Hat Fiete Arp doch schon bei Bayern München unterschrieben?
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Lesezeit: 6 Minuten
Hamburg. Nach dem Spiel gegen Nürnberg spaltete der Stürmer noch die Anhängerschaft. Jetzt könnte Arp ohnehin bald weg sein aus Hamburg.
Der offizielle "Man of the Match" war für den DFB schnell ausgemacht, nach dem 1:0-Sieg im Pokal-Achtelfinale gegen den 1. FC Nürnberg erhielt Torschütze Berkay Özcan die mehr oder weniger begehrte Trophäe. Doch etliche Beobachter hielten am Dienstagabend ihren Blick durch die HSV-Brille nicht nur auf Özcan gerichtet, sondern auch auf Fiete Arp.
Und in der Beurteilung des unbenommen großen Hoffnungsträgers wurde dabei recht schnell augenscheinlich: Arp spaltet die Fans inzwischen mehr denn je. Erstmals seit dem 3:1-Sieg bei Erzgebirge Aue am 11. November stand der Stürmer wieder in der Startelf, und erstmals seit dem 2:1-Sieg in Darmstadt am 5. Oktober durfte er auch wieder auf seiner Lieblingsposition als Sturmspitze ran.
Arp schon von den Bayern verpflichtet?
Und am späten Mittwochabend kam dann noch diese Meldung: Nach Angaben der "Bild"-Zeitung hat sich der FC Bayern München doch bereits im vergangenen Juli die Transferrechte an Arp gesichert. Demnach hätten die Bayern 2,5 Millionen Euro Ablöse bezahlt und können nun – gemeinsam mit Arp – den endgültigen Zeitpunkt eines Wechsels bestimmen. Der HSV soll kein Vetorecht mehr haben.
Für eine Bestätigung der Meldung waren die Verantwortlichen des HSV nicht mehr erreichbar. Der Bericht ist insofern erstaunlich, als dass im Sommer lediglich die überraschende Vertragsverlängerung Arps kommuniziert worden war. Damals hieß es noch, dass der Stürmer eben nicht bei Bayern unterschrieben habe. Inwiefern Arp nun also ausgeliehen ist, wurde durch den "Bild"-Artikel nicht klar.
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Wolf gibt Arp diesmal Zuckerbrot statt Peitsche
Gut weg kam Arp nach den 90 Minuten gegen Nürnberg in erster Linie bei seinem Trainer, der nach dem Peitschenknall im Vorfeld ("Man muss die Chance dann halt auch nutzen") nun das Zuckerbrot ausgab. "Arp hat die Chance bekommen und genutzt, das freut mich natürlich", sagte Hannes Wolf zunächst am Dienstagabend, um Arp tags darauf weiter zu schmeicheln.
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"Er war extrem fleißig und unglaublich gut im Anlaufen", sagte Wolf über den Angreifer, den er nicht nur anhand seiner Aktionen an vorderster Front beurteilen wollte. "Er hat auch viele Zweikämpfe gewonnen, Bälle abgelegt und Kopfballduelle geführt. Von daher war er für uns ein ganz wichtiger Faktor." Arps Arbeitsnachweis an Dienstag: Drei Torschüsse, eine Vorlage, 47 Ballkontakte, 35 Prozent gewonnene Zweikämpfe.
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Arp reizt die Fans mehr als Özcan
Alles also Fiete, Freude, Eierkuchen? Mitnichten. Denn während der Trainer seinen Schützling lobte, scheint die öffentliche Arp-Rezeption nach nur einem Saisontreffer in 14 Pflichtspielen inzwischen kontradiktorisch auf einen kritischen Punkt zuzulaufen. In den sozialen Netzen zumindest blieb im Arp-Filter eine vorwiegend negative Betrachtungsweise hängen.
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Alleine im HSV-Forum von transfermarkt.de sammelte Arp zwischen Anpfiff am Dienstagabend bis Mittwochnachmittag mehr als 30 Einträge. Zum Vergleich: Matchwinner Özcan war den Fans kein einziger gesonderter Beitrag wert. "Ich habe das Spiel von ihm gestern als nicht gut empfunden und denke nicht, dass solche Auftritte wie der gestrige den Druck von ihm nehmen werden. Eher das Gegenteil wird der Fall sein", schrieb dort ein Fan.
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Bilder vom HSV-Pokalsieg gegen Nürnberg:
HSV gegen Nürnberg – wer ist hier erste Liga?
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HSV-Buchautor spricht Arp Profitauglichkeit ab
Weitaus weniger gemäßigt fielen zum Teil die Bewertungen der Twitter-Gemeinde aus. "Arp ist mit Abstand der schlechteste auf dem Platz. Völlig überbewertet", schrieb einer. "Dieses Buhei um Fiete Arp versteht auch kaum einer", twitterte ein anderer. Und HSV-Buchautor Daniel Jovanov ("Der Abstieg") sprach dem Stürmer gar das Bundesligatalent ab: "Arp ist leider noch weit davon entfernt, Profi zu sein. Das sieht zu oft nach A-Jugend aus."
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Die einschlägigen Berichterstatter waren sich ebenfalls einig und sahen Arp durchweg als den schwächsten Hamburger. Die "Mopo" beobachtete bei dem Stürmer "kaum Bindung zum Spiel" und bewerte den Auftritt des "bemühten" Youngsters mit einer 4,5. Das Portal Sportbuzzer gab Arp sogar eine glatte 6. "Arp marschierte, gab alles – aber wirklich torgefährlich wurde er nie", urteilte die "Bild"-Zeitung (Note 4).
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Arp selbst hatte "richtig viel Spaß"
Und wie nahm der derart Gescholtene seinen eigenen Auftritt selbst wahr? "Es hat richtig viel Spaß gemacht, auf dem Platz zu stehen und mal wieder über die volle Zeit zu gehen", sagte Arp. "Das habe ich auch gemerkt, dass in den letzten fünf, sechs Minuten der eine oder andere Krampf im Anflug war." Nur die Angriffe hätten letztlich besser zu Ende gespielt werden müssen.
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HSV-Sportchef Ralf Becker sah Arp "total engagiert" mit "sensationeller" Einstellung. "Er hatte vorher natürlich nicht so viele Spiele. Aber was kann man von einem Spieler verlangen? Man kann verlangen, dass sich ein Spieler reinhaut und alles gibt. Und Fiete hat heute wirklich vorbildlich gekämpft und gearbeitet", sagte Becker. "Ein Parade-Beispiel war, als Fiete kurz vor Schluss gefühlt zum 50. Mal den Ball zurückeroberte."
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Becker erinnert an Arps junges Alter
Der Manager war es auch, der Arp schon in der Winterpause gegen jede Kritik verteidigte. "Die Erwartungen an ihn sind wahnsinnig hoch", sagte Becker im Dezember in einem "Kicker"-Interview. Und: "Bei allem Hype, der vor einem Jahr um ihn entstanden ist, sollten wir nie vergessen: Fiete ist immer noch ein sehr junger Spieler."
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Nach dem Startelf-Comeback gegen Nürnberg sagte Becker nun über Arp: "Er hat ein gutes Spiel gemacht. Er wird darüber jetzt wachsen und in Zukunft auch wieder ein Tor schießen."
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Ob der seit kurzem raspelkurz frisierte U-19-Nationalspieler seinen Torhunger schon am Montag gegen Dynamo Dresden wird stillen können, dürfte allerdings im Wesentlichen von dem Fitnesszustand des Hauptstürmers Pierre-Michel Lasogga abhängen.
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