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Portugal dank Ronaldo im Finale der Nations League
Superstar Cristiano Ronaldo hat Fußball-Europameister Portugal in das Finale der Nations League geschossen. Der fünfmalige Weltfußballer erzielte am Mittwoch alle drei Tore zum 3:1 (1:0) im Halbfinale gegen die Schweiz in Porto. Damit hat Portugal 15 Jahre nach der Finalniederlage gegen Griechenland bei der Heim-EM 2004 nun im Endspiel gegen England oder die Niederlande die Chance auf einen Titel im eigenen Land.
Ronaldo sorgte in der 25. Minute per Freistoß für die Führung, ehe es zu einem kuriosen Ausgleich der Schweizer kam. Denn nachdem der deutsche Schiedsrichter Felix Brych auf Elfmeter für Portugal entschieden hatte, überprüfte er per Video eine strittige Szene auf der Gegenseite und entschied auf Elfmeter für die Gäste, die durch den früheren Wolfsburger Ricardo Rodriguez trafen (57.). Doch Ronaldo beförderte Portugal schließlich mit zwei weiteren Toren ins Endspiel am Sonntag.
CBF-"Vize" rät Neymar zum Verzicht auf die Copa America
Als erster Vertreter der Führungsspitze des brasilianischen Fußballs hat CBF-Vizepräsident Francisco Novelletto Superstar Neymar wegen des Vergewaltigungsvorwurfs sowie öffentlicher Zurschaustellung intimer Fotos des vermeintlichen Missbrauchs-Opfers nahegelegt, aus freien Stücken auf die in wenigen Tagen beginnende Südamerika-Meisterschaft (14. Juni bis 7. Juli) zu verzichten.
"Er hat psychologisch gar nicht die Voraussetzungen, eine Copa America anzugehen, sich einem Heer von Journalisten auszusetzen", sagte der Verbandsfunktionär dem TV-Sender SBT. "Wenn ich wetten müsste, dann würde ich darauf setzen, dass er nicht teilnimmt, dass er um Freistellung bittet", so der CBF-"Vize" weiter.
Rogerio Caboclo, sein Boss im Verband, hatte am Dienstag am Rande des Fifa-Kongresses in Paris noch erklärt: "Es gibt keine Chance, dass er nicht an der Copa America teilnimmt." Doch wenige Stunden später räumte Novelletto daheim ein: "(Nationaltrainer) Tite wird ihn niemals aus dem Kader streichen. Aber wenn der Wunsch von ihm (Neymar) ausgeht, wird die CBF nachgeben."
Neymar bestreitet die Vorwürfe der Vergewaltigung
Neymar war am vergangenen Freitag in Sao Paulo von einer jungen Frau angezeigt worden. Neymar bestreitet die Vorwürfe der Vergewaltigung vehement, spricht davon, "in eine Falle getappt" zu sein. Zum Beweis seiner Unschuld veröffentlichte der Superstar am Sonnabend in seinem Instagram-Profil Chatverläufe. Die Fotos wurden vor der Veröffentlichung bearbeitet, zeigen nicht das Gesicht der Frau, auch intime Stellen ihres Körpers wurden unscharf gemacht.
Seitdem wird die Informationslage in den Medien vor lauter Beweisen und Gegendarstellungen immer undurchsichtiger. Zuletzt hatten die Anwälte der Anklägerin laut des TV-Senders Globo aufgrund widersprüchlicher Aussagen ihr Mandat niedergelegt.
Und das Ende der Fahnenstange scheint noch nicht erreicht. "Ein Freund aus Rio de Janeiro hat mir gesteckt, dass es noch ein Video gibt, das in Umlauf gebracht werden soll", kündigte Novelletto an, der am Sonntag bei der Copa-Generalprobe der Selecao gegen Honduras in Porto Alegre als Präsident des dortigen Landesverbandes Hausherr ist.
Afrikas Champions League: Finalrückspiel wird wiederholt
In Afrika wird das unter skandalösen Umständen abgebrochene Finalrückspiel der Champions League wiederholt. Das gab der afrikanische Fußballverband CAF am Mittwoch bekannt. Das Duell zwischen Titelverteidiger Esperance Tunis und Wydad Casablanca findet nach dem Afrika Cup in Ägypten (21. Juni bis 19. Juli) auf neutralem Boden statt.
Am vergangenen Freitag war das Rückspiel in Rades nach 60 Minuten beim Stand von 1:0 für Gastgeber Tunis unterbrochen und nach einer 90-minütigen Pause vom Schiedsrichter für beendet erklärt worden. Da die Tunesier im Hinspiel in Casablanca/Marokko ein 1:1 erreicht hatten, stand ihr erneuter Triumph zunächst fest – das ist nun hinfällig.
Auslöser für die Unterbrechung vor 60.000 Zuschauern war der vermeintliche 1:1-Ausgleich der Marokkaner in der 59. Minute. Der Kopfballtreffer wurde vom gambischen Unparteiischen Bakary Gassama nicht anerkannt. Casablanca bestand darauf, die Situation durch den Videoschiedsrichter überprüfen zu lassen, erfuhr aber erst dann, dass das System nicht funktionierte. Dies war vor der Partie nur den Offiziellen mitgeteilt worden. Die Polizei musste nach der Unterbrechung bei Tumulten eingreifen.
FC Bayern bei Hudson-Odoi wohl chancenlos
Der von Bayern München umworbene Jungstar Callum Hudson-Odoi steht offenbar von einer langfristigen Vertragsverlängerung beim englischen Europa-League-Gewinner FC Chelsea. Das berichten übereinstimmend mehrere englische Medien am Mittwoch. Demnach soll Hudson-Odoi (18) in Kürze einen neuen Fünfjahresvertrag zu verbesserten Konditionen unterzeichnen, der mit einem wöchentlichen Salär von 100.000 Pfund (knapp 113.000 Euro) dotiert ist.
Hudson-Odoi galt als Wunschtransfer des FC Bayern, im Winter hatte Sportdirektor Hasan Salihamidzic sehr offensiv das Interesse an ihm bekundet und der Spieler auch um die Freigabe gebeten. Nachdem nun aber der Abschied von Chelsea-Teammanager Maurizio Sarri klar ist und Hudson-Odoi als Nachfolger von Eden Hazard, der von einem Wechsel zu Real Madrid steht, aufgebaut werden soll, haben sich die Vorzeichen geändert.
Die englische Jungnationalspieler kuriert gerade einen Riss der Achillessehne aus, den er im April erlitten und seine Saison vorzeitig beendet hatte. Hudson-Odoi kam in dieser Spielzeit in zehn Ligaspielen (eine Vorlage) zum Einsatz, zudem lief er neunmal in der Europa League auf (vier Tore, zwei Vorlagen) und debütierte im März für die Nationalmannschaft. Die Vertragsunterzeichnung sei nur eine Frage der Zeit, schrieb etwa The "Evening Standard".
Vergewaltigungsanzeige gegen Ronaldo zurückgezogen
Die Anzeige wegen angeblicher Vergewaltigung gegen Superstar Cristiano Ronaldo vor einem Gericht in Las Vegas (US-Bundesstaat Nevada) ist offenbar fallen gelassen worden. Das berichtet der US-Mediendienst Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf Gerichtsunterlagen. Allerdings hatte das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" Mitte April berichtet, dass der Fall stattdessen bereits im Januar bei einem Bundesgericht eingereicht wurde.
Laut Bloomberg hat die US-Amerikanerin Kathryn Mayorga im Mai einen freiwilligen Klagerückruf bei dem Gericht in Las Vegas eingereicht. Ob die Klägerin zuvor eine außergerichtliche Einigung mit Ronaldo erzielt habe, gehe aus den Unterlagen nicht hervor. Bestätigungen der Polizei, der Anwälte beider Lager oder des Gerichts stehen noch aus. Zu der angeblichen Klage vor einem Bundesgericht machte Bloomberg keine Angaben.
Ronaldo hatte die Vergewaltigungsvorwürfe gegen ihn stets vehement zurückgewiesen. Im Januar hatte die Polizei des Staates von Las Vegas die italienischen Behörden zur Entnahme einer DNA-Probe bei dem 34-Jährigen von Juventus Turin aufgefordert.
Mayorga wirft dem portugiesischen Europameister vor, sie am 13. Juni 2009 in einem Hotelzimmer in Las Vegas vergewaltigt zu haben. Bereits damals hatte die US-Amerikanerin Anzeige erstattet und war ärztlich untersucht worden. Mayorga gab an, sie habe später für eine Zahlung von 375.000 Dollar einem Verzicht auf weitere rechtliche Schritte und einer Schweigevereinbarung zugestimmt. Nachdem die heute 35-Jährige ihre Vorwürfe im vergangenen Jahr erneuerte, wurden die Ermittlungen wieder aufgenommen.
WM-Baustellen in Katar: Fifa räumt Verstöße ein
Der Weltverband Fifa hat erstmals eingeräumt, dass es beim Bau eines Stadions für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar zu "Verstößen gegen die Standards für die Arbeiter" gekommen sei. Die Fifa-Pressestelle reagierte damit auf Recherchen des TV-Magazins "Sport inside", die Sendung wird am Mittwoch (22.55 Uhr/WDR-Fernsehen) ausgestrahlt.
Konkret wurden auf der Baustelle des Stadions Al Bayt in Al Khor 23 Arbeitern des Subunternehmers Tawasol ausstehende Löhne erst mit mehrmonatiger Verspätung ausbezahlt. Darüber hinaus berichteten nepalesische Arbeiter über Todesfälle und Misshandlungen an gleicher Stelle. Die Fifa nannte diese Äußerungen "schwerwiegende Vorwürfe" und versprach Aufklärung, aus Katar gab es dazu keine Stellungnahmen.
Organisationen wie Human Rights Watch und Amnesty International prangern seit Jahren die katastrophalen Bedingungen der Gastarbeiter in Katar an. Nach offiziellen Zahlen der nepalesischen Regierung sind binnen der vergangenen zehn Jahre 1426 Arbeiter aus der asiatischen Republik in Katar ums Leben gekommen. Unklar ist, wie viele von ihnen auf WM-Baustellen beschäftigt waren.
Grillitsch verlängert in Hoffenheim vorzeitig
1899 Hoffenheim kann auch in den kommenden Jahren mit Mittelfeldspieler Florian Grillitsch planen. Der 23-Jährige verlängerte seinen Vertrag bei der TSG um ein Jahr bis zum 30. Juni 2022, wie der Bundesligaclub am Mittwoch mitteilte. Der Österreicher kam 2017 von Werder Bremen und ist mit 30 Einsätzen in der Vorsaison Stammspieler.
Schlotterbeck-Brüder bleiben in Freiburg
Der SC Freiburg hat die Verträge mit dem Brüderpaar Keven und Nico Schlotterbeck langfristig verlängert. Das teilten die Breisgauer am Mittwoch mit. Zur genauen Vertragslaufzeit machte der Bundesligaverein wie üblich keine Angaben.
Der 22-jährige Keven war in der vergangenen Saison in den Profi-Kader aufgerückt und kam in der Rückrunde als Innenverteidiger auf neun Einsätze. Bruder Nico (19), ebenfalls Defensivspieler, spielte zunächst für die U23 des SC in der Regionalliga Südwest. Im März feierte er dann sein Bundesliga-Debüt und kam bis Saisonende auf drei weitere Einsätze für die erste Mannschaft.
"Keven und Nico sind zwei hervorragende Beispiele für die Arbeit, die in der Freiburger Fußballschule geleistet wird", sagte SC-Sportdirektor Klemens Hartenbach: "Wir haben mit beiden Spielern einen klaren Plan und freuen uns, dass sie langfristig bei uns unterschrieben haben."
Infantino weist Kritik an Frauen-WM-Prämien zurück
Fifa-Präsident Gianni Infantino hat Verständnis für die Kritik am Preisgeld der bevorstehenden Frauen-WM in Frankreich (7. Juni bis 7. Juli). "Natürlich ist es viel weniger als bei den Männern. Aber das hat mit der Kommerzialisierung der Medienrechte zu tun. Das ist schade, aber es ist die Realität", sagte der Weltverbandschef nach seiner Wiederwahl in Paris: "Das Potenzial ist noch nicht ausgeschöpft. Wir müssen den Frauenfußball entwickeln und in ihn investieren. Wir müssen da mehr Aufschwung schaffen und ihn separat vom Männerfußball vermarkten."
Bei der Endrunde in Frankreich werden Prämien in Höhe von 30 Millionen US-Dollar ausgeschüttet. Das entspricht 7,5 Prozent der Preisgelder für das WM-Turnier der Männer im vergangenen Jahr in Russland (400 Millionen US-Dollar).
Ex-Weltmeisterin Mittag wechselt nach Leipzig
Die ehemalige Weltmeisterin Anja Mittag verstärkt das Frauenteam von RB Leipzig. Das teilte der sächsische Verein am Mittwoch mit. Demnach wird die 34-Jährige neben Aufgaben als Individualtrainerin für die Offensivspielerinnen sowie im Scouting und bei der Spielanalyse auch selbst für den Regionalligisten auflaufen.
Ende Mai hatte Mittag, die 2016 mit dem deutschen Team Olympiasiegerin in Rio wurde, ihr Engagement beim schwedischen Club FC Rosengård beendet. Die erfolgreichste Zeit ihrer Karriere spielte Mittag für den 1. FFC Turbine Potsdam, mit dem sie fünf deutsche Meistertitel, drei DFB-Pokal-Triumphe sowie zwei Champions-League-Siege feierte.
Offiziell: Bayern zieht Kaufoption für James nicht
Jetzt ist es offiziell: James Rodríguez verlässt den FC Bayern München nach zwei Jahren. Der kolumbianische Nationalspieler bat die Verantwortlichen des Rekordmeisters, die mit Real Madrid vereinbarte Kaufoption in Höhe von 42 Millionen Euro nicht zu ziehen. Laut Mitteilung vom Mittwoch entsprach der FC Bayern diesem Wunsch. James war seit 2017 von Real ausgeliehen.
Der WM-Torschützenkönig von 2014 bestritt 67 Pflichtspiele für den FC Bayern, erzielte dabei 15 Tore und bereitete 20 Treffer vor. Er gewann 2018 und 2019 jeweils die Deutsche Meisterschaft und 2019 den DFB-Pokal. "Ich bedanke mich bei James im Namen des FC Bayern München für zwei erfolgreiche Jahre", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. "Zu all diesen Erfolgen hat James einen wichtigen Beitrag geleistet."
James war mit seiner Einsatzzeit beim FC Bayern unzufrieden. Einige Verletzungen warfen ihn zurück. Dazu kam ein angeblich schwieriges Verhältnis zu Trainer Niko Kovac. Eine weitere Zukunft in München erschien darum schon seit längerer Zeit unwahrscheinlich. Der 27-Jährige ist beim FC Bayern der vierte prominente Abgang nach Franck Ribéry, Arjen Robben und Rafinha.
Eine Rückkehr zu Real Madrid wird nicht erwartet. Zuletzt wurde über den SSC Neapel mit Ex-Bayern-Trainer Carlo Ancelotti und Juventus Turin um Superstar Cristiano Ronaldo als Interessenten spekuliert.
Kooperation mit Leipzig – Paderborns Fans drohen mit Boykott
Die "aktive Fanszene" des Bundesliga-Aufsteigers SC Paderborn droht wegen der angekündigten Kooperation mit dem neuen Ligakonkurrenten RB Leipzig mit einem Boykott. "Sollte die Zusammenarbeit mit RB Leipzig umgesetzt werden, wird die aktive Fanszene den Spielen des SC Paderborn 07 bis auf Weiteres fernbleiben. Unsere Vereinsliebe und die jahrzehntelange Unterstützung sterben mit dem Tag einer RB-Leipzig-Kooperation", hieß es in einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung, die von sechs Organisationen unterstützt wird.
Am Dienstag war der Wechsel von Sport-Geschäftsführers Markus Krösche zu RB Leipzig bekannt geworden. Im Zuge des Transfers war eine Kooperation zwischen beiden Clubs geschlossen worden, mit dem Ziel, "sich zu unterstützen und das jeweils vorhandene sportliche Potenzial bestmöglich auszunutzen". Die Fans forderten die Paderborner Vereinsführung auf, von der Kooperation Abstand zu nehmen.
"Etwaige sportliche Vorteile werden durch den Verlust der Seele und Identität unseres bodenständigen Fußballvereins teuer erkauft. Wirtschaftliche Vorteile werden aufgrund eines deutschlandweiten Imageverlustes und einer einseitigen Abhängigkeit nicht nachhaltig zu realisieren sein", hieß es in der Erklärung: "Unser SCP stand immer für ein demokratisches und von den Mitgliedern geprägtes Vereinsleben. Mit einem Konstrukt, in dem diese Werte mit Füßen getreten werden, kann keine Partnerschaft eingegangen werden."
Weißrussland verzichtet gegen DFB-Team auf Hleb
Die weißrussische Nationalmannschaft verzichtet im EM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland auf den früheren Bundesliga-Star Alexander Hleb. Der 38-Jährige steht nicht im endgültigen 23er-Kader von Nationaltrainer Igor Krijuschenko für die Begegnung am Sonnabend (20.45 Uhr/RTL) in Borissow.
Hleb hatte im jüngsten Qualispiel der "Weißen Flügel" im März in Nordirland (1:2) noch von Beginn an gespielt. Der Grund für das Fehlen des einstigen Stuttgarters und Wolfsburgers ist offenbar dessen ungeklärte Zukunft. Erst am Sonntag hatte der weißrussische Serienmeister Bate Borissow verkündet, dass der bis Ende des Jahres laufende Vertrag mit dem offensiven Mittelfeldspieler auf dessen Wunsch hin aufgelöst worden sei. "Die Trennung kam für mich etwas überraschend. Ich habe mit ihm noch nicht gesprochen, seit er Bate verlassen hat, werde das aber bald nachholen, um mich über seine Pläne zu informieren", sagte Krijuschenko.
Gegner Deutschland habe beim 3:2 zum Start der Qualifikation in den Niederlanden, wo die Weißrussen 0:4 verloren, "gezeigt, dass sie eine ausgewogene Mannschaft und Spieler auf hohem Niveau haben", betonte Krijuschenko: "Wir müssen das Maximum geben, zu dem wir fähig sind." Nach den beiden Auftaktpleiten ist das Ziel der Weißrussen, in Gruppe C hinter dem DFB-Team und Oranje Platz drei zu belegen, schon in weite Ferne gerückt.
Per Akklamation: Fifa-Chef Infantino im Amt bestätigt
Fifa-Präsident Gianni Infantino ist wie erwartet im Amt bestätigt worden. Der 49-Jährige wurde beim Kongress des Weltverbands am Mittwoch in Paris per Akklamation gewählt. Seine Amtszeit läuft bis 2023. Auch der Deutsche Fußball-Bund stimmte für den Schweizer, der im Februar 2016 die Nachfolge von Joseph S. Blatter (83) angetreten hatte, der 2015 von der Fifa-Ethikkommission gesperrt worden war.
"Danke an alle, meine Familie, meine Freunde, die, die mich lieben und die, die mich hassen. Ich liebe alle heute", sagte Infantino: "Ich bin von eurer Unterstützung und eurem Vertrauen überwältigt. Ich fühle mich geehrt, euch und der Fifa dienen zu dürfen. Ich werde weitermachen, den Fußball zu lieben und hart arbeiten – mit und für euch. Mit dem Fußball und für den Fußball."
Vor seinem Aufstieg an die Fifa-Spitze hatte Infantino von 2009 bis 2016 als Generalsekretär der Europäischen Fußball-Union (Uefa) gearbeitet. Der gelernte Rechtsanwalt hat den Weltverband seit 2016 finanziell stabilisiert, in Teilen Europas und vor allem in Deutschland steht er aber wegen seines "Regierungsstils" in der Kritik.
2. Liga: Fürth holt Lungwitz, Kiel holt Neumann
Zweitligist SpVgg Greuther Fürth hat Talent Alexander Lungwitz bis Ende Juni 2022 unter Vertrag. Der 18 Jahre alte Linksverteidiger kommt von der U19 von Rekordmeister Bayern München nach Franken. Der Juniorennationalspieler sammelte in der Wintervorbereitung der abgelaufenen Saison auch erste kurze Erfahrungen bei den Bayern-Profis.
"Alexander hat beim FC Bayern konstant auf hohem Niveau gespielt und trainiert und sich dort wirklich sehr gut entwickelt", sagte Fürths Trainer Stefan Leitl. Lungwitz sei "spielintelligent, unsere Vorstellungen und Ziele passen zusammen", ergänzte Manager Rachid Azzouzi.
Phil Neumann wechselt von Zweitliga-Absteiger FC Ingolstadt zum ehemaligen Liga-Konkurrenten Holstein Kiel. Das teilten die Oberbayern wie auch die Schleswig-Holsteiner am Mittwoch mit. Der 21 Jahre alte Defensivspieler kam im Sommer 2017 vom FC Schalke. In zwei Jahren absolvierte er 27 Pflichtspiele für die erste Mannschaft des FCI. Dabei erzielte der 1,92 Meter große Profi ein Tor und bereitete ein weiteres vor.
Klopp ließ Benfica II Tottenham spielen
Mit einem speziellen Testgegner hatte Liverpools Trainer Jürgen Klopp sein Team auf das Champions-League-Finale vorbereitet. Der englische Vizemeister spielte im Trainingslager in Marbella gegen die zweite Mannschaft von Benfica Lissabon. Die B-Mannschaft aus Portugal war das Double für die Tottenham Hotspurs, die dann im Endspiel 2:0 bezwungen wurden.
"Liverpool sah es als notwendig an, nach drei Wochen ohne Wettkampfpraxis ein Testspiel machen zu wollen", sagte Trainer Renato Paiva der portugiesischen Zeitung "Bola". "Sie haben gesehen, dass wir ähnlich spielen wie Tottenham. Und die Gegnerschaft war einfach: Wegen eines möglichen Informationslecks durften es keine englischen Teams sein", erklärte der Benfica-Coach.
Es durfte kein spanisches Team sein, weil Tottenham-Coach Mauricio Pochettino "viele Jahre in Spanien war". Und es konnte kein französisches Team sein, weil Frankreichs Nationalkeeper Hugo Lloris "der Torwart der gegnerischen Mannschaft war".
Langjähriger Uefa-Chef Johansson ist tot
Der frühere schwedische Uefa-Präsident Lennart Johansson ist tot. Er sei am Dienstagabend nach kurzer Krankheit gestorben, teilte der schwedische Fußballverband am Mittwochmorgen mit. Johansson wurde 89 Jahre alt. Der Verband würdigte Johansson als den größten Anführer des schwedischen Fußballs überhaupt. Der Weltverband Fifa kündigte an, ihren ehemaligen Vizepräsidenten an diesem Mittwoch beim Kongress in Paris zu ehren.
Johansson war von 1990 bis 2007 Uefa-Präsident. 1998 unterlag er gegen Joseph Blatter bei der Wahl zum Fifa-Präsidenten. Zum Deutschen Fußball-Bund hatte Johansson stets eine enge Bindung. Er unterstützte den DFB auch bei dessen Bewerbung um die WM 2006. Ein Jahr nach dem Sommermärchen verlor Johansson in Düsseldorf die Kampfabstimmung gegen Michel Platini um den Uefa-Chefposten.
Wenige Spitzenfunktionäre seien international beim Fußballpublikum so populär gewesen, hieß es vom schwedischen Verband. Nach Johansson ist der Pokal benannt, den der Meister der ersten schwedischen Fußball-Liga Allsvenskan erhält.
Rummenigge: Kein Bayern-Angebot für Sané
Bayern Münchens Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge hat eine angebliche Offerte für Leroy Sané bestritten. "Wir haben kein Angebot für Leroy Sané abgegeben. So weit ist es noch lange nicht", sagte Rummenigge der "Sport-Bild". Zuletzt hatte es Gerüchte gegeben, wonach Sanes Klub Manchester City einen ersten Bayern-Vorstoß über 80 Millionen Euro abgelehnt habe.
Rummenigge führte aus, dass zunächst eine Entscheidung von Sané ausstünde, bevor die Münchner dann auf den Klub von Ex-Bayern-Coach Pep Guardiola zugehen würden. "Wenn er sich vorstellen kann, zum FC Bayern zu kommen, gehen wir mit Manchester City in konkrete Verhandlungen", sagte der 63-Jährige und betonte: "Der Spieler ist der wichtigste Faktor."
Grundsätzlich findet Rummenigge den 23 Jahre alten Nationalspieler, der bei den Citizens noch einen Vertrag bis 2021 besitzt, "spannend. Sowohl von der fußballerischen Qualität als auch als Typ". Präsident Uli Hoeneß (67) hatte sich im "Kicker" zuletzt skeptisch über einen möglichen Wechsel geäußert: "Es ist eher unwahrscheinlich, dass es klappt. Es geht um Beträge, die sind Wahnsinn", sagte er.
Nations League soll auch WM-Start ermöglichen
Das Abschneiden bei der nächsten Auflage der Nations League könnte zwei Teams aus Europa einen Startplatz bei der WM 2022 in Katar sichern. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, plant die Uefa einen Qualifikationsmodus, der zwei Mannschaften über den neuen Teamwettbewerb die Teilnahme an einer WM-Play-off-Runde einbringen würde.
Demnach sollen zehn der 13 europäischen WM-Startplätze an die zehn Gruppensieger der Qualifikationsrunde gehen. Diese wird im Jahr 2021 von März bis November gespielt werden. Die drei restlichen europäischen WM-Plätze würden in zwei Ausscheidungsrunden im März 2021 unter den zehn Zweitplatzierten der Qualifikationsgruppen und den zwei besten noch nicht für die WM qualifizierten Gruppensiegern der Nations League vergeben werden.
"Es wird Teil des Plans sein, dass die Nations League hineinpasst", sagte der stellvertretende Uefa-Generalsekretär Giorgio Marchetti über die anstehenden Diskussionen zum Qualifikationsformat. Für die EM im kommenden Jahr werden sich vier Teams über ihr Abschneiden in der Premieren-Auflage der Nations League im Vorjahr qualifizieren.
Granada wieder erstklassig
Der FC Granada kehrt nach zwei Jahren in die erste spanische Liga zurück. Dem Team des ehemaligen Dortmunders und Herthaners Adrián Ramos genügte am vorletzten Spieltag ein 1:1 (0:0) bei RCD Mallorca zum vorzeitigen Aufstieg. Mit fünf Zählern Vorsprung auf Rang drei sind die Andalusier am letzten Spieltag nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze zu verdrängen.
Als erster Aufsteiger und Meister stand zuvor bereits CA Osasuna aus Pamplona fest. Der dritte Aufsteiger wird in einer Play-off-Runde der Plätze drei bis sechs ermittelt.
Brustkrebs: Schiedsrichterin muss WM-Teilnahme absagen
Nach einer Brustkrebs-Diagnose hat die erfahrene kanadische Schiedsrichterin Carol Anne Chenard ihre Teilnahme an der am Freitag beginnenden Frauen-WM in Frankreich abgesagt. Das teilte der Weltverband Fifa am Dienstag mit.
Pierluigi Collina, Chef der Schiedsrichterkommission, sagte in Paris: "Diese Nachricht war ein Schock für uns. Zum Glück wurde der Krebs in einem frühen Stadium diagnostiziert, also sind wir sehr zuversichtlich, dass sie gesund wird." Ebenfalls die Endrunde verpassen wird Cui Yongmei (China). Die Schiedsrichterassistentin leidet an Herzproblemen.
Die Fifa gab zudem bekannt, dass Claudia Umpiérrez aus Uruguay das Eröffnungsspiel am Freitag (21 Uhr/ZDF) zwischen Frankreich und Südkorea pfeifen wird. Für Deutschland sind bei der WM Bibiana Steinhaus (Langenhagen) und Riem Hussein (Bad Harzburg) als Hauptschiedsrichterinnen im Einsatz.