Wehmeyer will Vertrag verlängern. Hoffmann bittet Kühne, sich nicht mehr einzumischen. Neun Profis international im Einsatz.
Wehmeyer will weitermachen
Der HSV, heißt es gemeinhin, versteht es nicht, verdiente Spieler über die Karriere hinaus dauerhaft an den Verein zu binden. Bernd "Fummel" Wehmeyer ist dann wohl die Ausnahme von der Regel. Als linker Verteidiger feierte er mit dem HSV zwischen 1978 und 1986 dreimal den Gewinn der deutschen Meisterschaft und 1983 den Triumph im Europapokal der Landesmeister. Seit 1995 wirkt Wehmeyer im Management des Clubs mit.
Inzwischen hat er mit 66 Jahren das Pensionsalter erreicht – aber offenbar noch nicht genug. Laut "Sport-Bild" hat Wehmeyer dem HSV Bereitschaft signalisiert, seinen 2019 auslaufenden Vertrag um ein Jahr zu verlängern. Der Clubmanager spielt eine Schlüsselrolle bei den anstehenden Verhandlungen mit Hauptsponsor Emirates, dessen Vertrag ebenfalls nach dieser Saison endet. Wehmeyer verfügt über gute Kontakte nach Dubai.
Polizei identifiziert vier weitere Randalierer
Die Hamburger Polizei hat vier weitere Männer identifiziert, die beim letzten Saisonspiel des HSV in der Bundesliga im Mai eine Spielunterbrechung provoziert hatten. Gegen die Beschuldigten ermittelt das Landeskriminalamt, teilte die Polizei am Mittwoch mit.
Ende September war eine öffentliche Fahndung mit Fotos nach 17 Männern eingeleitet worden. Sie stehen in Verdacht des schweren Landfriedensbruchs. Mittlerweile sind elf von ihnen identifiziert.
Randale beim letzten HSV-Bundesligaspiel:
Randale beim letzten HSV-Bundesligaspiel
Bei den Krawallen in der Partie gegen Borussia Mönchengladbach (2:1) waren im Block der HSV-Fans Böller und Rauchbomben gezündet und auf das Spielfeld geworfen worden. Daraufhin unterbrach der Schiedsrichter die Partie. Polizei und Ordnungskräfte sicherten das Spielfeld, weil ein Platzsturm befürchtet worden war. Erst 18 Minuten später konnte das Spiel fortgesetzt werden. Der HSV stieg trotz Sieges erstmals in seiner Geschichte in die 2. Bundesliga ab.
Wo überall HSV-Profis mitspielen
Neun HSV-Profis sind in diesen Tagen mit ihrer Nationalmannschaft unterwegs. Wir geben einen Überblick.
Als einziger A-Nationalspieler im Einsatz ist Hee-Chan Hwang. Der Leih-Linksaußen trifft mit Südkorea im eigenen Land auf die WM-Teilnehmer Uruguay (Freitag) und Panama (Dienstag, jeweils 13 Uhr MESZ). Rick van Drongelen spielt mit der niederländischen U21 in Lettland (Freitag, 18.30 Uhr) sowie gegen die Ukraine (Dienstag, 18.30 Uhr) um die EM-Teilnahme. Innenverteidigerkollege David Bates tritt in der gleichen Qualifikationsgruppe 4 mit Schottland in der Ukraine (Freitag, 18 Uhr), sowie gegen Erzrivale England (Dienstag, 18.30 Uhr) an.
Ebenfalls um die Teilnahme an der EM 2019 geht es für Mittelfeldmann Orel Mangala und die belgischen U-21-Junioren am Dienstag (18.30 Uhr) in Schweden. Bereits am Donnerstag (18.30 Uhr) testen die Belgier ihre Form in einem Spiel beim EM-Gastgeber Italien.
Für Stürmer Fiete Arp, die Rechtsverteidiger Josha Vagnoman und Tobias Knost sowie Mittelfeldspieler Jonas David ging es ins Trainingslager der deutschen U19 nach Zypern. Dort stehen am Sonnabend Testspiele gegen die örtlichen Clubs Aris und Apollon Limassol auf dem Programm. Stürmer Manuel Wintzheimer kann auf Spielpraxis bei den deutschen U-20-Junioren in den Länderspielen gegen die Niederlande (Freitag, 17.30 Uhr) und die Schweiz (Dienstag, 16 Uhr) hoffen.
Andrang beim HSV-Training
Schulferien und Sonnenschein: Kann es da etwas Schöneres geben als einen Ausflug in den Volkspark? Für gut 100 kleine und große Fans des Bundesliga-Absteigers nicht. Sie fanden sich am Mittwochvormittag am Trainingsgelände ein, um ihren Lieblingen bei der Arbeit zuzusehen.
Weil die genannten neun Profis mit ihren Nationalmannschaften unterwegs sind, bat Trainer Christian Titz wieder einige Youngsters aus der U21 hinzu. Diesmal durften Linksaußen Aaron Opoku (19), die Rechtsverteidiger Fabian Gmeiner, Leon Mundhenk (beide 21) und Jonas Behounek (20) sowie Mittelfeldspieler Maximilian Geißen (19) mitmachen.
Moritz wird bandagiert
Gegen Ende der Einheit stand allerdings ein Routinier im Blickpunkt: Mittelfeldspieler Christoph Moritz (28) wurde am Spielfeldrand der Knöchel bandagiert. Eine Diagnose stand zunächst aus.
Kein Training am Wochenende
Eine zweite Trainingseinheit der Profis gibt es am Mittwoch nicht. Dafür bestreiten die U19 und die U17 um 15 Uhr auf dem Campus-Gelände der Alexander-Otto-Akademie jeweils ein Testspiel gegen ihre Altersgenossen vom dänischen Club Sonderjyske.
Am Donnerstag findet das Training unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Von Freitag bis Sonntag hat Trainer Titz der Mannschaft freigegeben.
Leverkusen kalauert mit Hunt
In der Bundesliga hat Bayer Leverkusen derzeit nicht so viel zu lachen: Tabellenplatz 14 entspricht nicht dem Anspruch des Werksclubs. Da kann ein bisschen Aufheiterung nicht schaden, dachte sich vielleicht die Multimedia-Abteilung und setzte einen Tweet ab, in dem anlässlich des "Welthuntetags" besondere Grüße an HSV-Kapitän Aaron Hunt übermittelt wurden.
Hund? Hunt? Echt jetzt? Na gut. Schön, dass man in Leverkusen über solche abgestandenen Kalauer lachen kann. Eine Antwort von Aaron Hunt ist bislang nicht überliefert.
Hoffmann bittet Kühne um Zurückhaltung
Der HSV-Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann hat Investor Klaus-Michael Kühne zugesichert, dass ihn der Club nicht mehr anpumpen werde. Das berichtet die Zeitschrift "Sport-Bild". Bei einem Geheimtreffen vor etwa drei Wochen habe Hoffmann zudem Kühne gebeten, sich nicht mehr öffentlich in Vereinsbelange einzumischen.
Kühne hatte in der Vergangenheit mehrfach die sportliche Situation beim HSV öffentlich kommentiert und die Vereinsführung kritisiert. Der Club will sich seit einiger Zeit vom Investor unabhängig machen. Bereits für den Erhalt der Lizenz in dieser Saison sowie für Transfers im laufenden Spieljahr war Kühne nicht mehr um Unterstützung gebeten worden.
Hoffmanns Ziel ist, den HSV langfristig von der Abhängigkeit zu befreien. Der Logistik-Unternehmer Kühne hatte im Sommer erklärt, seinen gut 20-prozentigen Anteil an der HSV Fußball AG verkaufen zu wollen. Einen Käufer hat er bislang nicht gefunden. Auch müsste der Verein dem zustimmen. Zudem läuft Kühnes Sponsoring für den Namen Volksparkstadion im kommenden Jahr aus.
Papadopoulos will im Frühjahr zurückkommen
Vier Monate nach seinem Knorpelschaden im linken Knie hat HSV-Verteidiger Kyriakos Papadopoulos einen konkreten Termin für seine Rückkehr auf den Platz angepeilt. "Ich hoffe, dass ich im Februar oder März wieder spielen kann", sagte der Grieche der "Bild"-Zeitung. Nach seiner Operation hatte Papadopoulos eine zweiwöchige Rehabilitation in seiner Heimat absolviert. Aktuell trainiert er ein- bis zweimal täglich am Volkspark für sein Comeback.
Papadopoulos (26) hatte immer wieder mit Knieverletzungen zu kämpfen. Psychisch sei das aber ein Vorteil: "Ich bin schon öfter operiert worden. Ich kann mit der Situation umgehen. Ich muss positiv bleiben."
Zu teuer: Wood muss zum HSV zurück
Für Hannover 96 hat Bobby Wood beim 3:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart gerade seinen ersten Doppelpack in der Bundesliga erzielt. Doch selbst wenn er so weitermacht: Für kommende Saison planen die Niedersachsen nicht mit dem US-Leihstürmer. Er muss 2019 zum HSV zurück, schreibt die Zeitschrift "Sport-Bild".
Grund: Wood ist den 96ern zu teuer. Für eine dauerhafte Verpflichtung wäre eine festgeschriebene Ablösezahlung von 7,5 Millionen Euro fällig. Schon die Leihe hat Hannover 1,2 Millionen Euro gekostet. Zudem verdient Wood aktuell selbst für Erstligaverhältnisse fürstlich: drei Millionen Euro.
In der Zweiten Liga würde sich das Gehalt vertragsgemäß um ein Drittel reduzieren. Doch ob sich der HSV bei Nicht-Aufstieg Wood nächste Saison noch leisten kann und will, ist fraglich. Der 25-Jährige selbst sieht seine Zukunft wohl auch nicht in Hamburg. Über seine Zeit beim HSV sagt er rückblickend: "Wenn viele Dinge durcheinandergehen, ist es natürlich schwierig, Erfolg zu haben. Die Konzentration auf den Fußball war schwierig."