Hamburg/Mainz. Der frühere Nationaltorwart zollt seinem Körper Tribut. Für das Ende seiner DFB-Karriere sieht er auch psychische Ursachen.
René Adler wäre gerne noch einmal auf die Bundesligabühne zurückgekehrt. Doch nach zahlreichen Verletzungen und damit verbundenen Qualen muss er nun seinem Körper Tribut zollen. Der langjährige HSV-Torhüter beendet nach der Saison seine aktive Karriere. Nach 269 Bundesligaspielen für die Hamburger, Bayer Leverkusen und zuletzt Mainz 05 wird kein weiteres mehr hinzukommen. "Das Vertrauen in den Körper ist einfach nicht mehr da. Es macht deshalb keinen Sinn mehr, darum höre ich nun auf", sagte der 34-Jährige, der seit Monaten verletzt ausfällt, dem "Stern".
Sein letztes Bundesligaspiel bestritt Adler am 29. April 2018 beim Mainzer Sieg (3:0) gegen RB Leipzig. Danach setzte ihn eine Knorpelverletzung im Knie außer Gefecht. "Es war ein mentaler Kraftakt. Ich habe dafür einen hohen Preis bezahlt. Mein Körper hat genug gelitten", sagte der ehemalige Nationaltorwart mit Blick auf seine gesamte Laufbahn.
Adler: Rippenbruch war psychosomatisch
Für Deutschland spielte Adler zwölfmal. "Meine Ängste und Zweifel waren meine größten Treiber. Aber sie haben mich auch daran gehindert, alles aus meinem Talent rauszuholen. Meine Erwartung war höher", sagte Adler.
So hatte eine im Frühjahr 2010 erlittene Rippenverletzung, die ihn als vorgesehener Stammkeeper um die WM-Teilnahme in Südafrika brachte, für Adler im Rückblick psychosomatische Gründe. "Ich bin davon überzeugt, dass mein Körper damals mit den Verletzungen darauf reagiert hat, dass ich mir zusätzlich zu diesem Druck von außen auch selbst einen immensen innerlichen Druck gemacht habe", äußerte der Keeper: "Der Rippenbruch im Frühjahr 2010 war das Stoppschild meines Körpers."