+Hamburg. Nürnberger Fanliebling rang lange mit sich. Jetzt wagt Tim Leibold den Schritt nach Hamburg – und ist dabei günstiger als erwartet.

Von seinen Mitspielern beim 1. FC Nürnberg hat er sich bereits verabschiedet. Linksverteidiger Tim Leibold kommt an diesem Freitag nach Hamburg, um im Athleticum des UKE den obligatorischen Medizincheck zu absolvieren. Es ist die letzte Hürde eines Transfers, über den zuerst die „Bild“ berichtet hatte. Nach der Untersuchung auf Herz und Nieren wird der 25-Jährige beim HSV einen Vierjahresvertrag bis 2023 unterschreiben. Die Ablöse ist mit rund 1,8 Millionen deutlich niedriger als bislang angenommen.

HSV greift Santos-Abgang vor

Leibold gilt als flankenstark und schnell, seine Rolle als Außenverteidiger interpretiert er sehr offensiv. Diese Beschreibung trifft auch auf einen anderen Spieler zu, der noch dazu bereits beim HSV unter Vertrag steht: Douglas Santos. Der Brasilianer will den Verein weiterhin verlassen, um sich seinen Traum von der Champions League zu erfüllen.

Bei einem Angebot ab zehn Millionen Euro würden ihn die Hamburger ziehen lassen. Das Problem ist nur, dass Santos’ Beraterschar noch immer keinen zahlungskräftigen Interessenten präsentieren kann. Beim HSV geht man dennoch davon aus, dass der Brasilianer im Laufe des Transferfensters, das dieses Jahr bis zum 2. September geöffnet ist, wechseln wird. Deshalb griff der Club dem eingeplanten Abgang vor und verpflichtete mit Leibold bereits Santos’ Nachfolger.

Hecking gab Ausschlag für Leibold

Nach Ewerton, dessen Vollzugsmeldung in dieser Woche erwartet wird, hat sich damit bereits der zweite Abwehrspieler von Nürnberg für einen Wechsel nach Hamburg entschieden. Laut Angaben des Aufstiegskonkurrenten war Leibold unschlüssig, ob er den Schritt gehen soll. In der vergangenen Woche soll er mehrfach im Büro von Nürnbergs Sportvorstand Robert Palikuća über seine zu diesem Zeitpunkt noch ausstehende Entscheidung diskutiert haben.

"Er hat sich die Entscheidung sehr schwer gemacht und war hin- und hergerissen, ob er es machen soll oder nicht. Aber dann ging doch alles ganz schnell", wurde Palikuca am Donnerstag in den "Nürnberger Nachrichten" zitiert. Der Sportchef bestätigte dabei Leibolds Transfer ebenso wie den Wechsel Ewertons. Dieser sei bis auf letzte Details fix.

Bis zuletzt hatten die Franken auf einen Verbleib des Fanlieblings gehofft. Im Testspiel am Mittwoch gegen Ammerthal kam Leibold deshalb für 45 Minuten zum Einsatz. Wie das Abendblatt erfuhr, nahm der Transfer erst nach der Partie an Fahrt auf. Ausschlaggebend für den Wechsel zum HSV soll letztlich ein Gespräch mit Trainer Dieter Hecking gewesen sein.

Die HSV-Transfers 2019/20:

Kittel & Co.: Die HSV-Transfers 2019/20

Einst schoss er den HSV mit einem Hattrick ab, jetzt unterschrieb er in Hamburg: An der Elbe bleibt der finnische Stürmer Joel Pohjanpalo aber nur bis zum Sommer 2020.
Einst schoss er den HSV mit einem Hattrick ab, jetzt unterschrieb er in Hamburg: An der Elbe bleibt der finnische Stürmer Joel Pohjanpalo aber nur bis zum Sommer 2020. © Witters
Ebenfalls ein Leihgeschäft ausgehandelt wurde mit Jordan Beyer und Borussia Mönchengladbach. Auch der Rechtsverteidiger bleibt nur bis Saisonende.
Ebenfalls ein Leihgeschäft ausgehandelt wurde mit Jordan Beyer und Borussia Mönchengladbach. Auch der Rechtsverteidiger bleibt nur bis Saisonende. © Witters
Mittelfeldspieler Louis Schaub ist bis Saisonende vom 1. FC Köln ausgeliehen. Die Kaufoption im Sommer liegt bei 2,5 Millionen Euro.
Mittelfeldspieler Louis Schaub ist bis Saisonende vom 1. FC Köln ausgeliehen. Die Kaufoption im Sommer liegt bei 2,5 Millionen Euro. © WITTERS | Valeria Witters
Stürmer Martin Harnik (r., mit Trainer Dieter Hecking) kommt für ein Jahr leihweise von Werder Bremen.
Stürmer Martin Harnik (r., mit Trainer Dieter Hecking) kommt für ein Jahr leihweise von Werder Bremen. © WITTERS | Tay Duc Lam
Xavier Amaechi ist der Königstransfer des HSV. Der hochtalentierte Flügelstürmer kommt für 2,5 Millionen Euro Ablöse vom FC Arsenal London. Der Engländer hat einen Vertrag bis 2023 unterschrieben.
Xavier Amaechi ist der Königstransfer des HSV. Der hochtalentierte Flügelstürmer kommt für 2,5 Millionen Euro Ablöse vom FC Arsenal London. Der Engländer hat einen Vertrag bis 2023 unterschrieben.
Abwehrspieler Timo Letschert kommt vom italienischen Erstligaclub US Sassuolo. Der Niederländer hat einen Vertrag bis 2020 unterschrieben.
Abwehrspieler Timo Letschert kommt vom italienischen Erstligaclub US Sassuolo. Der Niederländer hat einen Vertrag bis 2020 unterschrieben. © witters | witters
Will mit dem HSV nicht weiter in Liga zwei sitzenbleiben: Innenverteidiger Ewerton kam wie Leibold aus Nürnberg nach Hamburg.
Will mit dem HSV nicht weiter in Liga zwei sitzenbleiben: Innenverteidiger Ewerton kam wie Leibold aus Nürnberg nach Hamburg. © Witters
Soll die linke Seite beackern: Tim Leibold wurde für rund 1,8 Millionen Euro vom 1. FC Nürnberg losgeeist.
Soll die linke Seite beackern: Tim Leibold wurde für rund 1,8 Millionen Euro vom 1. FC Nürnberg losgeeist. © Witters
Kann mehr als nur Bälle jonglieren: Mittelfeldspieler Sonny Kittel kam von Zweitliga-Absteiger nach Hamburg. Beim HSV unterschrieb der starke Standard-Schütze einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023.
Kann mehr als nur Bälle jonglieren: Mittelfeldspieler Sonny Kittel kam von Zweitliga-Absteiger nach Hamburg. Beim HSV unterschrieb der starke Standard-Schütze einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023. © Witters
Jung und mutig: U-20-Nationalspieler Adrian Fein wagt den Sprung von Regensburg nach Hamburg. Der zentrale Mittelfeldspieler wird von Bayern München für ein Jahr ausgeliehen.
Jung und mutig: U-20-Nationalspieler Adrian Fein wagt den Sprung von Regensburg nach Hamburg. Der zentrale Mittelfeldspieler wird von Bayern München für ein Jahr ausgeliehen. © Witters
In der vergangenen Saison gehörte Daniel Heuer Fernandes zu den besten Torhütern der Zweiten Liga. Beim HSV unterschrieb er bis 2022.
In der vergangenen Saison gehörte Daniel Heuer Fernandes zu den besten Torhütern der Zweiten Liga. Beim HSV unterschrieb er bis 2022. © witters | witters
Torjäger aus Überzeugung: Lukas Hinterseer soll die Nachfolge von Pierre-Michel Lasogga antreten. Der ehemalige Bochumer traf in der Vorsaison 18 Mal.
Torjäger aus Überzeugung: Lukas Hinterseer soll die Nachfolge von Pierre-Michel Lasogga antreten. Der ehemalige Bochumer traf in der Vorsaison 18 Mal. © witters | witters
Mr. Vielseitig vom Kiez: Jeremy Dudziak kommt vom FC St. Pauli und kann sowohl auf den defensiven Außenbahnen als auch im zentralen Mittelfeld spielen.
Mr. Vielseitig vom Kiez: Jeremy Dudziak kommt vom FC St. Pauli und kann sowohl auf den defensiven Außenbahnen als auch im zentralen Mittelfeld spielen. © Witters
Kraftpaket und Stratege: David Kinsombi gehörte bei Holstein Kiel zu den Leistungsträgern. Zuletzt laborierte er an einem Schienbeinbruch. Zur Vorbereitung ist er  wieder fit.
Kraftpaket und Stratege: David Kinsombi gehörte bei Holstein Kiel zu den Leistungsträgern. Zuletzt laborierte er an einem Schienbeinbruch. Zur Vorbereitung ist er wieder fit. © Witters
Die Wundertüte: Jan Gyamerah kommt wie Kollege Hinterseer ablösefrei vom VfL Bochum. Der Defensivspezialist ist ein Kandidat für die Außenverteidigerposition.
Die Wundertüte: Jan Gyamerah kommt wie Kollege Hinterseer ablösefrei vom VfL Bochum. Der Defensivspezialist ist ein Kandidat für die Außenverteidigerposition. © Witters
Trainer Dieter Hecking unterschrieb beim HSV einen Vertrag für ein Jahr, der sich bei Aufstieg und anschließendem Klassenerhalt jeweils um ein weiteres Jahr verlängert.
Trainer Dieter Hecking unterschrieb beim HSV einen Vertrag für ein Jahr, der sich bei Aufstieg und anschließendem Klassenerhalt jeweils um ein weiteres Jahr verlängert. © witters | witters
Der neue starke Mann beim HSV: Jonas Boldt hat sich bei Bayer Leverkusen einen großen Namen gemacht. Nun soll er als Sportvorstand den Wiederaufstieg planen.
Der neue starke Mann beim HSV: Jonas Boldt hat sich bei Bayer Leverkusen einen großen Namen gemacht. Nun soll er als Sportvorstand den Wiederaufstieg planen. © witters | witters
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