Petric kann Unruhe nicht verstehen. Jansen beklagt Offensivspiel im Volkspark. Titz erklärt, warum Jatta zurzeit keine Rolle spielt.
HSV hat besten Zuschauerschnitt in Europa
Die Fans des HSV sind weiterhin erstligareif. Trotz des Abstiegs rennen sie dem Club das Volksparkstadion ein. Durchschnittlich 50.208 Zuschauer besuchen ein Heimspiel des Aufstiegsfavoriten. Im Vergleich zum letzten Bundesligajahr ist das nur ein Rückgang von rund 500 Besuchern. Nach den ersten fünf Heimspielen haben die Hamburger sogar den besten Zuschauerschnitt aller Zweitligisten in ganz Europa, wie die spanischen Experten für Sport-Management Deportes & Finanzas ermittelt haben.
Auf Platz zwei folgt mit dem 1. FC Köln (48.100 Zuschauer) ein weiterer deutscher Verein aus dem Fußball-Unterhaus. Dahinter folgen Leeds United (32.900) und Aston Villa (31.400) aus der englischen Championship, Rang fünf belegt der FC St. Pauli (29.400). Auf den weiteren Plätzen folgen der RC Lens aus Frankreich (29.400), Dynamo Dresden (28.000), der englische Club Nottingham Forest (27.000), der FC Rotor aus Russland (27.000) sowie der niederländische Zweitligist Twente Enschede (26.200).
Petric kann Unruhe nicht nachvollziehen
Extra aus seiner Wahlheimat Athen eingeflogen wurde Mladen Petric am Dienstag in den Walk of Fame aufgenommen. Angesprochen auf seine Meinung zur Unruhe beim HSV und die Debatte um Trainer Christian Titz, reagierte der ehemalige Torjäger verständnislos. „Unruhe? Echt jetzt? Es läuft doch super! Der HSV ist zwei Punkte hinter dem Ersten. Also ich habe nichts zu meckern“, sagte der Kroate mit einem Lächeln. Neben Petric erweiterten auch die Ex-Profis Peter Hidien, Caspar Memering und Jürgen Groh den "Walk of Fame". Letzterer nahm nicht an der Ehrung teil.
Jansen beklagt Offensivspiel im Volkspark
Vie Auswärtsspiele bestritt der HSV bislang in seiner noch jungen Zweitligahistorie – dreimal gingen die Hamburger als Sieger vom Platz. Nur beim 0:0 in Fürth ging es nicht mit der vollen Punkteausbeute zurück in die Hansestadt. Zehn von zwölf möglichen Zählern in der Fremde stellen die zweitbeste Bilanz der Liga dar. Nur Mit-Absteiger Köln ist noch erfolgreicher (vier Siege in vier Partien).
Zu Hause offenbarte der HSV dagegen noch einige Schwächen – vor allem bei den deutlichen Niederlagen gegen Kiel (0:3) und Regensburg (0:5), aber auch beim knappen Sieg gegen Heidenheim (3:2) oder im Stadtderby gegen St. Pauli (0:0). Das ist auch Aufsichtsrat Marcell Jansen nicht entgangen, der sich eine Verbesserung des Offensivspiels wünscht.
„Auswärts haben wir sehr professionelle Auftritte, aber zu Hause sind die Leistungen sehr überschaubar. Viel Aufwand, viel Ballbesitz, wenige Torabschlüsse. Da hat man die Lösungen noch nicht so gefunden“, sagte Jansen der „Bild“. Folgerichtig steht der HSV in der Heimtabelle mit sieben Punkten aus fünf Spielen nur auf Platz 13.
Nach der Länderspielpause hat die Mannschaft von Trainer Christian Titz die Möglichkeit, es vor heimischer Kulisse besser zu machen. Gegner ist dann Aufstiegskonkurrent VfL Bochum (21.10.). „Von seinen Auftritten zähle ich den VfL in der 2. Liga zu den Top-Teams. Ich finde ihn richtig gut. Nach dem Spiel weiß man, wo man steht“, sagt Jansen.
Titz schreibt Jatta noch nicht ab
Der bisherige Saisonverlauf läuft ganz und gar nicht nach dem Geschmack von Bakery Jatta. Der aus Gambia geflüchtete Außenstürmer stand an den ersten neun Spieltagen nicht einmal im Kader der Profis, half stattdessen zehnmal bei der U21 aus. Doch auch dort kommt Jatta noch nicht so richtig in Fahrt. Mit einem Tor und einer Vorlage liegt seine Scorerquote in der Regionalliga weit unter der aus der Vorsaison (zehn Spiele, acht Tore, eine Vorlage).
Trainer Titz hat den 20-Jährigen aber noch nicht abgeschrieben und glaubt weiter an dessen Durchbruch. „Tatsache ist, dass wir auf den Außenbahnen richtig gut besetzt sind. Baka ist ein Umschaltspieler, der eher Raum benötigt, damit er sein Tempo einbringen kann. Da wir aber häufiger auf tief stehende Gegner treffen, sind eher dribbelstarke Spieler gefragt“, erklärt der Coach, warum Jatta bei den Profis bisher keine Rolle gespielt hat.
Titz weiter: „Am Wochenende hatten wir überlegt, ob wir ihn mitnehmen. Bei einer Führung kann er ein interessantes Element sein. Am Anfang hat er noch Zeit benötigt, jetzt kommt er immer mehr rein. Er muss sich über die U21 anbieten.“
200 Fans sehen HSV beim Beachvolleyball zu
Weil die zurückliegenden Wochen sehr kräftezehrend waren, hat Christian Titz am Dienstag ein Spaß-Training angesetzt. Vier Viererteams traten in den Disziplinen Fußball-Tennis, Beachvolleyball, Fußball-Padel-Tennis und Tonnen-Zielschießen gegeneinander an. Der letztgenannte Wettbewerb war sicherlich der interessanteste: Nach einem langen Ball mussten zwei Akteure probieren, die Kugel per Fuß-Jonglage ins runde Gefäß zu befördern.
Team um Holtby muss einen ausgeben
Am Ende ging kein alleiniger Sieger hervor. Dafür aber ein unterlegenes Team um die Profis Lewis Holtby, Julian Pollersbeck, Douglas Santos und Tatsuya Ito, das die Mitspieler nun zum Essen einladen muss.