Völlig überraschend schafft der HSV einen neuen Posten auf der Geschäftsstelle. Die Personalie birgt Brisanz.

Hamburg. Der HSV holt sich zusätzliche sportliche Kompetenz ins Team. Michael Mutzel (39) wird ab dem 1. April neuer Sportdirektor – eine Stelle, die für den bisherigen Chefscout von 1899 Hoffenheim neu geschaffen wird. Mutzel erhält in Hamburg einen Vertrag bis 2021 und soll in Zukunft auf der Ebene zwischen Sportvorstand Ralf Becker und Kaderplaner Johannes Spors arbeiten.

„Wir stehen in den kommenden Monaten und Jahren vor großen Herausforderungen und wollen maximale Kompetenz im sportlichen Bereich, um die Aufgaben anzugehen“, sagte Becker, dessen Wunsch es war, Mutzel zu verpflichten. „Wir wollen uns breiter aufstellen. Er wird uns verstärken und kann seine vielseitigen Erfahrungen im Sinne des HSV einbringen.“

Michael Mutzel beendete 2012 seine aktive Karriere als Profifußballer.
Michael Mutzel beendete 2012 seine aktive Karriere als Profifußballer. © Witters

Der ehemalige Fußballprofi Mutzel (Frankfurt, Stuttgart und Karlsruhe) soll in Zukunft unter der Leitung von Becker die Bereiche Nachwuchs und Scouting verantworten. „Ich betrachte mein baldiges Arbeitsfeld beim HSV als spannende und große Herausforderung. Ich habe große Lust mit anzupacken.“

Verlässt Spors jetzt den HSV?

Spannend zu beobachten sein wird, wie Kaderplaner Spors, der nun ins dritte Glied beim HSV zurückgefallen ist, auf die Personalie reagiert. Ein vorzeitiger Abgang vor seinem Vertragsende im Sommer 2021 ist nun nicht mehr auszuschließen.

Nach der Beurlaubung von Ex-Sportchef Jens Todt und vor der Verpflichtung von Ralf Becker hatte Spors im Sommer sogar alleine die Geschicke geführt.
Nach der Beurlaubung von Ex-Sportchef Jens Todt und vor der Verpflichtung von Ralf Becker hatte Spors im Sommer sogar alleine die Geschicke geführt. © Witters

Spors war erst im Februar 2018 als damaliger Chefscout von RB Leipzig zum HSV gewechselt. Der 36-Jährige genießt in der Branche einen ausgezeichneten Ruf. Auch international gilt er als gut vernetzt. Laut der „Bild“ soll sich Nürnberg um die Dienste von Spors bemühen. Dort könnte er sogar aufsteigen und Nachfolger des beurlaubten Sportchefs Andreas Bornemann werden.

Ergreift Spors die sich ihm bietende Chance – oder bleibt er in dritter Reihe beim HSV?