Hamburg/Mailand. Hahn rechnet mit dem HSV ab. WM-Debüt für Sakai. Pokaltermin steht. Zusammenprall im Training. Ekdal lässt Freunde einfliegen.
HSV-Testspiel in Büdelsdorf
Achtung, Fans: Der HSV bestreitet an diesem Freitag (18.30 Uhr, Eiderstadion) ein Testspiel beim Büdelsdorfer TSV. Nach dem abgesagten Trainingslager eine gute Gelegenheit, die neuen Spieler zu begutachten.
Endspurt im Dauerkartenverkauf
Die Spiele des HSV bleiben auch nach dem Abstieg gefragt. Bis Donnerstagnachmittag haben sich 22.800 Fans eine Dauerkarte für die erste Zweitligasaison der Vereinsgeschichte gesichert. Gut 20.000 der bisher 26.000 Abonnenten hatten bis 6. Juni von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht. Weitere gut 1000 Dauerkarten waren im exklusiven Vorverkauf an Mitglieder abgesetzt worden.
Seit einer Woche läuft der freie Vorverkauf. Die Frist endet am kommenden Montag. Am Dienstag beginnt dann der Vorverkauf für einzelne Spiele.
Sakai feiert WM-Premiere
Den 2:1-Sieg gegen Kolumbien und das 2:2-Unentschieden gegen den Senegal erlebte Gotoku Sakai nur auf der Bank. Am dritten Vorrundenspieltag feiert der HSV-Kapitän endlich seine WM-Premiere. Sakai steht als rechter Flügelspieler in der Startformation der "Samurai Blue" für das Spiel am Donnerstag (16 Uhr/One) gegen Polen.
Die Ausgangsposition für die Japaner ist günstig: Während die Polen mit null Punkten keine Chance mehr aufs Weiterkommen haben, reicht den Japanern ein Unentschieden, um sicher ins Achtelfinale einzuziehen.
Hahn rechnet mit dem HSV ab …
Nach drei Jahren in Mönchengladbach und einem beim HSV geht André Hahn in der kommenden Bundesligasaison wieder für den FC Augsburg auf Torejagd. Zusammen mit den anderen drei Neuzugängen der Schwaben wurde der 27-Jährige am Donnerstag zu ersten Einheiten auf den Platz geschickt – noch vor dem offiziellen Trainingsstart. „Wir schneiden grob an, wie der Trainer spielen will“, sagte der Rückkehrer, der in seinen ersten eineinhalb Jahren in Augsburg zum Nationalspieler aufgestiegen war. Allein in der Saison 2013/14 hatte Hahn in 32 Bundesligaspielen zwölf Tore erzielt und neun vorbereitet.
Beim HSV lief es für ihn bei Weitem nicht so gut. 23 Bundesliga-Einsätze, drei Tore, null Vorlagen, Abstieg aus der Bundesliga: Hahns Saisonbilanz ist deprimierend. Er selbst glaubt den Grund zu kennen: "Meine Art, Fußball zu spielen, war in Hamburg einfach nicht gefragt. Da kannst du dich auf den Kopf stellen und machen, was du willst", wird Hahn vom "Kicker" zitiert. Aber auch die Probleme abseits des Platzes seien nicht förderlich gewesen: "Wenn man die Strukturen und das Umfeld sieht, war für mich relativ schnell klar, dass es so keinen Spaß macht. Dann kann man auch die Leistung nicht abrufen."
… und verzichtet auf Geld
Für den Wechsel in den Süden habe er sogar auf Gehalt verzichtet. „Natürlich war mir von vornherein bewusst, dass der FCA nicht die finanziellen Mittel hat wie der HSV“, sagte der 27-Jährige. „Im vergangenen Jahr habe ich gelernt, dass der finanzielle Aspekt nicht entscheidend ist. Und wenn man ehrlich ist, verdient man trotzdem nicht schlecht.“ Trainer Manuel Baum sagte über Hahn: „Er soll eine Führungsrolle übernehmen.“
Bei einem Medientermin ließ sich Hahn am Donnerstag mit den anderen Neuen Julian Schieber (Hertha BSC), Felix Götze (FC Bayern II) und Fredrik Jensen (Twente Enschede) ablichten. Neben dem Quartett waren auch andere Spieler wie Marcel Heller und der vor einem Jahr vom HSV umworbene Kostas Stafylidis auf dem Trainingsplatz. Die offizielle Vorbereitung auf die neue Saison beginnt am Sonntag mit einem internen Diagnostik-Tag, ehe es am Montag ins Trainingslager nach Mals in Südtirol geht.
DFB-Pokal-Spiel terminiert
Die Termine für die erste DFB-Pokal-Runde stehen fest. Der HSV tritt am Sonnabend, den 18. August um 18.30 Uhr beim Regionalliga-Absteiger TuS Erndtebrück an. Das Spiel wird im Siegener Leimbachstadion ausgetragen, der Pay-TV-Sender Sky überträgt live. Ticketinformationen hat der HSV für nächste Woche angekündigt.
DFB-Pokal, 1. Runde
Den Spielplan für die kommende Zweitligasaison gibt die Deutsche Fußball-Liga am Freitag bekannt. Der erste Spieltag wird zwischen dem 3. und dem 6. August ausgetragen.
Halilovic: Test beim AC Mailand bestanden
Der HSV hat offenbar einen Abnehmer für Alen Halilovic gefunden. Wie der italienische Transfermarktexperte Gianluca Di Marzio berichtet, hat der 22 Jahre alte Kroate an diesem Donnerstag den Medizincheck beim AC Mailand absolviert. Am Nachmittag hat sich Halilovic einem Sporttauglichkeitstest unterzogen – und bestanden.
Halilovic soll bei Milan einen Dreijahresvertrag erhalten. Vermutlich werde es heute aber nicht mehr zur Unterzeichnung kommen. Zuvor müssten noch die Wechselmodalitäten zwischen den Clubs geklärt werden. Die Ablöse könnte bei vier bis fünf Millionen Euro liegen.
Der HSV hatte Halilovic vor zwei Jahren für fünf Millionen Euro vom FC Barcelona verpflichtet, konnte den hoch veranlagten Mittelfeldmann aber nicht integrieren. Seit Anfang 2017 war er an UD Las Palmas ausgeliehen – nach Abendblatt-Informationen gegen eine Gebühr von 500.000 Euro. Doch nach dem Abstieg aus der spanischen Primera División machte der Kanaren-Club von seiner 4,5-Millionen-Euro-Kaufoption keinen Gebrauch.
Halilovics Vertrag beim HSV gilt noch zwei Jahre. Der Club hatte ihn bis zum 2. Juli vom Training freigestellt, damit er sich einen neuen Verein suchen konnte.
Der AC Mailand war am Mittwoch wegen Verstoßes gegen das Financial Fair Play von der Teilnahme an der Europa League ausgeschlossen worden. Die Entscheidung gilt auch für die übernächste Spielzeit. Der Traditionsclub will die Entscheidung vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) anfechten.
Bei Milan könnte Halilovic Teamkollege des früheren HSV-Profis Hakan Calhanoglu werden. Der türkische Nationalspieler war vor einem Jahr für 22 Millionen Euro von Bayern Leverkusen gekommen. Allerdings könnte er jetzt in die Bundesliga zurückkehren. Laut der Zeitung "Corriere dello Sport" haben die Mailänder von RB Leipzig ein Angebot von über 30 Millionen Euro für Calhanoglu erhalten.
Nach Sieg gegen Deutschland: Son hofft auf Befreiung von Militärdienst
Mit dem sensationellen 2:0-Sieg gegen Weltmeister Deutschland hat Südkorea-Star Heung Min Son möglicherweise seine Profikarriere gerettet. Der frühere HSV-Profi darf nach dem unerwarteten WM-Erfolg auf eine Befreiung vom Militärdienst hoffen. Auf der Internetseite des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In gingen Dutzende Petitionen von Fans ein, die Ausnahmen für die siegreichen Spieler forderten. "Sie haben uns so viel Hoffnung gegeben", schrieb ein Anhänger, "ihr Talent sollte nicht in der Armee verschwendet werden."
Bis zum Beginn des 29. Lebensjahres müssen alle südkoreanischen Männer zum Militär – mindestens für 21 Monate. Son müsste den Dienst spätestens im Sommer 2019 antreten und seine Karriere beim englischen Spitzenklub Tottenham Hotspur für fast zwei Jahre unterbrechen.
Ausnahmen für besonders erfolgreiche Sportler werden nur bei olympischen Medaillen oder Gold bei den Asienspielen gestattet. Auch die Fußballer, die 2002 bei der Heim-WM ins Halbfinale vorstießen, brauchten nicht zum Militär. Son und Co. schieden allerdings trotz des Sieges gegen den Weltmeister schon in der Vorrunde aus.
Die Entscheidung über eine Befreiung fällt der Präsident. Wer den Wehrdienst verweigert, kann eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren erhalten.
Training: Zwei fehlen, zwei kehren zurück
Um zehn Uhr, eine Stunde früher als zunächst geplant, ging es für den HSV heute wieder auf den Trainingsplatz. Rick van Drongelen absolvierte aufgrund seines Infekts nur ein leichtes Einzeltraining. Arianit Ferati, der am Mittwoch einen Schlag auf den Knöchel bekommen hatte, fehlte. Ganz ohne Zwischenfälle ging es auch am Donnerstag nicht ab.
Dafür kehrten zwei zurück: Aaron Hunt – er hatte am Vortag wegen muskulärer Probleme pausiert – und Vasilije Janjicic. Der Schweizer Juniorennationalspieler war mit Übergewicht aus dem Sommerurlaub zurückgekommen und hatte ein individuelles Fitnessprogramm verordnet bekommen.
Seeler kritisiert Nationalmannschaft
DFB-Ehrenspielführer und HSV-Idol Uwe Seeler ist von der Spielweise und dem damit verbundenen Vorrundenaus der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Russland bitter enttäuscht. "Da fehlte so viel. So kann man auch nicht gegen Südkorea gewinnen. Da gab es Fehlpässe, Rückpässe – und alles andere war auch nicht erfolgreich“, sagte Uder 81-Jährige. Vom Teamgeist, der zu seinen Zeiten selbstverständlich war, ganz zu schweigen. „Die Mannschaft ist verängstigt.“ Dabei wäre es doch so einfach gewesen: „Wenn man nicht weiterweiß – hau den Ball doch rein.“
Seeler verfolgte auf einer Benefizveranstaltung zugunsten seiner Stiftung in Tangstedt zusammen mit seinen früheren Nationalteamkollegen Max Lorenz und Charly Dörfel die 0:2-Niederlage des nun vorzeitig entthronten Weltmeisters in Kasan gegen Außenseiter Südkorea.
Selbst die Unterstützung des Unparteiischen, so Seeler weiter, habe das Team von Bundestrainer Joachim Löw nicht nutzen können: "Der Schiedsrichter hat ja mitgeholfen, mehr geht nicht. Woher der die Nachspielzeit genommen hat, weiß ich nicht." Referee Mark Geiger aus den USA hatte neun Minuten nachspielen lassen.
Ekdal will Freunde und Familie einfliegen lassen
HSV-Profi Albin Ekdal freut sich nach dem Einzug der Schweden ins WM-Achtelfinale am kommenden Dienstag (16 Uhr MESZ) gegen die Schweiz besonders über den Spielort St. Petersburg. "Das wird perfekt. Ich werde versuchen, Tickets von (Sportdirektor) Lasse Richt zu bekommen, sodass ich Familie und Freunde rüberholen kann. Wenn ich bei den Flügen was zuschieße, kommen sicher mindestens ein Dutzend“, sagte der defensive Mittelfeldspieler nach dem 3:0-Sieg im letzten Vorrundespiel am Mittwoch gegen Mexiko.
Von Stockholm beträgt die Flugzeit nach St. Petersburg nur knapp eineinhalb Stunden, daher erwartet das Team viele Fans in gelben Trikots auf den Tribünen. "Wir hoffen, ein gelbes Meer zu sehen“, sagte Mikael Lustig.