Präsidentenwahl undemokratisch? Beirat bezieht Stellung. Der Beiratsvorsitzende äußert sich zu den Vorwürfen.
Wolf unzufrieden mit Verhalten bei Standards
Obwohl der HSV seit neun Ligaspielen, davon fünf unter Wolfs Regie, ungeschlagen ist, sieht der HSV-Trainer noch Verbesserungspotenzial. Der Grund: Die Hamburger gewinnen ihre Spiele häufig nur mit einem Tor Unterschied. So auch beim 2:1-Erfolg beim Tabellenletzten in Ingolstadt. „Man sieht, wie wir jede Woche am Limit arbeiten, um die Spiele zu gewinnen“, sagt Wolf.
Mahner Wolf hebt den Zeigefinger vor allem beim Verhalten bei gegnerischen Standards und hohen Bällen. „Die haben wir nicht gut verteidigt und dem Gegner krasse Chancen ermöglicht“, sagt der Coach. Alles in allem überwiegt aber die Freude über die Verteidigung der Tabellenführung. Die Mannschaft habe „eine coole Mentalität“, so Wolf, „aber trotzdem wollen wir besser spielen.“ Schon unmittelbar nach der Partie hatte Wolf den Umgang seiner Mannschaft mit der knappen Führung in den Schlussminuten moniert.
Präsidentenwahl undemokratisch? Beirat bezieht Stellung
Wie undemokratisch ist das Vorgehen des Beirats bei der Auswahl der Präsidentschaftskandidaten? Diese Frage hat das Abendblatt in der Sportplatz-Kolumne am Freitag aufgeworfen. Zur Erinnerung: Der Beirat beschränkt die Anzahl der Kandidaten auf zwei bis drei Personen und stellt diese den Mitgliedern am 19. Januar zur Wahl. Verkündet wird die Entscheidung am 17. Dezember. Für einen Wahlkampf bleibt im Anschluss also kaum Zeit – genau genommen nur knapp ein Monat.
Der Beiratsvorsitzende Jan Wendt hat nun dazu Stellung bezogen. „Drei von fünf Beiratsmitgliedern werden gewählt. Dieser Vorgang ist äußerst demokratisch. Auch im Januar werden wieder drei Mitglieder gewählt“, entgegnet der Delegierte der Amateure im „Der MorningCall spezial“, dem Podcast des HSV-Blogs „Rautenperle“.
Dass das fünfköpfige Gremium die Kandidaten erst 17 Tage nach Ablauf der Bewerbungsfrist (30. November) bekannt gibt, habe terminliche Gründe. „Wir brauchen Zeit, um eine qualifizierte Bewertung abgeben zu können“, sagt Wendt. Die medial verbreitete Anzahl der Bewerber sei „zu hoch“. Nach Abendblatt-Informationen haben sich Ex-Profi Marcell Jansen, Insolvenz-Experte Rainer Ferslev, Ex-Präsident Jürgen Hunke, Uwe-Seeler-Kumpel Heinrich Höper, Ex-Aufsichtsrätin Katrin Sattelmair und Ex-Vizepräsident Ralph Hartmann beim Beirat vorgestellt.
Hinter Wendt und seinen Beiratskollegen liegen „intensive und positive Gespräche“ mit den Bewerbern. Nun soll vor allem die Motivation der Präsidentschaftsanwärter über ihre Kandidatur entscheiden. Das Grand Final folgt dann auf der Mitgliederversammlung am 19. Januar.
Hunt lobt „Waffe“ Hwang
Die Erleichterung war ihm bei seinem Tor anzumerken. Der nach dem Remis gegen Union Berlin (2:2) viel gescholtene Leihspieler Hee-chan Hwang traf erstmals seit September wieder für den HSV und biss sich bei seinem Jubel demonstrativ auf das Vereinslogo. „Das war eine Befreiung für ihn. Ein Stürmer braucht Tore, von daher war das ein sehr guter Tag für ihn“, lobte Kapitän Aaron Hunt, der mit der gesamten Offensive zufrieden war. „Auch die anderen beiden vorn (Jatta und Narey, Anm. d. Red.) sind enorm marschiert. Die drei haben eine brutale Geschwindigkeit, die du sogar in der Ersten Liga nur selten findest. Da haben wir schon eine gewaltige Waffe.“
Hunt und Hwang schießen den HSV zum Arbeitssieg
Pokal-Spion beobachtet den HSV
Nürnberg, nächster Pokalgegner des HSV, scheint sich schon zwei Monate vor dem Drittrundenduell mit den Hanseaten zu beschäftigen. Der Erstligist schickte seinen Manager Andreas Bornemann nach Ingolstadt, mit der Aufgabe, die Hamburger zu beobachten. Der HSV trifft am 5. Dezember auf „den Club“.
Van Drongelen schwärmt von Jatta
Zum zweiten Mal in Folge stand Bakery Jatta in der HSV-Startelf – und zum zweiten Mal lieferte der 20 Jahre alte Flügelflitzer eine starke Leistung ab. Das brachte sogar seine Mitspieler zum Schwärmen. Kapitän Hunt lobte Jattas Unberechenbarkeit. Abwehrspieler Rick van Drongelen ging noch einen Schritt weiter. „Er war erst hinten, dann sehe ich ihn wieder rechts vorne. Der läuft überall hin. Ich bin stolz auf ihn. Er macht das gut und hat sich super durchgesetzt“, frohlockte der Niederländer.
Wolf freut sich über Bollwerk Bates
In Ingolstadt erhielt David Bates den Vorzug vor Léo Lacroix, der den Schotten zuletzt zweimal in Folge vertreten hatte. Möglicherweise dürfte nun aber Verteidiger Bates erstmal wieder die Nase vorn haben. „Er hat mir gut gefallen. Ich kann mich an keinen Fehler, durch den eine gegnerische Chance entstanden ist, erinnern.“