Hamburg. Der Stürmer spricht am Tag nach dem Ingolstadt-Spiel über den Sieg, seine neue Rolle beim HSV und den Streit mit Kittel.
Ein kleiner Junge nutzte die Gunst der Stunde, als er am Sonntagmittag plötzlich Fiete Arp gegenüberstand. Der HSV-Fan, der im Rahmen der Aktion „XXL-Autogrammstunde“ im Volksparkstadion auf seine Idole traf, hatte eine ziemlich direkte Frage: „Spielst du nächstes Jahr bei Bayern?“ Die Antwort übernahm aber nicht Arp, sondern ein Mitarbeiter des HSV-Kids-Club: „Was ist denn das für eine Frage? Wer will denn zu Bayern München gehen, wenn er für den besten Verein spielen kann?“ Der Junge lächelte. Arp auch. Ohnehin hatte der HSV-Stürmer Spaß an der Aktion. „Ich bin ja nicht viel älter als die Kids“, sagte der 18-Jährige.
Arp geht es nach den schwierigen Wochen und den monatelangen Bayern-Spekulationen im Sommer wieder richtig gut in Hamburg. Auch wenn er in den vergangenen zwei Spielen nur zu zwei Kurzeinsätzen kam. „Es macht im Moment einfach Spaß. Die Mannschaft kämpft immer bis zur letzten Sekunde. Für das Gefühl ist das natürlich top“, sagte Arp am Tag nach dem 2:1-Sieg in Ingolstadt.
„Es ist nicht allzu lang her, dass wir solche Spiele nicht gewonnen haben. Wenn es ganz unglücklich läuft, hätte es auch diesmal 2:2 ausgehen können. Es war am Ende trotzdem verdient. Vielleicht erkämpfen wir es uns zurzeit, dass wir uns die Siege einfach verdienen.“
Arp: "Fühle mich auf den Flügeln auch recht wohl"
Arp wurde in Ingolstadt in der 85. Minute eingewechselt. Wenig später war der Angreifer bereits in einen Streit involviert. Ingolstadts Sonny Kittel wollte dem Hamburger an den Kragen. Selbst nach dem Spiel war Kittel kaum zu beruhigen. Was war passiert? Arp wollte zu dem Privatduell nichts sagen. Nur so viel: „Was auf dem Platz passiert, muss auch da bleiben. Es war ein Meinungsaustausch. Das gehört zum Fußball dazu. Im Endeffekt hat er eine Gelbe Karte bekommen und ich nicht.“
Arp ist froh, endlich wieder nur über Fußball zu sprechen. Auch wenn die Hinrunde für ihn bislang bescheiden läuft. Der Stürmer wartet noch auf sein erstes Zweiligator. Unter Hannes Wolf kommt der gelernte Mittelstürmer nur noch auf der Außenbahn zum Einsatz. Für Arp aber kein Problem. „Ich fühle mich auf den Flügeln auch recht wohl. Inzwischen habe ich mich da ganz gut eingefunden. Wenn der Trainer mich da sieht, dann ist das für mich absolut kein Problem.“
Nach dem Trainerwechsel von Christian Titz zu Hannes Wolf musste er den Platz im Sturmzentrum wieder an Pierre-Michel Lasogga abgeben. Nach dessen Verletzung hat Hee-Chan Hwang die Position übernommen. „Vorne ist es gerade für mich schwer. Gerade wenn wir einen Spieler wie Lasso drin haben, dann passt es gegen die meisten Mannschaften einfach besser, glaube ich.“
Nun hofft Arp auf einen versöhnlichen Heimspielabschluss gegen Paderborn am kommenden Freitag. „Ich hoffe, gegen Paderborn wird es noch mal ein Fest“, sagt Arp. „Wenn man darüber nachdenkt, was wir in diesem Jahr im Volkspark alles erlebt haben, dann fehlt eigentlich nur noch ein positiv verrückter Abschluss.“
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