Hamburg/Dortmund. Der Blindenfußballer nahm die Auslosung des Achtelfinales vor. Was die Hamburger zum Gegner sagen, wann der Vorverkauf startet.
Der HSV bekommt es im Achtelfinale des DFB-Pokals am 5./6. Februar mit dem Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Nürnberg zu tun. Das hat die Auslosung am Sonntagabend im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund ergeben. Die Lose wurden von Serdal Celebi vom FC St. Pauli gezogen. Der 34-Jährige hatte Geschichte geschrieben, als er im September als erster Blindenfußballer das "Tor des Monats" geschossen hatte. Die Rolle des Ziehungsleiters übernahm HSV-Idol und Frauen-Bundestrainer Horst Hrubesch (67).
Bundesliga-Absteiger HSV hatte sich in der zweiten Runde am Dienstag beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden durchgesetzt, der in der Auftaktrunde den FC St. Pauli ausgeschaltet hatte. Nur deshalb durfte Celebi als Mitglied des Kiezclubs die Auslosung vornehmen.
Becker und Wehmeyer zufrieden, Bornemann nicht
Gleich als erstes Los fischte er den HSV aus dem Topf. Damit war klar: Die Hamburger würden Heimrecht haben, da keine Amateurmannschaft mehr im Wettbewerb verblieben ist. Beim zweiten Los, Nürnberg, entfuhr Celebi ein lautes "Neiiiin!" Grund: Er habe Nürnberg, wo er einst seine Ausbildung gemacht und acht Jahre gelebt hatte, "das Finale gewünscht". Nürnberg hatte sich in der zweiten Runde am Mittwoch beim Drittligisten Hansa Rostock nach Elfmeterschießen durchgesetzt.
"Wir sind zufrieden, aber es gibt sowieso kein Wunschlos", sagte HSV-Clubmanager Bernd Wehmeyer am Mikrofon der ARD-"Sportschau": "Der Wiederaufstieg steht für uns natürlich im Vordergrund, aber der Pokal kann für unsere Jungs auch eine Art Bundesliga-Ersatz sein." HSV-Sportvorstand Ralf Becker sagte: "Wir freuen uns sehr darüber, dass es ein Heimspiel geworden ist, noch dazu gegen einen Traditionsverein wie den 1. FC Nürnberg."
Nürnbergs Manager Andreas Bornemann zeigte großen Respekt: "Das ist eine schwere Aufgabe bei einem großen Verein. Ich hätte mir für unsere Fans ein Heimspiel gewünscht."
Der Ticketverkauf startet Ende November. Weitere Informationen und die genauen Termine sollen im Laufe der kommenden Woche folgen. An beiden Tagen werden jeweils zwei Partien um 18.30 Uhr und zwei Spiele um 20.45 Uhr ausgetragen.
Hertha empfängt Bayern
Rekordpokalsieger FC Bayern München muss im Achtelfinale des DFB-Pokals bei Hertha BSC antreten, Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund empfängt Werder Bremen. In weiteren Duellen zwischen Fußball-Erstligisten stehen sich Schalke 04 und Fortuna Düsseldorf sowie RB Leipzig und der VfL Wolfsburg gegenüber.
Alle Begegnungen im Überblick
Hamburger SV – 1. FC Nürnberg
1. FC Heidenheim – Bayer Leverkusen
Schalke 04 – Fortuna Düsseldorf
Holstein Kiel – FC Augsburg
Hertha BSC – Bayern München
MSV Duisburg – SC Paderborn
Borussia Dortmund – Werder Bremen
RB Leipzig – VfL Wolfsburg