HSV verliert weiteren Trainer. Bester: Entlassung von Titz und Peters kostete Aufstieg. Van Drongelen soll Freigabe erhalten haben.
Die HSV-News am Mittwoch, den 5. Juni 2019:
- HSV hat angeblich Interesse an Cohen
- Offiziell: Ex-HSV-Trainer Titz übernimmt Rot-Weiß Essen …
- … und erklärt seine Rückkehr in die Regionalliga
- HSV-Stürmer Ito feiert Kantersieg beim Toulon-Turnier
- Bester kritisiert HSV-Führung für Rauswurf von Titz und Peters
- Zwecks Etataufstockung: Van Drongelen darf angeblich wechseln
- Mangala fährt mit Belgien zur U-21-EM
- Becker verhandelte einen Tag vor Entlassung mit Anfang
HSV-Trainer Feifel neuer Chefcoach in Leverkusen
Fußball-Trainer Achim Feifel wechselt vom HSV zu den Bundesliga-Frauen von Bayer Leverkusen. Wie die Leverkusener am Mittwoch mitteilten, unterzeichnete der 54-Jährige einen Vertrag bis zum 30. Juni 2021. Beim HSV war Feifel Coach der Bundesliga-Frauen und Trainer im Nachwuchsleistungszentrum. Zuletzt arbeitete er als Technischer Leiter sowie Individual- und Assistenztrainer in der Jugendabteilung des HSV.
Im zweiten Anlauf: Holt der HSV Cohen?
Vor einem Monat hat Almog Cohen dem HSV richtig wehgetan: Der 3:0-Sieg mit dem FC Ingolstadt im Volksparkstadion war der Anfang vom Ende der Hamburger Aufstiegshoffnungen. Den Abstieg der Ingolstädter in die 3. Liga konnte der bemerkenswerte Erfolg allerdings nicht verhindern. Und so könnte Cohen (30), der immerhin 109 Einsätze in der Bundesliga vorweisen kann, nach sechs Jahren recht bald bei einem neuen Club landen – dem HSV?
Laut dem Portal "Fussballtransfers" haben die Hamburger bei dem zweikampfstarken Israeli "angeklopft". Finanziell würde Cohen perfekt ins Profil passen: Sein bis 2021 gültiger Vertrag hat mit dem Abstieg seine Gültigkeit verloren, Cohen wäre somit ablösefrei.
Die Konkurrenz scheint allerdings groß zu sein: Auch die Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln und Union Berlin sowie die Absteiger 1. FC Nürnberg und Hannover 96 sollen interessiert sein. Schon 2017 hatte sich der HSV um Cohen bemüht, damals vergeblich.
Ex-HSV-Trainer Titz übernimmt Rot-Weiss Essen
Ex-HSV-Coach Christian Titz ist neuer Trainer des Traditionsclubs Rot-Weiss Essen. Dies gab der Regionalligist am Mittwoch auf einer Pressekonferenz bekannt. Der 48-Jährige erhält einen Vertrag bis 2021 und folgt auf Karsten Neitzel, der am Dienstag freigestellt worden war.
"Mit seinem fußballerischen Sachverstand, seiner Akribie und seiner Erfahrung bringt Christian Titz alle Voraussetzungen mit, den begonnenen Umbruch an der Hafenstraße positiv zu gestalten und unsere Mannschaft für die anstehende Spielzeit zu formen", sagte Vorstand Marcus Uhlig. "Natürlich wird das ein hartes Stück Arbeit, aber ich bin es gewohnt, die Ärmel hochzukrempeln und die Aufgaben anzugehen", sagte Titz.
Der gebürtige Mannheimer hatte zuletzt von 2015 bis zum Oktober 2018 für die Hanseaten gearbeitet. Nach Stationen bei der U17 und der U21 wurde er während der Saison 2017/18 zum Cheftrainer befördert, den Abstieg des HSV konnte er nicht mehr verhindern. Nach seinem Aus an der Elbe war er auch zeitweise bei den Zweitligisten Holstein Kiel und Darmstadt 98 im Gespräch gewesen.
Titz erklärt seine Rückkehr in die Regionalliga
Dass er wie schon beim HSV II jetzt wieder eine viertklassige Mannschaft trainiert, ist für Titz kein Rückschritt: "Ich möchte einen Verein trainieren, der Ziele hat und den ich weiterentwickeln kann. Das waren wichtige Parameter für mich."
Bei der Entscheidung für Essen hätten auch familiäre Erwägungen den Ausschlag gegeben. Titz: "Meine Frau kommt aus Aachen, und wir haben in NRW auch lange gelebt. Rot-Weiss Essen ist ein toller Verein. Stadion, Trainingsmöglichkeiten, Nachwuchsleistungszentrum – alles ist vorhanden." Titz hatte vier Jahre für die U19 von Alemannia Aachen und ein halbes Jahr als Cheftrainer von Viktoria Köln gewirkt.
Sein Ziel sei jetzt, mit der Manschaft eine Spielidee zu entwickeln, konkret: kraftvollen Angriffsfußball. "Der Verein steht für eine gewisse Mentalität. Die Menschen hier wollen Power sehen. Wir wollen Dominanz ausüben. Das Gegenpressing ist hier ein großes Thema", sagte Titz.
HSV-Profi Ito bei Kantersieg eingewechselt
Tatsuya Ito hat mit Japans U-22-Auswahl beim 47. Internationalen Nachwuchsturnier "Maurice Revello" in Toulon (Frankreich) auch das zweite Spiel gewonnen. Gegen Gruppengegner Chile hieß es am Ende 6:1 (5:1). Überragender Mann auf dem Platz war Stürmer Reo Hatate mit drei Toren.
Linksaußen Ito, zuletzt bei den HSV-Profis nicht mehr berücksichtigt, wurde in der 81. Minute eingewechselt. Beim 2:1-Auftaktsieg gegen England war er kurz vor Schluss ausgewechselt worden. Letzter Gruppengegner der Japaner ist am Freitag (17.05 Uhr) Portugal.
Ex-HSV-Manager Bester kritisiert Rauswurf von Titz und Peters
Für HSV-Urgestein Marinus Bester war die Entlassung von Trainer Christian Titz im vergangenen Oktober der Anfang vom Ende der Aufstiegshoffnungen. "Ich bin fest überzeugt, dass das mit Christian Titz nicht passiert wäre", sagte der frühere Profi und Funktionär im Online-Talk „Kalles Verlies“ von Kiezgröße Karl-Heinz "Kalle" Schwensen. Als der Abstieg gegen Ende der Vorsaison schon fast besiegelt war, habe Titz für einen Stimmungsumschwung gesorgt: "Wir haben auf einmal angefangen, Fußball zu spielen, und die Zuschauer begeistert. Wir waren auf dem Weg, einen eigenen Spielstil zu entwickeln."
Als dann in der Zweiten Liga eine "Ergebniskrise" eingetreten sei, sei Titz sofort entlassen worden. Bester: "Dabei war immer klar, dass wir die Zweite Liga nicht an die Wand spielen würden. Und dann haust du den Trainer raus, der die Mannschaft entwickeln soll. Das ist typisch HSV." Titz habe trotz der Vertragsverlängerung vor gut einem Jahr nie die volle Rückendeckung des Vorstands um Bernd Hoffmann genossen.
Ähnlich kritisch sieht Bester (50) die Trennung von Nachwuchschef Bernhard Peters nur eine Woche zuvor: "Ich habe in meinen 20 Jahren beim HSV nicht viele erlebt, die versucht haben, Strukturen aufzubauen. Bernhard Peters war einer von ihnen. Es ist für mich immer noch unfassbar, dass man diesen Mann nach viereinhalb Jahren wie einen räudigen Hund vom Hof gejagt hat. Aber das ist der HSV. Und vielleicht auch ein Faktor, warum wir nicht aufgestiegen sind."
Der frühere HSV-Stürmer Bester war bei den Rothosen von 2003 bis Januar 2019 als Teamkoordinator und Talentmanager tätig. In der vergangenen Saison gehörte er zu Titz' Trainerteam. Zur neuen Saison übernimmt Bester den Trainerposten beim Oberligaclub TSV Buchholz 08.
Zwecks Etaterhöhung: HSV hat van Drongelen angeblich Freigabe erteilt
Der HSV ist angeblich bereit, Rick van Drongelen (20) trotz Vertrags bis 2022 abzugeben. Der Verein habe dem niederländischen Innenverteidiger die Freigabe erteilt, berichtet die Zeitschrift "Sport-Bild". Die zu erwartende Einnahme für van Drongelen soll ermöglichen, den Etat für die kommende Saison von 25 auf 28 Millionen Euro aufzustocken. Weitere Millionenablösen erhofft sich der HSV bekanntlich aus den Verkäufen von Torwart Julian Pollersbeck (24) und Linksverteidiger Douglas Santos (25), deren Verträge jeweils noch zwei Jahre gültig sind.
Die HSV-Transfers zur neuen Saison:
Die HSV-Transfers 2019/20
Van Drongelen selbst, der 2017 von Sparta Rotterdam gekommen war, hatte seinen Verbleib in Hamburg zuletzt offen gelassen. Laut "Bild"-Zeitung sind mehrere Spielerberater an ihn herangetreten, unter ihnen Maikel Stevens, Sohn des früheren HSV-Trainers und Schalke-Idols Huub Stevens. In van Drongelens Heimat wird über einen Wechsel zur PSV Eindhoven spekuliert.
Mangala in Belgiens Kader für U-21-EM
Der zuletzt angeschlagene HSV-Profi Orel Mangala steht im Aufgebot Belgiens für die U-21-EM in Italien und San Marino (16. bis 30. Juni). Das gab der nationale Verband in einem bemerkenswerten Video bekannt:
Belgien nimmt erst zum dritten Mal an einer U-21-EM teil. Gegner in Gruppe A sind Italien, Spanien und Polen.
Der defensive Mittelfeldspieler Mangala (21) war vergangene Saison vom VfB Stuttgart ausgeliehen worden und hatte sich auf Anhieb in die Hamburger Startelf gespielt. Die Schlussphase der Saison hatte er aufgrund eines Muskelfaserrisses verpasst.
Becker verhandelte mit Anfang und Stöger
Der frühere HSV-Sportvorstand Ralf Becker soll noch einen Tag vor seiner Entlassung vor zwei Wochen im Beisein des Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann mit Markus Anfang als möglichem neuem Trainer verhandelt haben. Das berichtet die "Sport-Bild". Becker und Anfang kennen sich noch aus ihrer Zeit beim Zweitligaclub Holstein Kiel, den sie gemeinsam 2018 fast in die Bundesliga geführt hätten. Anschließend war Becker zum HSV gewechselt und Anfang zum 1. FC Köln, wo er Ende April kurz vor dem Aufstieg entlassen wurde.
Auch mit dem Darmstädter Trainer und früheren HSV-Profi Dimitrios Grammozis hat Becker laut dem Bericht verhandelt. Den ehemaligen Kölner und Dortmunder Coach Peter Stöger habe er in dessen Heimatstadt Wien getroffen.
Beckers Nachfolger Jonas Boldt soll sich bereits vor Beckers Entlassung dem HSV-Aufsichtsrat vorgestellt und die Verpflichtung von Dieter Hecking als Trainer in Aussicht gestellt haben.