Werder lehnt den Dino ab. Nürnberg sorgt im Fall Jatta für Ärger. Marcell Jansen muss heute schnell sein. Van der Vaart im Stadion.

Die HSV-News am Freitag, den 16. August 2019:

  • Fall Jatta: Nürnberg sorgt für Ärger
  • HSV-Trio fehlt gegen Bochum
  • Nette Geste gegenüber VfL-Fans
  • Werder will nicht der Dino sein
  • Petric erinnern die Bayern an den HSV
  • Hecking zieht Familie den Bayern vor
  • Uli Hoeneß und sein HSV-Drama
  • Doppelbelastung für Marcell Jansen
  • Van der Vaart kommt gegen Bochum

Fall Jatta: Nürnberg sorgt für Ärger

Der Fall Jatta geht nach der gestrigen Anhörung im Vorermittlungsverfahren des DFB in Frankfurt in die Verlängerung. Für Ärger im HSV-Umfeld sorgt in der Causa unter anderem die Fristverlängerung die die DFL dem 1. FC Nürnberg nach dessen Einspruch gegen die Wertung der 0:4-Niederlage gegen Hamburg am zweiten Spieltag gewährt hat.

Eigentlich hätte sich der "Club" bis heute zu seinem Protest erklären müssen, hat für das Sammeln möglicher Beweise, die auf eine falsche Identität Bakery Jattas hinweisen könnten, Aufschub bis Ende August erhalten. Im September soll dann das DFB-Sportgericht unter Vorsitz von Hans E. Lorenz über die Wertung des Spiels entscheiden. Die Hamburger Verantwortlichen zeigten sich von diesem Vorgang irritiert und verwundert.

Jatta gegen VfL wohl dabei, Trio fehlt

Für das Spiel gegen den VfL Bochum (18.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) soll Bakery Jatta trotz der Debatte und ungeachtet des durch die DFB-Vorladung verpassten Abschlusstrainings im Kader stehen.

"Er hat einen gültigen Pass und eine Spielgenehmigung und ist damit spielberechtigt“, sagte HSV-Sportvorstand Jonas Boldt Boldt dem Abendblatt am Donnerstag nach der Anhörung.

Damit muss Trainer Dieter Hecking gegen Bochum lediglich verletzungsbedingt auf drei Spieler verzichten: Kapitän Aaron Hunt (Adduktorenprobleme), Timo Letschert (Außenband-Anriss im Knie) und Ewerton (Sprunggelenksverletzung).

Auch die Video-Assis stehen fest

Das Schiedsrichtergespann im Stadion wurde durch den DFB bereits kommuniziert. Jetzt ist auch klar, wer das Spiel gegen Bochum vom "Kölner Keller" aus verfolgt: Als Video-Assistenten wurden Florian Badstüber und Oliver Lossius eingeteilt.

Das Duo wird bei strittigen Entscheidungen gegebenenfalls mit Christian Dingert (Lebecksmühle) korrespondieren. Im Volkspark werden dem Haupt-Schiedsrichter Tobias Christ und Tobias Fritsch sowie Henry Müller (Vierter Offizieller) zur Seite gestellt.

HSV begrüßt Bochum-Fans

Nette Geste des HSV: Die Bochumer Fans erhalten vor dem Gästeblock heute spezielle Begrüßungskarten mit Tipps für Unternehmungen in Hamburg. Im Stadion werden mindestens 1500 VfL-Anhänger erwartet.

Dino? Werders Baumann wehrt sich

Mit dem Abstieg 2018 hatte der HSV auch seinen Status als Bundesliga-Dino eingebüßt – schlimmer noch: Mit Start der neuen Erstligasaison wird ausgerechnet Werder Bremen der Status des Vereins mit den meisten Spielen (1867 plus X) und Jahren (56) im Oberhaus zuteil.

Werder-Fans zeigen, was sie von dem Dino halten.
Werder-Fans zeigen, was sie von dem Dino halten. © Imago/Sven Simon

Die entsprechende Paraphrasierung aus Hamburg will der Nordrivale deshalb längst noch nicht adaptieren. "Den Begriff Dino hatte ja jemand anderes, und die sterben auch mal aus", sagte Frank Baumann in der Pressekonferenz vor Werders Auftakt gegen Fortuna Düsseldorf.

Stattdessen appellierte Bremens Sportchef an die Medienvertreter, einen Aufruf für eine alternative Bezeichnung zu starten. "Es wäre schön, wenn wir da etwas anderes finden." In den sozialen Netzwerken sprechen sich Werder-Fans schon länger für den Spitznamen "Evergreen" aus.

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Petric erinnern die Bayern an den HSV

Apropos Erste Bundesliga: Dort würde nicht nur Mladen Petric natürlich auch gerne wieder den HSV sehen. "Sehr schade für die Bundesliga und den HSV, dass in dieser Auflistung der Aufsteiger mein Ex-Club fehlt", schreibt der langjährige Hamburger (38 Bundesligatore zwischen 2008 und 2012) in einem Gastbeitrag für das Abendblatt zum Auftakt in die 57. Runde.

"Die Chance nach der Winterpause war für den damaligen Tabellenführer da", schreibt der neue Sky-Experte weiter: "Selbstverständlich hoffe ich, dass die Rückkehr im zweiten Anlauf klappt." Dabei halte er vor allem Trainer Dieter Hecking für einen großen Pluspunkt. Mit "seiner großen Erfahrung gerade in schwierigen Situationen" könne er der Mannschaft den nötigen Halt geben.

Auch Manager Jonas Boldt hält Petric "für einen guten Mann". Dennoch gebe es für den Aufstieg keine Garantie. "In dieser Saison dürfte es angesichts der Konkurrenz noch schwerer werden", schreibt Petric, der ansonsten angesichts des holprigen Umbruchs bei Bayern München noch einen vielsagenden Vergleich zieht: "Ich fühlte mich fast ein bisschen an meine Zeit beim HSV erinnert."

Hecking zieht Familie den Bayern vor

Auch Dieter Hecking schielt nach wie vor mit einem Auge in Richtung Oberhaus, in dem er zuletzt 13 Jahre lang als Trainer bei fünf verschiedenen Vereinen tätig war. "Ich überlege sogar, nach Wolfsburg zu fahren und mir das Spiel gegen Köln anzugucken", sagte Hecking in der Pressekonferenz, kündigte andererseits aber an: "Am Samstag genieße ich nach einem hoffentlich gewonnenen Spiel mein Wochenende."

Das Auftaktspiel Bayern gegen Hertha werde er unmittelbar nach dem eigenen Auftritt gegen Bochum dagegen nicht live verfolgen. "Weil dann meine Familie da ist", sagte Hecking: "Ich habe ein bisschen Abstand zur Bundesliga, das merke ich auch. Ich verfolge sie nicht so intensiv, wie ich es normal gemacht hätte, wenn ich vor dem Erstliga-Start stehen würde."

Hoeneß: "Drama, dass der HSV nicht dabei ist"

Und wie findet es die alte Konkurrenz, dass sie nun schon die zweite Spielzeit in Folge ohne den HSV auskommen muss? Bayerns Präsident Uli Hoeneß jedenfalls nicht so toll.

"Es ist ein Drama, dass der HSV, Stuttgart und Nürnberg nicht dabei sind“, sagte Hoeneß in einem Interview der Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag": "Wenn wir diese Mannschaften dauerhaft in der Bundesliga hätten, wäre sie noch populärer und attraktiver."

Uli Hoeneß (r.) bei seinem vorerst letzten Besuch im Volksparkstadion am 21. Oktober 2017 – damals unterlag der HSV den Bayern mit 0:1.
Uli Hoeneß (r.) bei seinem vorerst letzten Besuch im Volksparkstadion am 21. Oktober 2017 – damals unterlag der HSV den Bayern mit 0:1. © Witters

Dabei denkt der 67-Jährige natürlich auch an mögliche Mehreinnahmen durch Traditionsvereine. Momentan kassiert die DFL rund 1,16 Milliarden Euro TV-Gelder pro Saison.

"Vielleicht kommen eines Tages auch Amazon, Apple, Comcast, Disney, Google oder Netflix dazu. Das sind alles Firmen, die ihren Nutzern Inhalte zur Verfügung stellen. Wenn die den Fußball für sich entdecken, werden wir noch über ganz andere Beträge reden“, sagte Hoeneß.

Jansen nach Profi-Kick wieder Top-Joker?

Beim HSV III erwies sich Marcell Jansen in dieser Saison bislang als Top-Joker, bei zwei Einwechslungen erzielte er jeweils einen Treffer. Nicht auszuschließen, dass es heute Abend erneut so läuft.

Jedenfalls wird Jansen auch beim Oberliga-Spiel gegen den Niendorfer TSV (Anstoß: 20 Uhr) frühestens in der zweiten Hälfte zum Einsatz kommen. Denn zuvor möchte sich der Präsident des Gesamtvereins noch das Spiel der Profis gegen Bochum live im Volksparkstadion anschauen.

"Ich plane, zur zweiten Halbzeit auf der Bank zu sitzen", sagte der 33 Jahre alte frühere Nationalspieler der Bild-Zeitung. Mit einem Sieg gegen Niendorf könnte die Dritte übrigens wie auch die erste Mannschaft zumindest am Freitagabend die Tabellenführung feiern.

Van der Vaart drückt Daumen im Stadion

Und neben Jansen hat sich gegen Bochum ein weiterer ehemaliger HSV-Profi angekündigt. Ex-Kapitän Rafael van der Vaart, der am 13. Oktober zu seinem Abschiedsspiel im Volksparkstadion lädt, will das Spiel heute live vor Ort verfolgen.