Hunt krank, Opoku humpelt in Kabine. Arp beendet Torflaute. Ex-Trainer Titz nimmt Stellung zum Streitpunkt Lasogga.

Jung zurück im Mannschaftstraining, Hunt krank

Vier Monate nach seinem Knorpelschaden ist Gideon Jung ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. "Es ist schön, dass er auf dem Platz ist. Es ist immer wichtig für einen Spieler, bei der Mannschaft zu sein. Daher habe ich mich sehr für ihn gefreut", sagte Trainer Hannes Wolf. Das kommende Heimspiel gegen Union Berlin (Montag, 20.30 Uhr) kommt für Defensivallrounder Jung allerdings noch zu früh.

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Eine halbe Stunde mischte er mit, dann verließ Jung den Trainingsplatz. Begleitet wurde er dabei von Reha-Trainer Sebastian Capel – und Hee-Chan Hwang. Der Angreifer hielt nach seinen Adduktorenproblemen die Belastung zum Start der Trainingswoche noch in Grenzen. Auch Matti Steinmann (Zyste im Oberschenkel) trainierte individuell mit Capel auf einem Nebenplatz.

Für Aaron Opoku war das Training vorzeitig beendet. Der Nachwuchslinksaußen humpelte nach einem Zusammenprall in die Kabine. Gar nicht erst im Training dabei war Kapitän Aaron Hunt wegen eines grippalen Infekts. Der Mittelfeldspieler soll in den kommenden Tagen wieder einsteigen.

Pollersbeck über möglichen Sieg gegen Union: „Wäre ein Zuckerl“

Nach drei trainingsfreien Tage fiebert Torhüter Julian Pollersbeck dem kommenden Heimspiel gegen Aufstiegskonkurrent Union Berlin (Montag, 20.30 Uhr/Sky) entgegen. „Bei solchen Topspielen unter Flutlicht weiß man dann immer, warum man Fußballprofi geworden ist“ , sagt der U-21-Europameister.

Mit einem Sieg könnten die Hamburger dem Tabellendritten aus der Hauptstadt die erste Saisonniederlage zufügen. „Das wäre ein Zuckerl“ sagt Pollersbeck.

Trotz Fingerbruchs: Hübner will gegen HSV spielen

Union Berlins Trainer Urs Fischer plant im Spiel beim HSV am Montag mit Florian Hübner. Der Innenverteidiger soll nach seinem Fingerbruch mit einer Spezialschiene auflaufen. Der Coach empfing seinen kompletten Kader am Montag in der Alten Försterei nach drei Tagen trainingsfrei. Hübner trainierte nur individuell. Der Zweitliga-Dritte aus der Hauptstadt rechnet im Spitzenspiel gegen den Tabellenführer aber fest mit ihm.

Joker Arp beendet seine Torflaute

HSV-Juwel Fiete Arp kehrt am Dienstag mit einem Erfolgserlebnis von der Nationalmannschaft zurück. Beim 7:0-Kantersieg der deutschen U19-Auswahl in Armenien steuerte der 18-Jährige einen Treffer bei. Der Angreifer wurde nach 63 Minuten eingewechselt und verwandelte kurz vor Schluss einen Strafstoß humorlos ins linke obere Eck zum Endstand (84.). Für Arp ist es der erste Treffer nach einer längeren Durststrecke. In der Zweiten Liga ist der Youngster noch ohne Torerfolg, im Pokal traf er Mitte August beim Erstrundensieg in Erndtebrück (5:3).

Trocken verwandelt: Beim 7:0 gegen Armenien traf Fiete Arp erstmals für die deutsche U19 (im Hintergrund HSV-Kollege Josha Vagnoman).
Trocken verwandelt: Beim 7:0 gegen Armenien traf Fiete Arp erstmals für die deutsche U19 (im Hintergrund HSV-Kollege Josha Vagnoman). © Getty Images

Die Erleichterung nach seinem Treffer beim Gastgeber des Viernationenturniers dürfte groß gewesen sein. Zuvor ließ Arp bereits beste Chancen liegen – unter anderem in der 77. Minute, als er den Ball alleine vor dem Tor vertändelte. Lange Zeit sah es nach einem glücklosen Kurzeinsatz, doch dann sorgte der Elfmeter für seine persönliche Erlösung. Die beiden weiteren U-19-Nationalspieler des HSV, Jonas David (80.) und Josha Vagnoman (ab 46.), wurden ebenfalls in der zweiten Halbzeit eingewechselt.

In der deutschen U-20-Nationalmannschaft bietet sich am Abend zudem Manuel Wintzheimer eine weitere Einsatzchance. Dann spielt der DFB-Nachwuchs in Weston gegen England (20 Uhr).

Titz: Lasogga wurde gewinnbringend eingesetzt

Für Pierre-Michel Lasogga (r.) fand Christian Titz nicht immer Verwendung in der HSV-Startelf.
Für Pierre-Michel Lasogga (r.) fand Christian Titz nicht immer Verwendung in der HSV-Startelf. © Imago/Michael Schwarz

Beim HSV musste Christian Titz nicht zuletzt auch wegen des Streitfalls Pierre-Michel Lasogga gehen. Intern wurde dem Trainer vorgehalten, zu wenig auf den erfahrenen Stoßstürmer zu setzen. Unter Titz traf Lasogga in zehn Pflichtspiel-Einsätzen (davon sechsmal als Joker) siebenmal. Unter Nachfolger Hannes Wolf ist der bullige Angreifer gesetzt und erzielte in vier Spielen prompt vier Treffer.

"Ich finde, wir haben ihn gewinnbringend eingesetzt", sagte Titz nun dem Kicker über Lasogga. "Pierre ist ein Spielertyp, den sich wahrscheinlich auch andere Trainer vorstellen", sagte Titz über den "anständigen Kerl, der sich gut in die Mannschaft einbringt".

Titz: HSV wird aufsteigen

Überhaupt verkniff sich der Fußballlehrer in seinem ersten großen Gespräch nach seinem Aus als Chefcoach Seitenhiebe gegenüber seinem ehemaligen Arbeitgeber, dem er nach wie vor den sofortigen Wiederaufstieg zutraut. "Davon bin ich überzeugt", sagte Titz, der seine persönliche Zukunft offen ließ. Auf die Frage, ob er sich wieder als Jugendtrainer sehe, antwortete der 47-Jährige lediglich: "Ich bin ein Typ, der gerne tief in einen Verein eintaucht, sich mit dem Verein und den Menschen identifiziert."

Auf die Frage, ob ein HSV-Aufstieg schmerzen würde, weil er dann nicht der Aufstiegstrainer sei, antwortete Titz unter anderem: „Nur, weil es für mich zu Ende gegangen ist, kann jetzt nicht alles schlecht oder falsch sein. Das Leben ist eine Reise mit Veränderungen – und in meinem Fall beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Wenn man Trainer wird, muss einem das klar sein. Ich kann damit umgehen.“

Titz freut sich für seine beiden Co-Trainer

Seine beiden Vertrauten, die Assistenten André Kilian und Maik Goebbels, gehören auch unter Nachfolger Titz-Nachfolger Wolf dem Trainerteam an. Eine ungewöhnliche Situation – wegen der Titz jedoch keinen Groll hegt. "Ich habe von Beginn an gesagt: Sie sind Mitarbeiter des Vereins, nicht von Christian Titz. Ich finde es gut, dass beide weitermachen und dies auch vom Verein gewünscht war", sagte der Kurpfälzer. "Es wäre ja völliger Unsinn, wenn ich zu jemandem sagen würde: Gib deinen Job auf, weil ich als Trainer freigestellt wurde."

Später Start in die Trainingswoche

Start in die Trainingswoche ist heute um 16 Uhr – weiter mit reduziertem Kader durch die Länderspielreisenden. Anschließend stellt sich Trainer Hannes Wolf den Fragen der Medienvertreter.

Große Siege für Bates und Lacroix

David Bates (r.) im Zweikampf mit dem Albaner Rey Manaj.
David Bates (r.) im Zweikampf mit dem Albaner Rey Manaj. © Reuters

Große Erfolge für die HSV-Verteidiger in der Nations League: Während Leo Lacroix die fulminante Aufholjagd seiner Schweizer beim 5:2 gegen Belgien (nach 0:2-Rückstand) jedoch von der Bank aus verfolgte, spielte David Bates beim 4:0-Sieg der Schotten in Albanien durch.

Von der heimischen Presse erhielt der 22-Jährige beste Kritiken. "Bates hat einen so kompetenten Job gemacht, dass Torwart McGregor kaum etwas zu tun hatte"; schrieb etwa die Zeitung "The Scotsman".

Weniger gut lief es auf der anderen Seite für einen ehemaligen Hamburger: Albaniens Mergim Mavraj wurde beeits in der 21. Minute mit glatt Rot vom Platz gestellt.

Lasogga bleibt Top-Verdiener vor Modeste

Es ist der wohl spektakulärste Zweitliga-Deal der Vereinsgeschichte: HSV-Ligarivale 1. FC Köln verpflichtet Torjäger Anthony Modeste. Vor 16 Monaten noch für 29 Millionen Euro (zuzüglich Prämien) an China-Club Tianjin Quanjian verkauft, kehrt der 30 Jahre alte Franzose nun ablösefrei zurück. Entgegen anderslautenden Berichten löst der Angreifer nicht Zweitliga-Topverdiener Pierre-Michel Lasogga (3,4 Millionen per annum plus 15.000 Euro pro Punkt) ab. Laut "Bild" soll Modeste bis Saisonende eine Million Euro verdienen, im Falle des Aufstiegs stiege sein Jahresgehalt auf 3,5 Millionen Euro an.

Dem "Effzeh" droht allerdings noch Ärger: Die Chinesen kündigten bereits an, beim internationalen Sportgerichtshof CAS eine Klage einzureichen, weil Modeste vor dem Fifa-Urteil wegen offener Gehaltszahlungen einen neuen Club gefunden hat. Köln geht allerdings davon aus, dass der Stürmer zeitnah eine Spielgenehmigung erhält.

Bastian Reinhardt hat Geburtstag

Der U.16-Trainer Bastian Reinhardt feiert am heutigen Montag seinen 43. Geburtstag. Das Abendblatt wünscht dem früheren HSV-Verteidiger und -Sportchef alles Gute.