Pechvogel Sakai verpatzt die WM-Generalprobe. HSV verlängert auch mit Mickel. Jung im Visier mehrerer Bundesligaclubs.
HSV muss im Pokal nach Erndtebrück
Neue Runde, neues Glück: Zum Auftakt des DFB-Pokals der Saison 2018/19 muss der HSV zum TuS Erndtebrück (Nordrhein-Westfalen). Das ergab die Auslosung am Freitagabend durch DFB-Präsident Reinhard Grindel und Schauspielerin Palina Rojinski in der ARD.
Damit trifft der Bundesliga-Absteiger auf einen Leidensgenossen, denn auch Erndtebrück muss in der kommenden Spielzeit eine Liga tiefer ran. In der Regionalliga West belegte der Aufsteiger der Vorsaison den vorletzten Platz, tritt gegen den HSV also nur noch als Fünftligist an.
"Wir werden die Aufgabe wie jedes Pflichtspiel mit maximaler Professionalität und Konzentration angehen und dem Gastgeber mit dem notwendigen Respekt begegnen", sagte HSV-Vorstandschef Bernd Hoffmann in einer ersten Reaktion.
Und Trainer Christian Titz sagte: "Ich hatte bis dato in meiner Fußballer- und Trainerlaufbahn noch keinerlei Berührungspunkte mit dem TuS Erndtebrück. Trotzdem freue ich mich über das Los und auf das Spiel in in der ersten Runde."
"Wir sind jetzt zum dritten Mal in den letzten vier Jahren dabei. Wir freuen uns auf den HSV", sagte ein Vertreter des Westfalen-Pokalsiegers in der ARD.
Für das große Spiel wird Erndtebrück ins benachbarte Leimbachstadion in Siegen ausweichen, das rund 18.000 Zuschauern Platz bietet. Dort hatte der TuS im vergangenen Jahr mit Eintracht Frankfurt (0:3) übrigens den späteren DFB-Pokalsieger zu Gast – ein gutes Omen für den HSV?
Ausgetragen werden die Spiele der ersten Runde zwischen dem 17. und 20. August. Die 32 Siegerteams sind Ende Oktober in der 2. Runde dabei. Das Finale steigt am 25. Mai 2019 im Berliner Olympiastadion.
Sakai mit Pech bei der WM-Generalprobe
Gebrauchter Abend für Gotoku Sakai: Der HSV-Kapitän hat mit Japan die WM-Generalprobe verpatzt. In Lugano setzte es gegen die ebenfalls für Russland qualifizierten Schweizer eine 0:2 (0:1)-Niederlage. Vor dem Rückstand hatte Sakai großes Pech, denn der Schiedsrichter wertete die Begegnung des Hamburgers mit dem Schalker Breel Embolo als Elfmeter. Dabei war der Schweizer selbst Sakais Mitspieler Maya Yoshida auf den Fuß gestiegen.
Der ehemalige Wolfsburger Ricardo Rodríguez verwandelte den umstrittenen Foulelfmeter (42. Minute), der frühere Frankfurter Haris Seferovic (82.) stellte später den Endstand her. Zu diesem Zeitpunkt stand Sakai schon nicht mehr auf dem Platz, zur Halbzeit wurde der 27-Jährige gegen seinen Namensvetter Hiroki Sakai ausgetauscht. Sakais Vorgänger als HSV-Kapitän, Johan Djourou, saß bei der Schweiz 90 Minuten lang auf der Bank. Japan startet gegen Kolumbien in die WM. Weitere Gegner sind Polen und Senegal.
Alle acht Gruppen der WM 2018 in Russland
HSV führt Blinde und Sehbehinderte durchs Museum
Einige von ihnen haben den HSV noch nie spielen sehen – und sind trotzdem von ihm begeistert: 30 Plätze im Block C des Volksparkstadions sind für blinde und sehbehinderte Fans reserviert. Über das Spielgeschehen werden sie mit einer Livereportage auf dem Laufenden gehalten.
Anlässlich des Sehbehindertentags 2018 hat der Verein am Freitagvormittag eine Gruppe von zehn Menschen mit Seheinschränkung zu einer Führung durch das HSV-Museum eingeladen. Der Aktionstag soll auf die Situation und die Bedürfnisse von Sehbehinderten aufmerksam machen. Ziel ist, das Angebot dauerhaft ins Programm des Museums zu integrieren.
Mickel verlängert vorzeitig
Durch den Weggang von Christian Mathenia zum 1. FC Nürnberg ist Tom Mickel beim HSV zum zweiten Torhüter nach Julian Pollersbeck aufgestiegen. Jetzt erhält der 29-Jährige auch einen entsprechenden Vertrag: Die Laufzeit wurde vorab um zwei Jahre bis 2021 verlängert. Das gab der HSV am Freitagmittag bekannt.
„Mit der Vertragsverlängerung von Tom Mickel sind wir im Torwartbereich nun komplett und sehr gut aufgestellt. Tom ist sportlich wie auch charakterlich eine sehr wichtige Personalie für unsere Mannschaft“, sagte Sportvorstand Ralf Becker. Erst am Donnerstag hatte der HSV den bisherigen U-21-Torhüter Morten Behrens in die Profimannschaft befördert. Der 21-Jährige soll aber weiter in der Regionalliga zum Einsatz kommen.
Mickel sagte: „Ich freue mich riesig, dass ich weiterhin ein Teil dieses Vereins sein darf. Das bedeutet mir sehr viel. Ich kann mir keinen Ort und keinen Verein vorstellen, wo ich lieber wäre.“ Er war 2009 zum HSV gekommen und im Januar 2013 zur SpVgg Greuther Fürth gewechselt, wo er zu seinem Profidebüt kam. 2015 kehrte er zum HSV zurück und kam seither zweimal in der Bundesliga zum Einsatz, jeweils gegen Augsburg.
Leichtes Pokallos für den HSV?
Palina Rojinski hat es in der Hand: Die Schauspielerin, die während der Weltmeisterschaft in Russland (14. Juni bis 15. Juli) als ARD-Reporterin im Einsatz ist, nimmt an diesem Freitagabend (22 Uhr/ARD) im Deutschen Fußballmuseum Dortmund die Auslosung der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals vor.
Der HSV darf auf ein leichteres Los hoffen. Er befindet sich im ersten Topf mit allen Bundesligisten und den 14 bestplatzierten Zweitligisten der abgelaufenen Saison. Ihnen zugelost werden die übrigen vier Teams aus der 2. Bundesliga, die vier bestplatzierten Drittligisten sowie die 24 Vertreter aus den Landesverbänden. Allerdings war der HSV vergangene Saison in der Auftaktrunde beim Drittligisten VfL Osnabrück gescheitert.
Als Ziehungsleiter fungiert DFB-Präsident Reinhard Grindel. Die 32 Spiele finden zwischen dem 17. und 20. August statt. Die genaue Ansetzung wird nach DFB-Angaben mindestens zehn bis zwölf Tage in Anspruch nehmen.
Jung im Visier von Bundesligaclubs
Mehrere Bundesligaclubs sollen an HSV-Defensivmann Gideon Jung (23) interessiert sein. Das berichtet die „Bild“-Zeitung. „Unter anderen“ hätten es Mainz 05 und der SC Freiburg auf den U-21-Europameister abgesehen.
Jung, vor vier Jahren für 150.000 Euro von Rot-Weiß Oberhausen gekommen, gehörte in den vergangenen beiden Spielzeiten zum Bundesliga-Stammpersonal und konnte vor allem als Innenverteidiger überzeugen. Der neue Sportvorstand Ralf Becker hatte Jung allerdings für unverkäuflich erklärt. Jung hatte erst im November seinen Vertrag bis 2022 verlängert.
Umwelthilfe fordert Mehrwegbecher beim HSV
941.000 Einwegplastikbecher gingen im Volksparkstadion in der vergangenen Saison über den Tresen. Damit sollte Schluss sein, fordert die Deutsche Umwelthilfe. „Der Neuanfang in der Zweiten Liga sollte auch für den Neuanfang beim Thema Getränkebecher und Umweltschutz genutzt werden“, sagt Thomas Fischer, Leiter für Kreislaufwirtschaft bei der DUH. Auch Mitabsteiger 1. FC Köln (960.000 Einwegplastikbecher) und der FC Schalke 04 (1,144 Millionen) gehörten zu den größten Umweltsündern.
Dass es auch anders geht, will Borussia Dortmund jetzt beweisen. Der Champions-League-Club, bisher mit mehr als eineinhalb Millionen Einwegplastikbechern an der Spitze der Umweltsünder, stellt beim Ausschank auf Mehrwegbecher um und wird dabei von der DUH beraten. Den Anstoß hatte eine Petition des 19 Jahre alten Nick Heubeck gegeben, die von etwa 100.000 Fans unterstützt wird.
HSV-Lokalrivale FC St. Pauli setzt im Millerntor-Stadion als einer von sieben Zweitligisten ausschließlich Mehrwegbecher ein. In der Bundesliga setzten vergangene Saison acht der 18 Vereine auf wiederverwendbares Geschirr. „Die Zeiten, in denen Müllberge aus Plastikbechern als Belanglosigkeit abgetan wurden, sind vorbei. Plastikmüll muss dort vermieden werden, wo er anfällt. Mit bepfandeten Mehrwegbechern landet kein Plastikmüll mehr in der Umwelt“, sagt die stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.
Die Wiederverwendung von Bechern zum Ausschank von Getränken ist laut DUH der beste Weg, um Abfälle zu vermeiden, Energie einzusparen und das Klima zu entlasten. Schon nach dem fünften Gebrauch seien Mehrwegbecher umweltfreundlicher als die gängigen Einwegbecher aus Polymilchsäure, PET oder Polystyrol.
Van Marwijk bezahlt seinen Stab selbst
Australiens niederländischer Nationaltrainer Bert van Marwijk lässt sich seinen zweiten Auftritt bei einer WM einiges kosten. Für eine möglichst optimale Vorbereitung der Socceroos auf die WM-Vorrundenspiele gegen Mitfavorit Frankreich, Dänemark und Peru engagierte der frühere HSV-Coach laut australischen Medienberichten auf eigene Kosten einen achtköpfigen Mitarbeiterstab. Australiens Verband hatte zuvor einen Antrag des 65-Jährigen auf eine Kurzanstellung seiner Landsleute aus Kostengründen abgelehnt.
Van Marwijk allerdings, der 2010 in Südafrika bei seinem WM-Debüt als Trainer mit der niederländischen Nationalelf bis ins Finale gekommen war, hält die Unterstützung durch seinen Stab nach nur rund viermonatiger Amtszeit offenbar für unverzichtbar. „Ich hätte gerne mit australischen Trainern gearbeitet. Aber ich habe keine Zeit und kann mir keine Kommunikationsprobleme leisten. Wenn ich in so kurzer Zeit eine Mannschaft entwickeln soll, muss ich mit Leuten arbeiten, die ich kenne und die mich kennen. Sie müssen mir in die Augen schauen und wissen, was ich meine“, sagte der ehemalige Profi.
Für van Marwijk, der nach der erfolgreichen WM-Qualifikation mit Saudi-Arabien aus persönlichen Gründen zurückgetreten war, ist die Aufgabe als australischer Coach ein Intermezzo. Nach der Übernahme der Nachfolge von Ange Postecoglou im vergangenen Januar endet sein Engagement in „Down under“ nach dem WM-Turnier durch die Übergabe des Amtes an Graham Arnold. Für seine Tätigkeit erhält van Marwijk vom australischen Verband ein Honorar von umgerechnet gut 650.000 Euro.
Sein Trainerteam besteht aus vier Assistenten, zwei Videoanalysten und zwei Scouts zur Gegnerbeobachtung. Zum Stab gehört auch Bayern Münchens früherer Mittelfeldstar und van Marwijks Schwiegersohn Mark van Bommel.
Hunke feiert runden Geburtstag
Unternehmer, Autor, Kunstsammler, Politiker, Verleger, Kaufmann, Theaterbetreiber, Sportfunktionär – Jürgen Hunke hat in seinem Geschäftsleben manche Wandlung hingelegt. In seine Amtszeit als HSV-Präsident (1990 bis 1993) fiel die Gründung der heutigen HSV Fußball AG, deren Vorstand er bis 1997 blieb, und die Sanierung des damals hoch verschuldeten Vereins dank des Verkaufs von Thomas Doll an Lazio Rom für heute läppische 7,5 Millionen Euro. Später wirkte er lange Jahre als Aufsichtsrat des Clubs.
An diesem Freitag feiert Jürgen Hunke seinen 75. Geburtstag – nicht in Hamburg, sondern in Paris zusammen mit seiner Frau Chun Li und der gemeinsamen Tochter, wie er der „Bild“-Zeitung verriet: „Ich bin seit 1998 nicht mehr dort gewesen. Damals reiste ich mit meinem Freund Heribert Bruchhagen zur WM nach Frankreich.“
Auf dem Programm steht der Besuch von Sehenswürdigkeiten und Museen. Hunkes Geburtstagswunsch: „Ich möchte mindestens noch zehn Jahre so fit bleiben, wie ich es zurzeit bin.“