Fanlieblinge unter sich: Holtby trainiert bei Titz. Díaz träumt von Auftritt bei Van-der-Vaart-Gala. Fink bestätigt Interesse an Sakai.
Die HSV-News am Dienstag, den 23. Juli 2019:
- Letschert zu abschließenden Verhandlungen beim HSV
- Vorverkauf für zwei HSV-Heimspiele gestartet
- HSV-Retter Díaz will zu Van-der-Vaart-Gala kommen
- Ex-HSV-Star Holtby trainiert bei Titz mit
- Ex-HSV-Trainer Fink will Sakai nach Kobe holen
- Grammozis spricht über seine HSV-Zeit und Heuer Fernandes
- Darmstadt muss beim HSV auf Torjäger Platte verzichten
- Tschentscher sieht gute Chancen auf HSV-Aufstieg
- Sá als möglicher Letschert-Ersatz im Visier
- Santos mit Zenit auf Erfolgskurs
Finale Verhandlungen mit dem HSV: Letschert bereits in Hamburg
Der zehnte Neuzugang des HSV für die kommende Zweitligasaison wird Timo Letschert heißen, daran gibt es seit Dienstag kaum noch einen Zweifel. Der niederländische Verteidiger von Sassuolo Calcio ist bereits mit seinen Beratern in Hamburg, um den Vertrag abschließend zu verhandeln. Noch am Dienstag stehe zudem der Medizincheck im UKE an. Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet.
Bereits am Mittwochnachmittag, spätestens aber am Donnerstag solle der niederländische Innenverteidiger dann ins Training einsteigen. Er stünde somit für den Saisonauftakt gegen Darmstadt 98 am Sonntag (13.30 Uhr, Volksparkstadion/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) zur Verfügung.
Vorverkauf für HSV-Heimspiel gegen Hannover gestartet – Familien-Aktion gegen Aue
Im dritten Heimspiel erwartet die HSV-Fans der erste Saisonhöhepunkt im Volksparkstadion: Am Sonntag, den 1. September tritt um 13.30 Uhr Absteiger und Aufstiegskonkurrent Hannover 96 zum Nordduell an. Am heutigen Dienstag hat der Vorverkauf für diese und die Partie gegen den FC Erzgebirge Aue (Sonntag, 22. September, 13.30 Uhr) begonnen. Mitglieder können sich für die Partien jeweils sechs bzw. acht Tickets im Vorverkauf sichern.
Für das Spiel gegen Aue wird die Südtribüne anlässlich des Weltkindertages (20. September) zum Familienblock-XXL, wie der HSV bekannt gab. Kinder bis einschließlich 14 Jahren erhalten Karten ab zehn Euro. Sie können unter diesem Link bestellt werden. Der freie Verkauf für beide Spiele beginnt dann am Donnerstag.
HSV-Retter Díaz will zu Van-der-Vaart-Gala kommen
"Tomorrow, my friend": Diese legendären Worte soll Marcelo Díaz zu Rafael van der Vaart gesagt haben damals 2015, bevor er ihm den Ball entriss und in letzter Minute den Freistoß zum rettenden 1:1-Ausgleich für den HSV im Relegationsrückspiel ins Karlsruher Tor zirkelte. Van der Vaart will den Satz zwar nicht mitbekommen haben, aber übel genommen hat er Díaz seine eigenmächtige Aktion nie, im Gegenteil. „Ich bin Marcelo bis heute dankbar, dass er mir den Abstieg in meinem letzten Spiel für den HSV erspart hat", sagte er jetzt der "Welt". "Den Moment, als sich der Ball über die Mauer senkte und im Tor landete, werde ich nie vergessen. Das war der absolute Wahnsinn!“
Deswegen war für van der Vaart auch klar, dass er Díaz bei seiner Abschiedsgala am 13. Oktober im Volksparkstadion unbedingt dabeihaben möchte: "Es wäre wunderbar, wenn das klappt. Ich habe am Wochenende mit ihm telefoniert, und da hat er mir gesagt, dass er gerne kommen möchte.“ Das Problem: Díaz (32) steht beim argentinischen Meister Racing Club aus Avellaneda bei Buenos Aires unter Vertrag. Und der muss erst einmal grünes Licht geben.
Díaz will alles daransetzen, wie er der "Welt" versicherte: "Die alten Kollegen zu treffen und noch einmal im Volksparkstadion zu spielen – das wäre ein Traum." Wenn es klappt, will van der Vaart (36) mit Díaz auch den letzten gemeinsamen Auftritt in Karlsruhe noch einmal besprechen. Vielleicht werden wir hinterher wissen, ob jene Worte wirklich gesagt wurden.
Holtby hält sich bei Titz in Essen fit
Seit 1. Juli ist Lewis Holtby arbeitslos. Sein Vertrag beim HSV lief zum 30. Juni nach fünf Jahren aus, einen neuen Verein hat der frühere Nationalspieler noch nicht gefunden – jedenfalls keinen, bei dem er einen Vertrag unterschrieben hätte. Aktuell ist Holtby (28) aber als Gastspieler auf der Trainingsanlage von Rot-Weiss Essen anzutreffen, wo er sich mit der Regionalligamannschaft seines Mentors Christian Titz fit hält. Das gab der Traditionsclub am Dienstag bekannt.
"Lewis trainiert bei uns mit, um sich im Mannschaftstraining fit zu halten, bevor er zu einem neuen Verein wechselt. Für unsere Spieler wird er als Mit- und Gegenspieler im Training aber auch als Gesprächspartner außerhalb des Platzes ein interessanter Gast sein", sagte Titz. Er hatte in seiner Zeit als HSV-Trainer im vergangenen Jahr Publikumsliebling Holtby wieder zum Stammspieler gemacht.
Holtby sagte: „Ich danke Rot-Weiss Essen für die Möglichkeit, hier auf sehr professionellem Niveau trainieren zu können. Da ich den Cheftrainer kenne und bereits mit ihm zusammengearbeitet habe, sehe ich diese Zeit als sehr wertvoll an und weiß, dass ich davon profitieren werde."
Ex-HSV-Trainer Fink bestätigt Interesse an Sakai
Der Wechsel von Gotoku Sakai vom HSV in seine japanische Heimat zu Vissel Kobe nimmt allmählich Gestalt an. Kobes Trainer Thorsten Fink bestätigte der "Hamburger Morgenpost", dass der Club Interesse an dem rechten Verteidiger habe. "Er ist ein Spieler, mit dem wir uns beschäftigen", sagte der frühere HSV-Coach, "am Ende muss man immer schauen, ob das finanziell alles machbar ist."
Anders gesagt: Vissel Kobe denkt nicht daran, für den früheren Nationalspieler Sakai (28) trotz Vertrags bis 2020 eine Millionenablöse zu bezahlen. Die kann der HSV ohnehin nicht erwarten. Nachdem zunächst die Fans mit ihren Pfiffen im letzten Spiel der vergangenen Saison gegen Duisburg Sakai zu verstehen gegeben hatten, dass sie den früheren Kapitän nicht mehr wollen, tat dies zuletzt auch die Vereinsführung und Trainer Dieter Hecking.
Sakai selbst erklärte bereits öffentlich, dass es ihn nach acht Jahren zurück in die Heimat ziehe. In Kobe würde er zu den früheren Weltmeistern Lukas Podolski (34) und Andrés Iniesta (35) stoßen, die ihre Karriere in der J1 League ausklingen lassen. Dem HSV würde Sakais Weggang finanziellen Spielraum für weitere Verpflichtungen geben.
Grammozis gratuliert dem HSV zu Heuer Fernandes
Mit zwei Jahrzehnten Abstand bedauert es Darmstadts Trainer Dimitrios Grammozis, dass er den HSV 2000 nach nur zwei Profijahren wieder verlassen hat. "Rückblickend kann man sagen, dass ich vielleicht länger beim HSV hätte bleiben sollen", sagte er der "Hamburger Morgenpost". Beim HSV habe er eine tolle Zeit erlebt: "Wir hatten eine super Truppe und haben damals die Euphorie beim HSV neu entfacht. Das war teilweise Wahnsinn, was da auf den Tribünen los war!" Am Ende qualifizierte sich der Club sogar für die Champions League. Grammozis (41) entschied sich trotzdem für einen Wechsel nach Kaiserslautern.
Am Sonntag tritt er mit Darmstadt zum Saisonauftakt der 2. Bundesliga beim HSV an. Dort trifft er seinen bisherigen Torhüter Daniel Heuer Fernandes wieder, den der HSV für 1,3 Millionen Euro Ablöse geholt hat. "Zu seiner Verpflichtung kann ich dem HSV nur gratulieren", sagte Grammozis: "Er hat große Fähigkeiten, ist immer sehr präsent. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Kabine."
Vergangene Saison rettete Heuer Fernandes den Darmstädtern mit seinen Paraden einen 3:2-Sieg beim HSV nach 0:2-Rückstand. Die Partie gilt als Wendepunkt der vergangenen HSV-Saison, es folgten weitere sieben Ligapartien ohne Sieg, am Ende wurde der Aufstieg verpasst. Ob heuer Fernandes am Sonntag im Tor steht, hat Trainer Dieter Hecking aber noch nicht verraten. Auch Julian Pollersbeck und Tom Mickel werden Chancen eingeräumt.
Darmstadt tritt ohne Platte beim HSV an
Verzichten muss Grammozis beim HSV am Sonntag auf Felix Platte. Der Stürmer hat sich nach Clubangaben vom Montagabend beim Testspiel gegen niederländischen Erstligaclub Vitesse Arnheim einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen.
Offen ist der Einsatz von Abwehrspieler Mathias Honsak, er sich das Sprunggelenk überdehnt hat.
Hier geht's zur Premiere des HSV-Podcasts mit Abschlach:
Tschentscher glaubt an Aufstieg des HSV – und des FC St. Pauli
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sieht gute Chancen für einen Wiederaufstieg des HSV. „Es gibt neue Weichenstellungen“, sagte der HSV-Fan. „Es gibt einen neuen Trainer und neue Zuversicht.“ Er sei optimistisch und hoffe wie im vergangenen Jahr, dass der FC St. Pauli ebenfalls den Aufstieg schaffe. Der HSV geht mit Ex-Gladbach-Coach Dieter Hecking in die Saison; Vorgänger Hannes Wolf war beurlaubt worden, nachdem er den Wiederaufstieg verpasst hatte.
Doch dass dem HSV der Sprung in die Erste Liga gelinge, werde kein Selbstgänger, wie viele es ursprünglich gedacht hätten, betonte Tschentscher. Man dürfe das nicht unterschätzen. „Der Aufstieg in die höchste Spielklasse ist im Fußball keine Selbstverständlichkeit, aber ich drücke weiterhin die Daumen.“ Er werde die Spiele wieder „sehr engagiert“ verfolgen.
Kommt Sá, wenn Letschert nicht kommt?
Noch für diese Woche wird damit gerechnet, dass sich der HSV mit Sassuolo Calcio auf einen Transfer von des Niederländers Timo Letschert verständigt. Und wenn nicht? Hat der HSV angeblich einen Plan B für die sensible Position des rechten Innenverteidigers. Die "Hamburger Morgenpost" berichtet, dass Josué Sá (27) in den Fokus gerückt ist.
Sein Club RSC Anderlecht will den früheren portugiesischen Juniorennationalspieler angeblich abgeben. Im Testspiel beim HSV am vergangenen Sonnabend (2:2) saß Sá 90 Minuten auf der Bank. Weiteres Indiz für einen möglichen Wechsel zum HSV: Nach dem Spiel reiste Sá nicht mit der Mannschaft zurück nach Brüssel, sondern blieb mit Anderlechts Technischem Direktor Frank Arnesen noch einen Tag in Hamburg. Arnesen selbst ist aus seiner Zeit als HSV-Sportvorstand (2011 bis 2013) noch gut in Hamburg vernetzt.
Sá (27) war vergangene Saison an den türkischen Erstligaclub Kasimpasa Istanbul ausgeliehen (17 Ligaeinsätze, ein Tor).
Die HSV-Transfers 2019/20:
Santos bleibt mit Zenit auf Erfolgskurs
Douglas Santos hat auch sein zweites Spiel mit Zenit St. Petersburg nach seinem Wechsel vom HSV gewonnen. Beim Aufsteiger FK Sotschi feierte die Mannschaft um den russischen Stürmerstar Artjom Dsjuba einen 2:0-Sieg und liegt in der Tabelle der Premjer-Liga mit sechs Punkten auf Platz zwei hinter Ural Jekaterinburg. Nächster Gegner ist am Sonntag zu Hause FK Orenburg.
Der brasilianische Linksverteidiger Santos, der bisher noch keine Spielminute für Zenit verpasst hat, war Anfang Juli für zwölf Millionen Euro an den russischen Spitzenclub verkauft worden.