Demirbay vor Rekordwechsel. Adler denkt über TV-Karriere nach. HSV könnte Rekordaufsteiger werden. Hunt droht Saisonaus.

Die HSV-News am Montag, den 6. Mai 2019:

  • HSV schottet sich vor Aufstiegsgiopfel ab
  • Demirbay vor Rekordwechsel – keine Ablöse für HSV
  • Adler bewirbt sich als TV-Experte
  • "Kicker" stellt miserables Zeugnis aus
  • HSV könnte schlechtester Aufsteiger werden
  • Heimtorverhältnis negativ – trotzdem Aufstieg?
  • Paderborn hofft auf Michel
  • HSV-Kapitän Hunt droht Saisonaus

Dreimal Training ohne Zuschauer

Ein junger HSV-Fan versucht trotz Sichtschutz einen Blick auf den Trainingsplatz zu erhaschen (Archivbild).
Ein junger HSV-Fan versucht trotz Sichtschutz einen Blick auf den Trainingsplatz zu erhaschen (Archivbild).

Ins Trainingslager geht es zwar nicht, trotzdem zieht sich der HSV vor dem Aufstiegsgipfel der 2. Bundesliga beim SC Paderborn am kommenden Sonntag (15.30 Uhr/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) weitgehend zurück. Nach dem trainingsfreien Montag haben die Fans nur am Dienstag und am Freitag (jeweils 15.30 Uhr) Gelegenheit, der Mannschaft bei der Vorbereitung zuzuschauen. Die Einheiten am Mittwoch und Donnerstag sowie das Abschlusstraining am Sonnabend finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Gegner Paderborn verfährt übrigens ähnlich. Von Donnerstag bis Sonnabend sind beim Training der Ostwestfalen keine Zuschauer zugelassen.

Demirbay vor Wechsel nach Leverkusen – HSV geht leer aus

Der ehemalige HSV-Profi Kerem Demirbay (25) steht vor einem Wechsel von der TSG 1899 Hoffenheim zu Bundesliga-Konkurrent Bayer Leverkusen. Dies berichtet die "Sport-Bild". Demnach habe der Mittelfeldakteur Hoffenheims Manager Alexander Rosen darüber informiert, im Sommer von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch machen zu wollen.

Diese soll nach Angaben der Zeitschrift ermöglichen, dass Demirbay, 2017 Confederations-Cup-Sieger mit Deutschland, für 28 Millionen Euro aus seinem noch bis 2022 laufenden Vertrag aussteigen kann. Er würde damit zum teuersten Einkauf in der Geschichte des Werksclubs.

Kerem Demirbay (r.) steht bei der TSG 1899 Hoffenheim angeblich vor dem Abgang.
Kerem Demirbay (r.) steht bei der TSG 1899 Hoffenheim angeblich vor dem Abgang. © imago images / Jan Huebner | Voigt

Zum Vergleich: Der HSV hatte Demirbay vor drei Jahren für 1,7 Millionen Euro an die Kraichgauer abgegeben. Mehr werden es wohl nicht mehr. Eine zehnprozentige Beteiligung des HSV an einem Weiterverkauf soll mit Demirbays Vertragsverlängerung bei der TSG vor einem Jahr erloschen sein. Im April war bereits über einen Wechsel Demirbays zum FC Arsenal spekuliert worden.

Adler kann sich Zukunft als TV-Experte vorstellen

Der ehemalige HSV-Torwart René Adler kann sich nach dem Ende seiner aktiven Karriere eine Zukunft als TV-Experte vorstellen. "Wenn man den Profifußball von innen heraus kennt, kann man Dinge aus einem anderen Blickwinkel analysieren", sagte der 34-Jährige, der in der vergangenen Woche angekündigt hatte, seine Karriere nach der Saison zu beenden, in einem Interview mit dem Fachmagazin "Kicker".

Allerdings sei das nicht die einzige Option. Auch eine Zukunft im Fußball-Management schließt Adler nicht aus, "weil ich eine Affinität zur Wirtschaft habe und es mir Spaß machen würde, dabei zu helfen, einen Verein auf dieser Ebene langfristig weiterzuentwickeln", sagte er.

Der Mainzer Bundesliga-Torhüter Adler, von 2012 bis 2017 beim HSV, hatte seine körperliche Verfassung als Hauptgrund für seinen Rücktritt vom Profisport genannt. "Mein Körper hat genug gelitten", hatte Adler mit Blick auf seine gesamte Laufbahn gesagt.

Dreimal Note 6 für den HSV

Der "Kicker" hat dem HSV für die 0:3-Heimklatsche gegen den FC Ingolstadt ein versetzungsgefährdendes Zeugnis ausgestellt. Gleich drei Spieler erhielten die Note 6: Verteidiger Léo Lacroix (sein Fehler leitete das 0:1 ein), der eingewechselte Josha Vagnoman (seiner das 0:2) und der offensiv stümpernde Hee-Chan Hwang.

Von den Hamburger Feldspielern wurde nur die Leistung von Gotoku Sakai und Orel Mangala für ausreichend befunden (Note 4). Die einzige Drei verdiente sich der bemitleidenswerte Torwart Julian Pollersbeck.

Bilder der Heimklatsche gegen Ingolstadt:

Debakel! HSV mit blutleerem Auftritt gegen Ingolstadt

Erschütternd! Die Spieler konnten ihre Minusleistung bei der 0:3-Heimpleite gegen Ingolstadt selber kaum fassen.
Erschütternd! Die Spieler konnten ihre Minusleistung bei der 0:3-Heimpleite gegen Ingolstadt selber kaum fassen. © Witters
Diese Qual musste sein: Die HSV-Profis blickten nach dem Schlusspfiff in viele zornige Gesichter auf der Nordtribüne.
Diese Qual musste sein: Die HSV-Profis blickten nach dem Schlusspfiff in viele zornige Gesichter auf der Nordtribüne. © Witters
Einige Spieler stellten sich nach dem Debakel den wütenden Fans.
Einige Spieler stellten sich nach dem Debakel den wütenden Fans. © Witters
Nach dem Spiel war eine Trennung von Hannes Wolf nicht mehr ausgeschlossen. Sportvorstand Becker ließ sich alle Möglichkeiten offen, entschied sich aber letztlich, am Trainer festzuhalten.
Nach dem Spiel war eine Trennung von Hannes Wolf nicht mehr ausgeschlossen. Sportvorstand Becker ließ sich alle Möglichkeiten offen, entschied sich aber letztlich, am Trainer festzuhalten. © Witters
Die Fassungslosigkeit ist Wolf und Co-Trainer Maik Goebbels (l.) beim bitteren Gang zu den Fans ins Gesicht geschrieben.
Die Fassungslosigkeit ist Wolf und Co-Trainer Maik Goebbels (l.) beim bitteren Gang zu den Fans ins Gesicht geschrieben. © Witters
Auf der Pressekonferenz nach der Partie machte Wolf einen traurigen, resignierenden Eindruck.
Auf der Pressekonferenz nach der Partie machte Wolf einen traurigen, resignierenden Eindruck. © Witters
Ingolstadt-Trainer Oral tröstete Wolf auf der Pressekonferenz nach dem Spiel: „Ich wünsche dem HSV, dass er die Ruhe bewahrt und nicht die Nerven verliert. Der junge Kollege braucht die volle Unterstützung, denn nur dann kann man als Verein in erfolgreiche Sphären kommen.“
Ingolstadt-Trainer Oral tröstete Wolf auf der Pressekonferenz nach dem Spiel: „Ich wünsche dem HSV, dass er die Ruhe bewahrt und nicht die Nerven verliert. Der junge Kollege braucht die volle Unterstützung, denn nur dann kann man als Verein in erfolgreiche Sphären kommen.“ © Witters
Ein Bild, an das sich die treuen HSV-Fans gewöhnen mussten: Im Volkspark jubelt nur der Gegner.
Ein Bild, an das sich die treuen HSV-Fans gewöhnen mussten: Im Volkspark jubelt nur der Gegner. © Witters
Bilden diese Spieler noch eine Einheit?
Bilden diese Spieler noch eine Einheit? © Witters
Unmittelbar vor der Partie gab Clubboss Bernd Hoffmann bei Sky noch ein Treuebekenntnis für Trainer Hannes Wolf ab. Ob er dieses Interview inzwischen bereut?
Unmittelbar vor der Partie gab Clubboss Bernd Hoffmann bei Sky noch ein Treuebekenntnis für Trainer Hannes Wolf ab. Ob er dieses Interview inzwischen bereut? © Witters
Abwehrspieler van Drongelen verließ den Platz mit Tränen in den Augen.
Abwehrspieler van Drongelen verließ den Platz mit Tränen in den Augen. © Witters
Der HSV geriet durch ein Traumtor von Ingolstadts Lezcano in Rückstand. Vorausgegangen war ein übler Querschläger von Lacroix.
Der HSV geriet durch ein Traumtor von Ingolstadts Lezcano in Rückstand. Vorausgegangen war ein übler Querschläger von Lacroix. © Witters
Khaled Narey war der Mann der Hinrunde. Inzwischen ist er nur noch ein Schatten seiner selbst.
Khaled Narey war der Mann der Hinrunde. Inzwischen ist er nur noch ein Schatten seiner selbst. © Witters
Er wird als einer der größten Flops in die HSV-Geschichte eingehen: Hee-chan Hwang.
Er wird als einer der größten Flops in die HSV-Geschichte eingehen: Hee-chan Hwang. © Witters
In dieser Form nicht mal mehr zweitligatauglich:
In dieser Form nicht mal mehr zweitligatauglich: "Angreifer" Manuel Wintzheimer verstolperte viele Bälle und fand nicht statt. © Witters
Rückkehrer Mavraj war trotz Turbans zu stark für die HSV-Stürmer um Lasogga.
Rückkehrer Mavraj war trotz Turbans zu stark für die HSV-Stürmer um Lasogga. © Witters
Berkay Özcan erhielt erneut das Vertrauen in der Startelf. Er rechtfertigte dieses nicht.
Berkay Özcan erhielt erneut das Vertrauen in der Startelf. Er rechtfertigte dieses nicht. © Witters
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Mit der besten Note des Spiels (2) wurden die Ingolstädter Darío Lezcano und Phil Neumann sowie das Schiedsrichterteam um Markus Schmidt (Stuttgart) bedacht.

HSV könnte Rekordaufsteiger werden

Wird der HSV zum schlechtesten Bundesliga-Aufsteiger seit Einführung der Dreipunkteregel? Im günstigsten Fall würde den Hamburgern (53 Punkte) schon ein Punkt aus den verbleibenden beiden Spielen reichen, um über die Relegation die Rückkehr in die Erstklassigkeit perfekt zu machen.

Das Restprogramm der Aufstiegskandidaten

1. FC Köln (1., 80:41 Tore, 62 Punkte)

SSV Jahn Regensburg (H)1. FC Magdeburg (A)

SC Paderborn 07 (2., 71:46 Tore, 54 Punkte)

Hamburger SV (H)SG Dynamo Dresden (A)

1. FC Union Berlin (3., 49:31 Tore, 53 Punkte)

1. FC Magdeburg (H)VfL Bochum (A)

Hamburger SV (4., 41:38 Tore, 53 Punkte)

SC Paderborn (A)MSV Duisburg (H)

1. FC Heidenheim (5., 47:40 Tore, 49 Punkte)

MSV Duisburg (A)FC Ingolstadt (H)

FC St. Pauli (6., 45:51 Tore, 48 Punkte)

VfL Bochum (H)SpVgg Greuther Fürth (A)

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Das Kunststück, mit nur 54 Punkten aufzusteigen, hat zwar 2003/04 schon der FSV Mainz vollbracht. Allerdings hatten die Mainzer zumindest ein würdiges Torverhältnis von 49:34. Der HSV steht aktuell bei 41:38.

Die Mainzer sollte sich der HSV aber besser nicht zum Vorbild nehmen. Drei Jahre zuvor reichten ihnen stolze 64 Punkte nicht einmal zu Platz drei. Vor zwei Jahren verpasste Eintracht Braunschweig, ebenfalls als Herbstmeister, sogar mit 66 Punkten den Aufstieg.

Sorgt der HSV für eine Aufstiegspremiere?

Auch mit diesem Negativrekord könnte der HSV sicher leben: Noch nie ist eine Mannschaft mit negativem Heimtorverhältnis in die Bundesliga aufgestiegen. Vor dem Saisonfinale gegen den Tabellenletzten MSV Duisburg am 19. Mai stehen die Hamburger zu Hause bei 18:22 Treffern.

Das 0:3 gegen Ingolstadt am Sonnabend war bereits die dritte Heimklatsche mit drei oder mehr Toren Unterschied – das ist bislang noch keinem Bundesliga-Absteiger passiert, wie der "Kicker" errechnet hat.

Paderborn plant mit Michel

Gewinnt der HSV am kommenden Sonntag (15.30 Uhr/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) auch den dritten Saisonvergleich mit Paderborn, hätte er den Aufstieg wieder selbst in der Hand. Und auch der Gegner ist angeschlagen: Nach zuvor 16 Punkten aus sechs Partien gab es im ostwestfälischen Derby am Freitag eine 0:2-Niederlage bei Arminia Bielefeld. Für Paderborns Sportgeschäftsführer Markus Krösche nur ein Ausrutscher: "Es ist normal, dass man mal ein Spiel verliert."

Stürmer Sven Michel (Saisonbilanz: zehn Tore, sechs Vorlagen) steht am Sonntag wohl zur Verfügung. Er hatte am Freitag nur 30 Minuten nach seiner Einwechslung wegen einer Platzwunde wieder vom Feld gemusst.

Entwarnung bei Jung, Hunt droht Saisonaus

Aufseiten des HSV ist die Personallage angespannter. Die Knieverletzung, die sich Gideon Jung im Training am Sonntag zuzog, ist wohl weniger schlimm als befürchtet. Der Defensivmann war beim 0:3 gegen Ingolstadt aber ohnehin nicht berücksichtigt worden.

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Sehnlich zurückerwartet wird Aaron Hunt angesichts des Führungsvakuums in der Mannschaft. Doch vom Kapitän gibt es weiterhin keine guten Nachrichten. Nach einer Rückenprellung ist es jetzt wieder der Oberschenkel, der Probleme macht. Zu befürchten ist, dass Hunt (32) im Saisonfinale nicht mehr helfen kann. Er konnte in diesem Jahr nur in fünf Spielen mitwirken.

Ein Comeback von Jairo Samperio schloss Trainer Hannes Wolf aus: "Er ist noch keine Alternative." Möglicherweise kann Jairo beim Saisonfinale gegen Duisburg oder in einer möglichen Relegation wieder eingreifen. Der spanische Angreifer hatte im August eine schwere Knieverletzung erlitten.