Hamburg. Elf Tage vor dem Ligastart enttäuscht das Team im Test gegen Rugenbergen. Hamburger stehen vor einer schwierigen Saison.

Mit einem dicken Eisverband um das vorgeschädigte linke Knie saß Kyriakos Papadopoulos nach dem Testspiel des HSV am Mittwochnachmittag gegen den Oberligisten SV Rugenbergen auf der Ersatzbank. Die Körpersprache des Griechen nach dem 4:1-Sieg machte deutlich, dass die Hamburger mal wieder vor einer richtig schwierigen Saison stehen.

Das wurde auch Trainer Dieter Hecking vor Augen geführt, auch wenn er an diesem Tag vor allem den Spielern Wettkampfpraxis ermöglichte, die derzeit nur wenig Aussichten auf die Startelf zum Ligaauftakt gegen Darmstadt 98 in elf Tagen haben. „Wir werden aus dem Spiel die richtigen Rückschlüsse ziehen“, sagte der sichtlich unzufriedene Hecking hinterher. „Dass man gegen einen solchen Gegner schneller und zielstrebiger spielen muss, auch wenn er tief steht. Da musst du dir mehr Lösungen überlegen und nicht nur mit dem Ball am Fuß laufen.“

Gesundheitszustand von Papadopoulos bleibt Thema

Seine Startelf für den Ligastart scheint der Trainer im Kopf zu haben. Diese dürfte auch am Sonnabend bei der Saisoneröffnung gegen RSC Anderlecht um Spielertrainer Vincent Kompany zum Einsatz kommen. Offen ist noch die Besetzung der Sturmposition. Bobby Wood konnte am Mittwoch als Doppeltorschütze – genau wie Jairo Samperio – als einer von ganz wenigen Pluspunkte sammeln. Zudem bleibt der Gesundheitszustand von Papadopoulos ein Thema. Sein Vertreter Gideon Jung ist ebenfalls noch nicht fit. Für Neuzugang Ewerton kommt der Saisonstart noch zu früh.

Deutlich wurde im Verlauf der Vorbereitung, dass es junge Spieler wie Berkay Özcan oder David Bates, die in der Rückrunde der vergangenen Saison enttäuschten, unter Hecking schwer haben. Dazu passt, dass die Jungprofis Tatsuya Ito und Vasilije Janjicic aus dem Profikader gestrichen wurden und vorerst bei der U 21 um den neuen Coach Hannes Drews trainieren. Beide dürfen sich nach neuen Clubs umschauen. Hecking betont, dass diese Entscheidung von Sportvorstand Jonas Boldt und Sportdirektor Michael Mutzel getroffen wurde, sagt aber: „So wie ich die Spieler wahrgenommen habe, wäre es schwierig gewesen, dass sie auf Einsatzzeiten kommen.“

Erfahrene Mannschaft

Und so wird aus dem jüngsten deutschen Profikader in dieser Saison wieder eine Mannschaft, die auf Erfahrung setzt. Ob sich diese Strategie als richtig erweist, wird sich erstmals in elf Tagen zeigen. Bis dahin bleibt der Kader für Heckingnoch eine Baustelle. „Ich kann erst nach dem Spiel gegen Darmstadt sagen, wie weit wir sind. Eine Baustelle ist dann beendet, wenn sie beendet ist. Und im Moment ist sie das noch nicht.“

HSV gegen Rugenbergen: Pollersbeck (46. Mickel) – Sakai, Bates (46. Özcan), Papadopoulos, Vagnoman – David – Jairo Samperio, Moritz, Kittel, Wintzheimer – Wood (46. Hinterseer).

Tore: 1:0 Samperio (14./FE), 1:1 Utcke (16.), 2:1 Wood (37.), 3:1 Wood (43.), 4:1 Samperio (60.).