Hamburg. Ex-Coach könnte offenbar den Weg zu einem dritten Engagement im Volkspark finden. Beim HSV hat er einen großen Fürsprecher.

Sind aller (mehr oder weniger) guten Dinge etwa doch drei? Auf der Trainersuche könnte der HSV tatsächlich erneut auf Bruno Labbadia zurückgreifen. Wie die Bild-Zeitung am Donnerstag berichtet, soll der 53-Jährige zumindest bereit sein, sich die Vorstellungen der Hamburger Verantwortlichen anzuhören.

Bruno Labbadia hatte seinen Vertrag in Wolfsburg auf eigenen Wunsch nicht verlängert. Dennoch führte er die Niedersachsen noch in die Europa League.
Bruno Labbadia hatte seinen Vertrag in Wolfsburg auf eigenen Wunsch nicht verlängert. Dennoch führte er die Niedersachsen noch in die Europa League. © Imago/regios24

Bis zum 30. Juni ist Labbadia noch Trainer des VfL Wolfsburg, mit dem er aktuell in China weilt. Nach der Rückkehr am Wochenende könnten erste Gespräche mit HSV-Sportvorstand Ralf Becker folgen.

Jansen gilt als Labbadia-Fürsprecher

Beim Analysegipfel des Aufsichtsrats am Montag, zum dem neben Becker auch Vorstandschef Bernd Hoffmann einbestellt worden war, soll die Personalie Labbadia wieder neu diskutiert worden sein.

Als großer Fürsprecher des "Hamburger des Jahres 2015" gilt Aufsichtsrat und Vereinspräsident Marcell Jansen, der als Spieler einst selbst schon unter Labbadia trainierte.

Labbadia lehnte China-Angebote ab

Labbadia wohnt mit seiner Familie zwar noch immer in Alsternähe, hatte zuletzt eine Rückkehr in seine Wahlheimat aber öffentlich ausgeschlossen. "Damit habe ich mich nicht beschäftigt", sagte Labbadia vor Wochenfrist der Sport Bild.

In der vorvergangenen Woche hatte der scheidende Wolfsburger Coach wiederum nach eigener Aussage zwei Angebote aus dem Ausland abgesagt – mangels sportlicher Perspektive. Nach Abendblatt-Informationen hatte es Anfragen aus China gegeben.

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    Labbadia wurde schon zweimal entlassen

    "Wenn nichts Spannendes kommt, mache ich Pause und genieße mein Leben und die Zeit mit meiner Familie", wurde Labbadia zitiert. Möglicherweise könnte eine HSV-Offerte nun aber doch wieder spannend genug sein für den Fußballlehrer.

    Es wäre die dritte Anstellung nach den Spielzeiten 2009/2010 und 2014 bis 2016. Beide Male endete das Arbeitsverhältnis vorzeitig, auch die spektakuläre Rettung in der Relegation 2015 gegen den KSC hatte Labbadia in Hamburg keinen nachhaltigen Kredit eingebracht.

    HSV hat vier Kandidaten im Auge

    Neben Labbadia werden beim HSV als Nachfolger des wegen des verpassten Wiederaufstieg entlassenen Hannes Wolf nach wie vor Dieter Hecking, André Breitenreiter und Markus Anfang gehandelt. Letzterer soll sich jedoch am Dienstag bereits auch mit Hannover 96 zu ersten Gesprächen getroffen haben.

    Einen weiteren Ex-Trainer kann der HSV indes nun von der Gehaltsliste streichen. Bernd Hollerbach hat mehr als ein Jahr nach seiner Freistellung einen neuen Verein gefunden. Der 49-Jährige erhält beim belgischen Erstligisten Royal Excel Mouscron einen Zweijahresvertrag.