Hamburg. Trainer Christian Titz kontert die beißende Kritik des früheren Hamburgers Felix Magath. Doch der hat wohl noch nicht fertig.
Wenn die ganze Geschichte nicht so traurig wäre, dann müsste man eigentlich über all das nur noch lachen. Das oder ähnliches dürfte sich jedenfalls HSV-Trainer Christian Titz gedacht haben, als er am Tag nach dem 2:1 in Darmstadt auf die beißende Kritik vom früheren Hamburger Felix Magath angesprochen wurde. „Zunächst einmal kann ich Felix Magath beruhigen“, antwortete Titz lächelnd. „Ich telefoniere täglich nur einmal und nicht dreimal mit Pep Guardiola.“
Dann wurde der HSV-Coach, der noch nie persönlichen Kontakt mit Magath hatte, aber doch ernst: „Ich finde, dass so ein verdienter Spieler und Trainer wie Felix Magath derartige Aussagen gar nicht nötig hat. Ich finde das schade, weil er eine eindrucksvolle Karriere hinter sich hat.“
Ist Magath gut beraten?
Was erlauben Magath? Der 65-Jährige hatte am Vortag im Sky-Studio sowohl Titz („Es ist ja gerade die Zeit der Märchenerzähler. Titz ist ein Mann, der gut erzählen kann. Man bekam ja das Gefühl, als ob Pep Guardiola dreimal am Tag bei Titz anrufen würde“) als auch HSV-Chef Bernd Hoffmann („Ich weiß nicht, ob es die richtige Konstellation für den HSV ist“) hart (und jenseits der allgemeinen Höflichkeitsregeln) kritisiert.
„Ein Verein braucht eine Führungspersönlichkeit an der Spitze, die versteht, was auf dem Platz passiert“, bilanzierte Magath, der allen Anschein nach vor allem eine Führungspersönlichkeit für diese Aufgabe befähigt sieht: sich selbst.
Beim HSV ist man sich jedenfalls sicher, dass Magaths Frontalausbruch alles andere als spontan daher kam. Wer den früheren Trainer besser kennt, der weiß, dass der passionierte Schachspieler jedes Komma wohl überlegt. Zudem wird der Torschütze vom 83er-Finale seit längerer Zeit vom Medienprofi Jörg Conrad beraten. Bleibt nur die Frage, ob Magath auch wirklich gut beraten ist.
Magath teilte auch auf Facebook aus
Neben seiner regelmäßigen Kritik am HSV – zuletzt hatte er bei Facebook Hoffmann getadelt: „Der Vorstandsvorsitzende hat sich schon in seiner ersten unglücklich verlaufenen Amtszeit nicht mit Spielern der erfolgreichsten HSV-Ära umgeben“ – überraschte Magath auch mit einem Interview mit dem rechtspopulistischen Online-Magazin „Tishys Einblick“.
Wieso, warum, weshalb? Man weiß es nicht. Sicher scheint nur eines: Fortsetzung folgt.
HSV siegt in Darmstadt: Die besten Bilder