Bochum. Vor drei Jahren wurde der Mittelfeldspieler zum Profi befördert. Doch erst jetzt feierte der 20-Jährige sein entsprechendes Debüt.
Die Aufregung über seine ersten zwölf Minuten als Fußballprofi war Mats Köhlert auch eine knappe Stunde später noch anzumerken. Die Augen glänzten, der Rücken durchgedrückt. „Natürlich war ich aufgeregt“, sagte Köhlert, der als letzter HSV-Profi noch lange nach dem Schlusspfiff im Bauch des Bochumer Ruhrstadions Rede und Antwort geben musste. Alle anderen HSV-Kollegen hatten es zuvor nicht versäumt, im Vorbeigehen den Debütanten zu lobpreisen. Den Mats finde er super, sagte etwa Orel Mangala.
Pierre-Michel Lasogga musste erst einmal nachrechnen. „Ich kenne Mats jetzt schon lange. Vier Jahre ist der schon bei uns, oder? Er hat echt lange auf seine Chance gewartet“, sagte Lasogga. „Ich gönne ihm das von Herzen. Er ist ein feiner Junge.“
Auch Wolf sah Köhlert schon früh
Nun, dieser feine Junge unterschrieb bereits im Februar 2016 einen Profivertrag beim HSV – und galt seinerzeit trotz seiner 1,68 Meter als eines der größten HSV-Talente. Direkt nach der U-17-WM in Chile, bei der auch der damalige BVB-Nachwuchstrainer Hannes Wolf spionierte, durfte Köhlert einen Vertrag bis Sommer 2019 unterzeichnen.
Und nicht ohne Stolz erinnerten seinerzeit die HSV-Verantwortlichen daran, dass dieses Supertalent bereits als Sechsjähriger aufgefallen sei: „Sein Bewegungstalent und sein Ballgefühl waren damals schon zu erkennen. Wir Trainer waren begeistert, insbesondere auch über sein Sozialverhalten“, sagte Fußballschulenleiter Simon Köster.
Becker: Bei neuem Vertrag "alles offen"
An Köhlerts Sozialverhalten gibt es bis heute nichts auszusetzen. Fraglich bleibt aber, ob seine ersten zwölf Profiminuten dazu führen, dass der U-20-Nationalspieler noch einmal einen neuen Vertrag bekommt. Gespräche darüber hat es nach Abendblatt-Informationen noch nicht gegeben. Auf den auslaufenden Vertrag angesprochen, antwortete Sportvorstand Ralf Becker: „Da ist alles offen. Wenn er sich weiter so gut präsentiert wie aktuell – super, sehr gut!“
Die HSV-Profis in der Einzelkritik
Auch Trainer Wolf war mit Köhlerts Kurzauftritt in Bochum mehr als zufrieden: „Gut. Mentalität, Power.“ Mit dem Scheinwerferlicht kennt sich Köhlert ohnehin bestens aus. Vor Jahren durfte er unter anderem beim ZDF einige Erfahrungen als Kinderschauspieler machen. Kein Wunder also, dass Köhlert nun endlich auch auf die ganz große Bühne im Fußball möchte. Am Dienstagabend heißt es für ihn: The Show goes on.