Hamburg . Sturm auf Einlasskontrollen wird befürchtet, spezielle Rutschmatten im Einsatz. Was die Polizei plant.
Die Polizei rüstet sich für das brisante Fußball-Derby zwischen dem FC St. Pauli und dem HSV am Sonntag: Nach Abendblatt-Informationen gehen die Sicherheitskräfte von insgesamt 1100 gewaltbereiten Fans aus. Mit neuen Einsatzmitteln und einer strikten Trennung beider Lager sollen Krawalle verhindert werden. „Die Herausforderung ist wegen der räumlichen Situation größer als im Hinspiel am Volkspark“, sagte Polizeisprecher Timo Zill.
Im Kern des Konzeptes steht deshalb, die St.-Pauli-Fans möglichst nahe des Millerntorstadions und die HSV-Fans am westlichen Teil der Reeperbahn rund um den Hans-Albers-Platz zu separieren. Bereits jetzt sind die Beamten verstärkt im Einsatz. „Wir erhalten unsere Präsenz so lange aufrecht wie erforderlich“, sagte Timo Zill. Bereits am Sonnabendabend könnte es zu ersten Aufeinandertreffen größerer Fan-Gruppen kommen. Am Sonntagvormittag wollen mehr als 2000 HSV-Anhänger in einem Marsch zum Millerntorstadion ziehen. Spielbeginn ist 13.30 Uhr. Als heikel gelten zudem vor allem die Abendstunden nach dem Spiel.
Rutschmatten gegen Übergriffe im Einsatz
Während des Spiels sollen besondere Einsatzmittel zur Anwendung kommen. Darunter sind rutschige Matten, die Ultras vom Eindringen in die Areale der gegnerischen Fans abhalten sollen.
Unter den gewaltbereiten Fans sind laut Polizeieinschätzung auch 130 hochgefährliche Hooligans der sogenannten Kategorie C. Die Polizei stellt sich darauf ein, dass es zu Angriffen von St.-Pauli-Fans auf den HSV-Marsch kommen könnte. Auf der anderen Seite wollen auch viele HSV-Anhänger zum Stadion marschieren, die kein Ticket für die ausverkaufte Partie besitzen. So könnten mehrere Hundert Personen etwa versuchen, die Ordner an den Kontrollen zu überrennen – auch mit dem Zweck, Pyrotechnik ins Stadion zu schmuggeln.
Auch Fans aus Schottland werden erwartet
Wie beim Hinspiel im Herbst werden auch befreundete Gruppen von Ultra-Fans und Hooligans aus dem Bundesgebiet und aus Schottland zum Derby in Hamburg erwartet. Damals hatte die Polizei mit einer ähnlichen Taktik schwere Ausschreitungen verhindern können, die Partie endete mit einem torlosen Unentschieden.
„In der Masse ist die Stimmung entspannter als zum selben Zeitpunkt vor dem Hinspiel“, sagte der Polizeisprecher. „Wir sind gut vorbereitet, damit das so bleibt.“ Das Derby stößt auf großes Interesse. In 60 Ländern ist es live im TV zu sehen.