Hamburg. Der neue HSV-Trainer verbreitet vor dem Gipfeltreffen gegen Köln eine gute Nachricht an die Fans – und einen dringenden Appell.

94-mal stand die Paarung in der Bundesliga auf dem Spielplan. Zusammengerechnet absolvierten der HSV und der 1. FC Köln mehr als 3000 Spiele in der höchsten Spielklasse, holten insgesamt neun Meistertitel und siebenmal den DFB-Pokal. An diesem Montag (20.30 Uhr/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) findet das Traditionsduell erstmals in der 2. Bundesliga statt. Aber für Hannes Wolf macht das offenbar keinen Unterschied. "Bundesliga, 2. Bundesliga, ist mir schnuppe", sagte der neue HSV-Trainer in der Pressekonferenz am Sonntagmittag.

Wolf versuchte gar nicht erst, die Bedeutung seines Heimdebüts herunterzuspielen: "Es geht nicht um unser Leben, aber um viel." Klar ist: Das Absteigerduell entscheidet nicht allein über den Wiederaufstieg. Und doch gibt es in diesem Gipfeltreffen mehr zu gewinnen als nur drei Punkte: Prestige und Kredit bei den Fans, Mut und Selbstvertrauen für die Mannschaft.

Die des HSV wird voraussichtlich in der momentan bestmöglichen Besetzung auflaufen. Linksaußen Hee-Chan Hwang, zuletzt von muskulären Problemen geplagt, konnte sich am Sonntag wieder beschwerdefrei belasten. Wolf: "Er ist einsatzbereit, was uns sehr freut." Fraglich ist noch der Einsatz von Mittelfeldspieler Vasilije Janjicic. Der Schweizer hat sich einen Infekt eingefangen und konnte am Sonntag beim Abschlusstraining nicht mitwirken. Über seine Nominierung entscheidet Wolf erst am Montagvormittag.

Der Gegner hat sich bereits am Sonntag festgelegt.

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Wolf vergleicht HSV-Torjäger Lasogga mit Kölns Terodde

Am Montagvormittag trifft sich der HSV zu einer letzten Trainingseinheit, bevor es ins Tageshotel geht. Um den Montag nicht zu lang werden zu lassen, verzichtete Wolf darauf, schon am Sonntag gemeinsam Quartier zu beziehen. "Die Jungs sollen zu Hause schlafen. Wenn ihr jemanden in der Stadt trefft, schickt ihn nach Hause."

Die Lockerheit und Zuversicht, die der Trainer ausstrahlte, wirkte nicht aufgesetzt. Wolfs Amtsantritt hätte kaum besser laufen können, das Punktspiel in Magdeburg und die Pokalpartie bei Wehen Wiesbaden wurden gewonnen. Der FC, in der Liga zuletzt zweimal sieglos und am Mittwoch gegen Schalke unglücklich im Elfmeterschießen aus dem Pokal ausgeschieden, kann also kommen: "Wir haben einen sehr guten Gegner, aber auch die Chance, das zu lösen", sagte Wolf und gab eine Warnung aus: "Es wird Phasen geben, in denen wir hinten reingedrückt werden und leiden, aber wir werden Momente haben, in denen wir die Kölner leiden lassen."

Wolf: "Lasst das Feuerzeug zu Hause"

Zwei Spieler könnten sich dabei hervortun: Kölns Simon Terodde, mit 13 Toren an der Spitze der Torjägerliste, und HSV-Stürmer Pierre-Michel Lasogga, der unter Wolf jene Wertschätzung erfährt, die ihm unter Vorgänger Christian Titz versagt geblieben war. Mit Terodde hat Wolf beim VfB Stuttgart erfolgreich zusammengearbeitet, insofern konnte er sich diesen Vergleich erlauben: "Beide sind sehr gute Neuner, die Bälle ablegen und auch selbst Tore machen können. Sie haben das Gespür, die Körperlichkeit und auch die Effektivität." Beide seien aber auch darauf angewiesen, dass das Angriffsspiel auf sie zugeschnitten sei.

Und dann hatte Wolf noch einen Rat an jene HSV-Fans, die mit ihrer Pyromanie am Dienstag beinahe dafür gesorgt hätten, dass der HSV am grünen Tisch aus dem Pokalwettbewerb ausgeschieden wäre: "Die Unterstützung ist wirklich fantastisch. Einfach kein Feuerzeug mitnehmen, höchstens zum Rauchen. Aber das muss auch nicht sein."