Hamburg. Der Milliardär will sich beim Club zurückziehen. Derweil beendet HSV II seine Niederlagenserie. Und Wintzheimer wird ausgezeichnet.
Kühne: "Ich will meine Anteile loswerden“
Der langjährige Mäzen des HSV, Klaus-Michael Kühne, will sich als Finanzinvestor des Zweitligisten vorerst zurückziehen. „Ich muss mich jetzt selbst disziplinieren. Deshalb will ich meine Anteile loswerden“, sagte der 81 Jahre alte Logistik-Unternehmer der „Welt am Sonntag“. Einen Käufer habe er noch nicht gefunden. Der Verein müsse jetzt erst einmal kleinere Brötchen backen, forderte der Milliardär.
„Ich schließe aber auch nicht aus, dass ich irgendwann einmal zurückkomme“, sagte Kühne, der 20,57 Prozent der Anteile hält und größter Einzelinvestor der HSV-Fußball-AG ist. Seit 2010 hat er rund 100 Millionen Euro in den Verein, der erstmals in die Zweite Bundesliga abgestiegen war, investiert.
Kühne hatte sich eine zehnprozentige Aufstockung seiner Beteiligung gewünscht. Bereits Ende Juni hatte er angekündigt, den HSV nicht weiter zu fördern, weil sein Wunsch, seine Anteile langfristig aufstocken zu können, nicht respektiert werde.
„Es ist ein Drama, wie der Verein in sich zusammengefallen ist. Ich bleibe aber ein Fan, auch nach dem Abstieg in die zweite Bundesliga“, betonte Kühne. Er sehe im Moment kein Konzept, für das es sich lohne, weiterhin Geld zu investieren.
HSV II beendet Negativserie
Der zweiten Mannschaft des HSV ist ein Befreiungsschlag gelungen. Das Team vom in die Kritik geratenen Trainer Steffen Weiß siegte in der Regionalliga Nord gegen den TSV Havelse mit 5:0. Christian Stark (2), Khaled Mohssen und Moritz Kwarteng hatten den Vizemeister bereits vor der Pause auf die Siegerstraße gebracht, der eingewechselte Mats Köhlert sorgte für den Endstand. Der erste Erfolg nach vier Niederlagen in Serie war für das Team von Trainer Steffen Weiß der dritte Saisonsieg im neunten Spiel.
Wintzheimer mit Fritz-Walter-Medaille in Bronze geehrt
Sturmtalent Manuel Wintzheimer ist vom DFB mit der Fritz-Walter-Medaille in Bronze ausgezeichnet worden. Die goldene Plakette ging an Toptalent Kai Havertz von Bayer Leverkusen, mit Silber wurde Arne Maier von Hertha BSC geehrt. DFB-Präsident Reinhard Grindel betonte bei dem Festakt am Sonntag in Heidelberg mit Blick auf das WM-Debakel der Nationalmannschaft, „dass wir Spieler brauchen mit Ecken und Kanten, die mehr Eigenverantwortung übernehmen – die wir vielleicht in Russland vermisst haben, die aber in Brasilien da waren“.
Van der Vaarts Abschied bei Oranje
Ex-HSV-Kapitän Rafael van der Vaart sagt Oranje tschüs. Der niederländische Fußballverband wird am Rande des Nations-League-Spiels gegen Deutschland die langjährigen Nationalspieler van der Vaart und Dirk Kuyt verabschieden. Das Duell am dritten Spieltag wird am 13. Oktober in der Johan Cruyff Arena in Amsterdam stattfinden.
Van der Vaart, seit dieser Saison bei Esbjerg fB in der ersten dänischen Liga aktiv, trug in insgesamt 109 Einsätzen das Trikot der Oranje. Am Donnerstag hatte der ehemalige Mittelfeldregisseur Wesley Sneijder beim Freundschaftsspiel gegen Peru (2:1) als Rekordnationalspieler mit 134 Spielen seine Oranje-Karriere beendet.