Pollersbeck wechselt seinen Berater. Mahdavikia besteht Trainer-Prüfung, Sturmtalent Wintzheimer überdenkt Wechselwunsch.
Die HSV-News am Freitag, den 24. Mai 2019:
- Neuer HSV-Sportvorstand steigt in Planung ein
- "Football Leaks"-Affäre ist kein Thema mehr für Boldt
- Boldt will für Identifikation Sorgen
- Köttgen verteidigt Personalentscheidung
- HSV-Sportvorstand unterschreibt bis 2021
- Neuer HSV-Trainer schweigt zur Trainersuche
- Arp feiert Boldt-Verpflichtung bei Instagram
- Boldt beerbt Becker als Sportvorstand
- HSV-Keeper lässt sich von seinem Vater beraten
- Wintzheimer kann sich Verleib in Hamburg vorstellen
- Mahdavikia drängt ins Trainergeschäft
HSV-Kader wird unter neuer Führung weiter verändert
Mit Jeremy Dudziak, Jan Gyamerah, David Kinsombi und Lukas Hinterseer wurden bereits vier Spieler von Ex-Sportchef Ralf Becker verpflichtet. Ein Problem sieht Jonas Boldt darin nicht. "Der vorhandene Kader ist interessant", sagte der gebürtige Nürnberger bei seiner Präsentation. "Es wird aber noch Veränderungen geben", kündigte der ehemalige Leverkusener an. Offen ist dagegen noch, ob Sportdirektor Michael Mutzel und Kaderplaner Johannes Spors weiter zum Team von Boldt gehören werde. "Es ist noch zu früh, Personalentscheidungen zu verkünden. Ich werde hier aber nicht mit einer Armada antreten. Ich habe schon mit Mutzel, den ich von früher kenne, gesprochen und kann mir gut vorstellen, mit ihm weiter zusammenzuarbeiten", erklärte Boldt.
"Football Leaks"-Affäre ist für Boldt abgehakt
Jonas Boldt hat gelassen auf die Frage reagiert, ob er im Dezember 2018 durch ein Scheinangebot für Torhüter Lukasz Fabianski (damals Swansea City, derzeit West Ham United) drei Spielerberatern ein Millionen-Honorar verschafft hat. "Sicher war ich verwundert über den Artikel und die Darstellung. Eine Sache muss ich mir vorwerfen lassen, dass ich mir damals eine vorformulierte E-Mail habe schicken lassen. Dass es ein Scheinangebot war, kann ich nicht bestätigen. Ich habe eine geringe prozentuale Chance gesehen, einen Ersatz für Bernd Leno zu bekommen. Der interne Konversationsverlauf der Agentur sieht unglücklich aus. Aber beruflich hat es mir nicht geschadet“, sagte Boldt.
Boldt will Vertrauen der HSV-Fans zurückgewinnen
Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt als HSV-Sportvorstand machte Jonas Boldt keinen Hehl daraus, wie groß die Aufgabe beim Traditionsverein ist. "Wir wollen erfolgreichen Fußball zeigen und eine Mannschaft bauen, mit der sich die Menschen in dieser Stadt identifizieren können. Der HSV soll für etwas stehen", erklärte Boldt, der nur durch die Blume das Saisonziel formulierte. "Jeder weiß, dass ich mit Ambitionen gekommen bin. Jeder weiß, was das bedeutet", sagte Boldt.
Aufsichtsratschef Köttgen verteidigt Personalentscheidung
Max-Arnold Köttgen erklärte, dass die neue Personalrochade keine großen finanziellen Konsequenzen für den Verein hat. "Wenn wir es nicht hätten bezahlen können, hätten wir diese Entscheidung nicht gefällt. Wir haben sorgfältig abgewogen, ob es richtig ist, in einen neuen Sportvorstand zu investieren", sagte Köttken, der Ralf Becker am Morgen über seine Ablösung persönlich informierte. "Das war mir wichtig", erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende, der aber noch einmal deutlich machte, dass diese Entscheidung unumgänglich war. "Wir haben die sportlichen Ziele deutlich verfehlt. In den vergangenen Tagen haben wir eine detaillierte Analyse gemacht und sind zu dem Schluss gekommen, die neue Saison mit einem neuen Sportvorstand starten zu wollen", erklärte Köttgen.
Neuer Sportverstand mit Selbstironie
Es liegen ereignisreiche Tage hinter Jonas Boldt. Der neue HSV-Sportvorstand hat nach intensiven Gesprächen mit dem HSV einen bis 2021 datierten Vertrag unterschrieben. "Wenn es eintrifft, dass ich zwei Jahre hier bin, ist es ein großer Erfolg", sagte Boldt. "Wenn ich etwas mache, dann aus Überzeugung. Da ist es egal, ob ich für zwei, drei oder fünf Jahre unterschreibe. Ich habe große Lust auf diese Herausforderung", erklärte der 37-Jährige. "Die Aufgabe hier könnte nicht konträrer sein im Vergleich zu Leverkusen. Aber vom ersten Moment an hat es sich gut angefühlt", sagte Boldt.
Der erste Kontakt kam laut Boldt "vor ein paar Tagen" zustande. "Ich habe mir in der Vergangenheit vier, fünf Spiele des HSV angeschaut. Aber in die Tiefe gegangen bin ich erst vor ein paar Tagen", sagte der neue Sportvorstand, der einen guten Draht zu seinem Vorgänger Ralf Becker hat. "Deshalb tut es mir Leid für ihn, dass er nicht mehr hier ist."
Boldt hält Tür für Hecking offen
Jonas Boldt hat sich bei seinem ersten öffentlichen Auftritt bei der Trainerfrage bedeckt gehalten. "Ich bin optimistisch, dass wir bis zum Trainingsstart einen sehr guten Trainer haben werden", sagte der neue Sportvorstand. Gerüchte, dass sein Kumpel Roger Schmidt nach Hamburg kommt, dementierte Boldt umgehend. "Ich habe Roger vor ein paar Wochen in China besucht. Er hat dort einen Vertrag und ist aktuell kein Thema", sagte der neue starke Mann beim HSV. Auf die Frage, ob er ausschließen könne, dass Dieter Hecking, Wunschkandidat von Vorgänger Ralf Becker, neuer Trainer wird, sagte er: "Das kann ich nicht. Meines Wissens gibt es aber keine Einigung zwischen Hecking und dem HSV. Derzeit gibt es keine Einigung mit einem Trainer."
Arp freut sich auf Instagram über Boldt-Deal
Derzeit weilt Fiete Arp im Urlaub, bevor er ab Sommer beim FC Bayern anheuert. Bei Instagram verfolgte der Publikumsliebling die neuen Personalentwicklungen beim HSV. Die Meldung der Hamburger, dass Jonas Boldt neuer Sportchef wird, gefiel dem 19-Jährigen offenbar. Mit einem Like kommentierte der Juniorennationalspieler die offizielle Bestätigung des HSV in der Causa Boldt.
Paukenschlag im Volkspark: Am Morgen stellte der Aufsichtsrat Sportvorstand Ralf Becker frei. Nachfolger wird Jonas Boldt von Bayer Leverkusen. Lesen sie hier alles über die Personalentscheidungen sowie ein Portrait über den neuen starken Mann beim HSV.
Pollersbeck lässt sich von seinem Vater beraten
Der in Ungnade gefallene Torhüter Julian Pollersbeck soll den HSV in der Sommerpause verlassen (Abendblatt berichtete). Die Hamburger erhoffen sich einen Transfererlös in Höhe von acht Millionen Euro. Angebote liegen bisher aber nicht vor. Pünktlich zu Beginn der Transferperiode hat sich der 24 Jahre alte Schlussmann offenbar von seinem Berater Roman Rummenigge getrennt. Laut "Mopo" ist aktuell Pollersbecks Vater Günter für die Karriereplanung des Torhüters zuständig.
Wintzheimer kann sich HSV-Verbleib vorstellen
In der so tristen Saisonendphase des HSV war Manuel Wintzheimer einer der wenigen Lichtblicke. Der 20-Jährige traf in sechs Spielen drei Mal und deutete an, warum er im Jugendbereich ein erfolgreicher Stürmer war. Doch hinter dem Offensivtalent liegen schwere Monate. Weder unter Christian Titz noch Hannes Wolf spielte Wintzheimer eine Rolle.
Kaum schaffte er es in den 18er-Kader. Deshalb stand für den ehemaligen Bayern-Profi fest, dass er den HSV im Sommer wieder verlassen wird. Die Haltung hat der Stürmer, der noch einen Vertrag bis 2022 besitzt, aber wohl etwas gelockert. Mittlerweile kann sich der Bayer wieder vorstellen, auch in der neuen Saison für die Hamburger zu spielen. Allerdings will Wintzheimer noch abwarten, wer in der kommenden Spielzeit Trainer ist. Bis Ende nächster Woche muss sich das Talent aber noch gedulden. Erst dann will die HSV-Führung den neuen Coach präsentieren.
Kultprofi Mahdavikia besteht A-Lizenz-Prüfung
Bei den HSV-Fans genießt Mehdi Mahdavikia seit seiner Spielerkarriere Kultstatus. Nun hat der Iraner einen weiteren Schritt Richtung Trainerkarriere gemacht. In Hennef hat der 41-Jährige erfolgreich seine Uefa-A-Lizenz gemacht. Als nächstes will Mahdavikia seinen Fußballlehrer machen. Welche Position der ehemalige Profi beim HSV übernehmen wird, ist noch offen. Zuletzt war er Co-Trainer bei der U21 unter Steffen Weiß. Der musste jedoch seinen Posten räumen. Ab der kommenden Spielzeit ist Hannes Drews für die Regionalliga-Mannschaft verantwortlich.