Hamburg. Bates überrascht gegen Dynamo Dresden mit Nedved-Gedächtnispässen. Der beste Torjäger sitzt auf der Tribüne.

Man täte Markus Schubert unrecht, würde man ihn zum besten Mann des HSV erklären. Tatsächlich hat der Dresdner Schlussmann vor seinem folgenschweren Patzer, der Lewis Holtbys 1:0-Siegtreffer ermöglichte, ein paarmal richtig stark gehalten. Sein Gegenüber allerdings auch. Die Einzelkritik der Hamburger.

Pollersbeck: Sehr gut. Musste lange Zeit frieren und rettete dann eiskalt gegen den enteilten Koné.

Jung: Der Aushilfs-Rechtsverteidiger fing so an, als ob er beim HSV noch nie als Rechtsverteidiger gespielt hat, was möglicherweise daran liegt, dass er noch nie beim HSV als Rechtsverteidiger gespielt hat. Steigerte sich später zu einem grundsoliden Rechtsverteidiger.

Bates: Der sonst grundsolide Innenverteidiger überraschte mit ungeahnten Pavel-Nedved-Gedächtnispässen.

Van Drongelen: Der 20 Jahre alte Niederländer sollte als Zweitjob Seminare für angehende Führungskräfte geben.

Santos (bis 60.): Der Unersetzbare musste tatsächlich ersetzt werden. Bleibt zu hoffen, dass der wahrscheinlich beste Zweitligaprofi schnell wieder fit wird und dem HSV nicht lange fehlt.

Vagnoman (ab 60.): Schnell auf Betriebstemperatur. Bildete mit Jatta das wahrscheinlich jüngste und definitiv schnellste Flügelpärchen der Liga.

Mangala: Mit angezogener Handbremse ausnahmsweise mal nicht auf der Überholspur.

Narey: Kann mehr, will mehr, zeigte zuletzt aber leider nur selten mehr.

Özcan (bis 77.): Machte es wie Jung – nur umgekehrt. Fing sehr solide an und baute im Verlauf des Spiels deutlich ab.

Ito (ab 77.): Toreschießen ist seine Sache nicht. Muss deutlich zulegen, wenn er irgendwann mal wieder eine Alternative für die Startelf sein will.

Holtby: Der Kapitän war an diesem Abend lange Zeit ein Leichtmatrose. Doch genau im richtigen Moment übernahm er als Steuermann das Ruder und brachte den Dampfer auf Kurs.

Jatta (bis 84.): Lange Zeit eine Attraktion für sich. Würde jedes Rennen gegen Speedy Gonzales für sich entscheiden, noch ehe die schnellste Maus von Mexiko den Startschuss gehört hat. Am Ende kaputt.

Arp (ab 84.): Die Sorge, dass der Bald-Bayer ausgepfiffen werden könnte, war unbegründet.

Lasogga: Wirkungslos. Der beste Tor­jäger saß an diesem Abend auf der Tribüne und hieß Mladen Petric.