Hamburg. Das derzeit größte Problem des niederländischen Verteidigers ist der Immobilienmarkt. Warum Letschert als schwieriger Typ gilt.

Lange brauchte HSV-Neuzugang Timo Letschert (26) nicht, um das derzeit größte Hamburger Pro­blem auszumachen: den Immobilienmarkt. Mit seiner Frau und dem dreijährigen Sohn sei er bereits auf der Suche nach einer neuen Bleibe in der Hansestadt, „aber ich habe schon festgestellt, dass das weder leicht noch billig ist“.

Er selbst wolle natürlich in der kommenden Saison auch alles andere als ein Leichtgewicht bei seinem neuen Club sein. „Ich glaube an die Visionen des Clubs“, sagt der Niederländer, Hände in den Hosentaschen, langer Bart, Wuschelkopf. In Italien hätten sie ihn „Wikinger“ genannt, in Deutschland müsse er erst einmal die Sprache lernen. „Ich habe Deutsch in der Schule gelernt, es aber nie gemocht“, gibt der Innenverteidiger zu. „Ich habe es auch geschafft, Italienisch zu lernen, und diese Sprache ist sicherlich schwieriger als Deutsch.“

Stempel des schwierigen Typs

Den Stempel des schwierigen Typs hat er weg, seitdem er von seinem damaligen Club FC Utrecht suspendiert wurde, nachdem er in der Halbzeitpause beim Stand von 0:3 in Den Haag auf die eigenen Mitspieler losgegangen ist. „Ich habe in dem Moment meine Coolness verloren. Das war aber keine Absicht, es lag einfach an unserem schlechten Spiel“, sagt er heute. „Ich war frustriert und sah einen Grund zur Diskussion. Manchmal muss ich aber noch lernen, in solchen Situationen ruhiger zu agieren.“

Alles andere als ruhig war er vor 15 Jahren, als er als Balljunge in Amsterdam sein Idol Rafael van der Vaart traf. Er habe sogar ein gemeinsames Foto mit dem damaligen Ajax-Kapitän, das bis heute seine Eltern aufgehoben hätten. „Rafael war mein Lieblingsspieler“, sagt Letschert, der nun die Holländertradition in Hamburg fortsetzen – und schnell eine neue Wohnung finden will.