und dem HSV am Sonntag (13.30 Uhr/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) zur Hitzeschlacht? Für den Spieltag prophezeien die Meteorologen Temperaturen von bis zu 31 Grad im Schatten, Dauersonnenschein und kaum Wind – da können Körper und Geist schon mal schwach werden.
Immerhin: So heiß wie 2012 wird es diesmal nicht. Damals blieb der HSV bei mehr als 35 Grad in der ersten Runde des DFB-Pokals zunächst cool und ging zweimal (glücklich) in Führung. Doch in der zweiten Halbzeit drehte der damalige Drittligist KSC auf und warf den HSV am Ende mit 4:2 raus.
Beim KSC tat's häufig weh
Überhaupt ist die HSV-Bilanz in Karlsruhe nicht die beste. In den vergangenen 35 Jahren gab es in 18 Pflichtspielen ganze zwei Hamburger Auswärtssiege, dafür aber elf Niederlagen.
Umso besser ist der letzte Vergleich in Erinnerung: Marcelo Díaz schoss im Relegationsrückspiel 2015 den HSV mit seinem Freistoßtor zum 1:1-Ausgleich in die Verlängerung, in der der HSV dank Nicolai Müllers Siegtor noch den Klassenerhalt feiern durfte.
HSV in Karlsruhe Wettfavorit
Wetten, dass der HSV wieder in Karlsruhe gewinnt? Für einen Sieg des neuen beim entthronten Tabellenführer zahlt der Anbieter Bwin pro eingesetzten Euro nur 2,25 Euro zurück. Ein Heimsieg des KSC brächhte drei Euro. Für am unwahrscheinlichsten hält Bwin ein Unentschieden (Quote 3,40).
HSV-Prominenz beim HFV
Der 12. Jahresempfang des Hamburger Fußball-Verbands (HFV) am kommenden Montag steht unter dem Motto "125 Jahre Fußball in Hamburg". Da darf die HSV-Prominenz natürlich nicht fehlen. Hier ein Auszug aus der Ehrengästeliste: Marinus Bester, Richard Golz, Holger Hieronymus, Horst Hrubesch, Marcell Jansen, Jochen Meinke, Michael Oenning, Christian Rahn, Stefan Schnoor, Horst Schnoor, Willi Schulz und Klaus Zaczyk sowie der Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann.
Notiz am Rande: Unter den Sponsoren des Abends findet sich als einzige Privatperson auch der Unternehmer und frühere HSV-Präsident Jürgen Hunke.
Im Mittelpunkt des Abends im Hotel Grand Elysée soll aber der Amateurfußball stehen. 21 Vereine dürfen sich über Fairness-Preise freuen. Zudem gibt es Auszeichnungen für erfolgreiche Integration, die Förderung von Jugend- sowie Frauen- und Mädchenfußball. Höhepunkt sind die Ehrungen von Spielerin, Spieler, Trainer und Schiedsrichter des Jahres.