Meinungen des Vorstands über Wolf-Nachfolge scheinen auseinanderzugehen. Teammanager soll kommen – und ein neuer Torwarttrainer?

Die HSV-News am Donnerstag, den 16. Mai:

  • Becker und Hoffmann uneins in der Trainerfrage?
  • Kandidaten von Hecking bis Anfang gehandelt
  • Hinterseer wartet auf neuen HSV-Trainer
  • Becker kündigt Transferoffensive an
  • Lasogga droht letztes Spiel zu verpassen
  • Holt der HSV den Torwarttrainer vom KSC?
  • Neuer Teammanager soll kommen

Becker und Hoffmann uneins in der Trainerfrage?

Seine Tage sind gezählt. Hannes Wolf wird über die Saison hinaus nicht mehr Trainer beim HSV sein. Das steht spätestens seit dem "Vielleicht"-Rauswurf am Mittwoch in Form eines Kommunikationsdesasters, das seinesgleichen sucht, fest. Das Heimspiel am Sonntag gegen Duisburg (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei abendblatt.de) wird Wolfs letztes sein. Hinter den Kulissen laufen bereits die Planungen über seinen Nachfolger.

Eigentlich, so hieß es bisher, soll der neue Coach über mehr Erfahrung als Wolf im Profibereich verfügen und gleichzeitig bereits nachgewiesen haben, junge Spieler entwickeln zu können. Doch offenbar scheint sich der Vorstand um Clubboss Bernd Hoffmann und Sportchef Ralf Becker uneinig über das Trainerprofil zu sein. Schon bei den medial verbreiteten Kandidaten ist keine klare Linie erkennbar.

Kandidaten von Hecking bis Anfang gehandelt

Vor allem Dieter Hecking (54/Gladbach) und Bruno Labbadia (53/Wolfsburg) wären eine große Lösung, der vermutlich eher zu Hoffmanns Visionen passen würden. Mit Abstrichen können auch André Breitenreiter (45) und Peter Stöger (53) in diese Kategorie eingeordnet werden. Wird einer von ihnen neuer HSV-Trainer, würde sich der HSV erfahrener aufstellen – und wohl weniger auf eigene Talente setzen.

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© Witters

Die ebenfalls gehandelten Alexander Zorniger (51), Markus Anfang (44) und Osnabrücks Aufstiegsheld Daniel Thioune (44) wären eine konträre Lösung, die allerdings besser zu dem eingeschlagenen Weg, auf vermeintlich hungrige und junge Spieler zu setzen, passen würde. Eine Variante, die vor allem Becker favorisiert. Der vom "Kicker" verbreitete Dimitrios Grammozis (40), der erst zehn Profispiele als Darmstadt-Trainer in seiner Vita stehen hat, ist dagegen die unwahrscheinlichste aller Theorien.

Noch am Dienstag hatte Hoffman eine "schnelle" Lösung in der Trainerfrage angekündigt. Doch dafür müsste sich der Vorstand erst einmal auf eine Strategie einigen.

Alles klar mit Hinterseer?

Eine schnelle Entscheidung in der Trainerfrage ist auch in Bezug auf die Kaderplanung vonnöten. Bochums Torjäger Lukas Hinterseer ist zwar als weiterer Neuzugang fest eingeplant. Doch auch wenn die "Bild" bereits berichtet, dass nur die Unterschrift fehle, ist die Personalie nach Abendblatt-Informationen noch nicht ganz unter Dach und Fach. Der 18-fache Torschütze aus Österreich will erst mal abwarten, wer Hannes Wolf als HSV-Coach beerbt und ob dieser auch auf seine Qualitäten als Stoßstürmer setze.

Becker kündigt Transferoffensive an

Hinterseer wäre der vierte Neuzugang für die kommende Saison. Zuvor sind bereits David Kinsombi (Holstein Kiel), Jan Gyamerah (VfL Bochum) und Jeremy Dudziak (FC St. Pauli) verpflichtet worden. Vor allem Kinsombi soll der neue Leader im Mittelfeld werden. "Wir wollen eine neue Führungsachse. Vier, fünf Leute mit Qualität, Persönlichkeit und Mentalität. Profis, die vorangehen und unsere jungen Spieler führen können", sagte Becker der "Bild".

Der Umbruch des Kaders soll mithilfe einer Transferoffensive gelingen. Auch Spieler mit gültigen Verträgen können sich nicht sicher sein, in der kommenden Saison noch für den HSV zu spielen. Zu groß ist die Enttäuschung über die vor der Saison als Führungsspieler vorgesehenen Gideon Jung, Gotoku Sakai, Lewis Holtby, Aaron Hunt und Pierre-Michel Lasogga.

"Mit Hunt, Lasogga und Jung brachen uns immer wieder Spieler verletzt weg, die die Führungsachse bilden sollten. Das war extrem bitter", sagte Becker, der selber erst verpflichtet worden war, als alle Entscheidungen über die Führungsachse bereits getroffen waren.

Lasogga fehlt beim Training

Droht Top-Stürmer Pierre-Michel Lasogga (13 Saisontore) für das recht bedeutungslose Heimspiel am Sonntag gegen Duisburg auszufallen? Der Angreifer fehlte am Donnerstag beim Training wegen muskulärer Probleme, arbeitete stattdessen individuell im Kraftraum. Für Lasogga wäre es das letzte Spiel im HSV-Dress. Sein auslaufender Vertrag wird bekanntlich nicht verlängert.

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Holt der HSV Torwarttrainer vom KSC?

Jeden Stein wolle er umdrehen, kündigte Vorstandschef Bernd Hoffmann am Dienstag an. Und weiter: Jeder Mitarbeiter, der im Bereich Sport zu tun hat, müsse sich selbst hinterfragen. Als eine der ersten Konsequenzen steht nun auch der recht unerfahrene Torwarttrainer Nico Stremlau (27) auf dem Prüfstand. Passend dazu berichtet die Tageszeitung "Badische Neueste Nachrichten", dass der HSV ein Auge auf Karlsruhes Kai Rabe als möglichen Nachfolger geworfen hat.

Eine im Profifußball einmalige Aktion: HSV-Trainer Hannes Wolf (r.) übernahm die beiden Co-Trainer Kilian (l.) und Goebbels sowie Torwarttrainer Nico Stremlau von seinem Vorgänger Titz.
Eine im Profifußball einmalige Aktion: HSV-Trainer Hannes Wolf (r.) übernahm die beiden Co-Trainer Kilian (l.) und Goebbels sowie Torwarttrainer Nico Stremlau von seinem Vorgänger Titz. © imago/DeFodi

Demnach soll der 38-Jährige nach einem heftigen Streit mit dem auch in Hamburg bestens bekannten Sportchef Oliver Kreuzer keine Zukunft mehr beim Zweitliga-Aufsteiger sehen. Eine endgültige Entscheidung über diese Personalie würden die Hamburger aber erst in Absprache mit dem neuen Trainer treffen. Doch Vorsicht: Auch Hoffenheim soll sich mit Rabe beschäftigen.

HSV will neuen Teammanager

Nicht nur Torwarttrainer Nico Stremlau könnte beim HSV vor dem Aus stehen. Auch die Co-Trainer André Kilian (31) und Maik Goebbels (41) müssen um ihre Jobs bangen. Wie die "Bild" berichtet, will der Club mehr Erfahrung auf dieser Position. Dazu soll ein Teammanager kommen, der eine wichtige Rolle in der Kabine einnehmen soll. Außerdem könnte es Veränderungen in der medizinischen Abteilung geben. Wie dies im Detail aussehen soll, hängt naturgemäß von den Planungen des neuen – noch unbekannten – Trainers ab.

HSV-Chef Hoffmann: "Wir müssen jeden Stein umdrehen!"

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