Felix Magath und kein Ende beim HSV. Jansen trifft per Freistoß für HSV III. Steinmann bat um U21-Freigabe.
Kieler verspotten HSV-Fans
Fans von Holstein Kiel haben sich am Sonnabend beim Auswärtsspiel ihrer Mannschaft in Aue (1:2) über Ultras des HSV lustig gemacht: Einige Anhänger der Norddeutschen hielten im Gästeblock ein Plakat mit der Aufschrift "Über 7,5 Millionen Menschen in Deutschland können nicht richtig lesen und schreiben. Verzweifeifelt nicht!" hoch. Es sollte eine hämische Freude über die HSV-Ultras zum Ausdruck bringen. Diese hatten sich beim Stadtderby vor einer Woche gegen St. Pauli (0:0) in ihrer Choereografie "Probiert es noch so verzweifeifelt – unsere Stärke ist in Stein gemeißelt" einen Rechtschreibfehler geleistet.
Die Theorie eines Online-Portals besagt sogar, dass es sich bei dem Wort "verzweifeifelt" um ein geplantes Wortspiel handele. Zum Hintergrund: St. Pauli hatte im Vorfeld eines U-16-Derbys in der vergangenen Saison HSV-Jugendtrainer Achim Feifel versehentlich zum St.-Pauli-Coach gemacht. So sollte die Choreografie angeblich dafür genutzt werden, um ein kleines Wortspiel zu kreieren. Für diese Theorie gibt es jedoch keinerlei Beweise.
Magath verteidigt Titz-Kritik
Es war der Aufreger beim HSV an diesem Wochenende. Eigentlich könnte der 2:1-Sieg in Darmstadt erst einmal für Ruhe im Club sorgen. Könnte man meinen. Denn durch die markanten Aussagen von HSV-Ikone Felix Magath, der Trainer Christian Titz und Vorstandschef Bernd Hoffmann kritisierte, wird beim ehemaligen Bundesliga-Dino mal wieder viel abseits des Platzes diskutiert.
Nun legte Magath nach. Den Wirbel, den seine Aussagen ausgelöst haben, kann der 65-Jährige nicht nachvollziehen. „Ich war der Meinung, ich habe mich sehr moderat ausgedrückt. Früher hätte ich das wohl anders formuliert“, sagte er der „Bild“.
Bruchhagen rügt Magath
Unterdessen hat sich auch der ehemalige HSV-Boss Heribert Bruchhagen in die Debatte eingeschaltet. „Felix ist sehr außenstehend. Er leidet darunter, dass er nicht mehr im Geschäft ist“, sagte Bruchhagen bei „Sky 90“ – und hat auch eine Erklärung für Magaths negative Stimmung gegen den HSV. Die Clubikone leide, weil er sich beim HSV immer wieder erfolglos angeboten habe. "Magath ist über jeden Zweifel erhaben, was seine Qualitäten angeht", sagte Bruchhagen. Der HSV habe ihn in der jüngeren Vergangenheit aber nicht verpflichten wollen. Bruchhagen: „Deswegen fallen seine Kommentare über den HSV durchweg zynisch aus.“
Jansen trifft erstmals für HSV III
Aufsichtsrat Marcell Jansen hat mit einem sehenswerten Freistoßtor für Aufsehen gesorgt. Der 32-Jährige traf sechs Minuten nach seiner Einwechslung zum 1:0-Sieg des HSV III gegen den SC Sternschanze und übernahm mit seiner Mannschaft in der Landesliga die Tabellenführung. Es war zugleich Jansens Premierentreffer für das Team, das die Rückkehr in die Oberliga anstrebt.
Jansen, der an den Weltmeisterschaften 2006 und 2010 teilnahm, genießt seine Auftritte in der sechsten Liga: „Es macht einfach Riesenspaß, mit den Jungs zu trainieren und zu spielen.“ Für den Linksfuß war es der erste Saisoneinsatz. „Bei dem Freistoß hat man gesehen, dass ich schon ein paar Jahre Fußball gespielt habe“, kommentierte Jansen seinen Traumeinstand.
Zu Saisonbeginn litt Jansen unter muskulären Problemen, war dann beruflich oft verhindert. Doch den Fußball liebt er noch immer. „Das hat richtig Spaß gemacht. Sommer, Sonne, Amateurfußball, viele Zuschauer und 1:0 gewonnen – was willst du mehr?“, lautete Jansens Fazit.
Hwang erzielt HSV-Tor des Monats
Steinmann bat um U21-Freigabe
Löbliche Aktion von HSV-Sechser Matti Steinmann! Der in Darmstadt nicht eingesetzte Mittelfeldspieler bat HSV-Trainer Christian Titz vor dem Regionalligaspiel gegen den VfB Oldenburg (1:1) um eine Abstellung zur U 21 – und spielte stark. „Ich wollte helfen und Spielpraxis bekommen“, sagte Steinmann, der die Führung von Bakery Jatta mit einem sehenswerten Pass vorbereitete.
Die Kritik an seiner Person habe er zuvor nicht wahrgenommen: „Ich lese nichts über mich. Ich brauche keine Medien, um zu sehen, wenn ich scheiße gespielt habe.“ Die „Rothöschen“ stehen mit 16 Punkten nach 13 Spielen als Zehnter im Tabellenmittelfeld. Der Abstand zur Abstiegszone beträgt jedoch nur drei Punkte.
Pokal-Tickets vergriffen
Die Unterstützung der Fans ist weiterhin ungebrochen hoch: Am Montagmorgen startete der Vorverkauf für das Pokalspiel bei Drittligist Wehen Wiesbaden. Wer im Gästeblock dabei sein wollte, musste schnell sein. Denn innerhalb weniger Minuten waren alle Tickets vergriffen.
Nachwuchsspieler dürfen Profiluft schnuppern
Ohne seine Nationalspieler ist der HSV in die Trainingswoche gestartet. Um elf gegen elf spielen zu können, füllten die Hamburger die Trainingsgruppe mit den Nachwuchsspielern Erolind Krasniqi, Aaron Opoku, Maximilian Geißen, Fabian Gmeiner und Lukas Pinckert auf. Beim Trainingsspiel „Jung“ gegen „Alt“ setzten sich die Oldies 4:1 nach Toren von Aaron Hunt und Léo Lacroix (2) durch. Für die Youngster traf Tatsuya Ito.
Die zweite für den Montag angesetzte Einheit findet im Kraftraum statt. Am Dienstag trainiert die Mannschaft von Trainer Christian Titz um 11 Uhr auf den Rasenplätzen am Volksparkstadion.