Hamburger sollen an französischem Abwehrtalent interessiert sein. Hollerbach holt zwei alte Weggefährten. DOSB ehrt Alexander Otto.
Hollerbach-Ablöse: Würzburg poltert gegen den HSV
Die Würzburger Kickers haben nach eigenen Angaben noch keine rechtlich wirksame Einigung mit dem HSV über die Verpflichtung von Bernd Hollerbach erzielt. „Erst am Freitag erhielten wir ein schriftliches und offizielles Angebot des HSV. Ohne auf Details eingehen zu wollen, entspricht dieses allerdings nicht unseren Vorstellungen – und in der Form auch nicht der Wertigkeit der Personalie“, sagte Vorstandschef Daniel Sauer am Montag in einer Vereins-Mitteilung.
Dies habe er den HSV-Vorstandschef Heribert Bruchhagen auch noch einmal mitgeteilt. Vom HSV gab es auf Anfrage zunächst keine Stellungnahme. Aus Sicht der Hamburger besteht rechtlich jedoch kein Problem.
Da vom HSV bisher kein neues Angebot eingegangen sei, wollen die Kickers noch am Montag einen konkreten Vorschlag unterbreiten. „Wir werden dem HSV darin eine Frist bis Mittwoch, 31. Januar, 12 Uhr setzen“, betonte Sauer. Bruchhagen hatte am Vortag erklärt, die Clubs hätten bereits eine Lösung gefunden. Geplant sei ein Ablösespiel für Hollerbach in Würzburg. Die Einnahmen blieben bei den Kickers. „Sollte das Spiel nicht zustande kommen, gibt es eine Ausgleichszahlung unsererseits“, meinte Bruchhagen. „Das muss Würzburg selbst entscheiden, welche Variante sie möchten.“
Eine Einigung zwischen beiden Vereinen ist nötig, da der 48 Jahre alte Ex-Profi Hollerbach beim ehemaligen Zweitligisten noch unter Vertrag stand, als er von den Hanseaten am vergangenen Montag als Nachfolger von Markus Gisdol bis Juni 2019 verpflichtet wurde. Hollerbach hatte die Würzburger 2016 in die 2. Liga geführt, war aber im Folgejahr mit dem Club abgestiegen und war von seinem Amt zurückgetreten.
DOSB ehrt Alexander Otto
Die neue Akademie auf dem HSV-Campus trägt seinen Namen: Alexander Otto. Jetzt wurde der Hamburger Unternehmer (ECE) und ehemalige HSV-Aufsichtsratsvorsitzende für sein Engagement im Sport vom Deutschen Olympischen Sportbund mit dem Preis „Pro Ehrenamt“ ausgezeichnet. Der Preis wurde am Montag beim Neujahrsempfangs des DOSB in Frankfurt am Main verliehen.
Otto (50) hat seit 2006 den Sport in seiner Heimatstadt Hamburg über seine Stiftung mit rund 15 Millionen Euro unterstützt. Er hat die Olympia-Bewerbung, aber auch viele kleinere Projekte gefördert. „Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung und widme sie allen Ehrenamtlichen im Sport. Auch zukünftig werde ich die couragierte Arbeit der vielen Ehrenamtlichen unterstützen. Sie sind Garant für einen funktionierenden Breitensport und damit für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, sagte Alexander Otto.
Zwei neue Assistenten für Hollerbach
Eine Woche nach seinem Amtsantritt gab der neue HSV-Trainer Bernd Hollerbach seinen Profis erstmals frei. Am morgigen Dienstag beginnt dann am Volkspark mit zwei Einheiten die Vorbereitung auf das Nordduell gegen Hannover 96 am Sonntag (18 Uhr/Sky, Liveticker auf Abendblatt.de).
Nach Informationen der „Bild“-Zeitung will Hollerbach seinen Betreuerstab beim HSV erweitern. Über seine Assistenten Steffen Rau (47) und Matthias Kreutzer (35) hinaus soll Fitnessspezialist Werner Leuthard vom FC Basel punktuell in die Trainingsarbeit einbezogen werden. Den 56-Jährigen kennt Hollerbach noch aus der gemeinsamen Zeit im Trainerstab von Felix Magath beim VfL Wolfsburg.
Ebenfalls vom VfL Wolfsburg soll Maria Wallenborn kommen. Die 43-Jährige war für Hollerbach bereits in dessen Zeit bei den Würzburger Kickers als Organisatorin und Assistentin tätig.
HSV will angeblich Mukiele
Der HSV soll ein Auge auf Nordi Mukiele von HSC Montpellier geworfen haben. Das berichtet die französische Sporttageszeitung „L’Equipe“. Die Hamburger gehörten demnach zu einer ganzen Reihe von Bewerbern für den Innen- und Rechtsverteidiger, dessen Vertrag noch bis 2022 gültig ist.
Mukiele (20) war erst vor einem Jahr vom Zweitligisten Stade Laval nach Montpellier gewechselt und konnte sich auf Anhieb einen Stammplatz erkämpfen. Dem Bericht zufolge will er mindestens bis zum kommenden Sommer bleiben. Mit ihrem Interesse an Mukiele wären die Hamburger allerdings in bester Gesellschaft. Auch RB Leipzig, Olympique Marseille, Olympique Lyon, AS Rom und der FC Chelsea sollen eine Verpflichtung in Betracht ziehen.
Nachwuchs in Torlaune
Nicht nur für die Profis, auch für den Nachwuchs des HSV war es ein erfolgreiches Wochenende – auch wenn es nur in einem Fall um Punkte ging. Nachdem das für Sonntag vorgesehene Regionalligaspiel beim 1. FC Germania Egestorf/Langreder witterungsbedingt abgesagt worden war, vereinbarte die U21 kurzerhand ein Testspiel mit Nordstaffel-Konkurrent Borussia Hildesheim, dessen Spiel gegen Jeddeloh ebenfalls ins Wasser gefallen war. Das Ergebnis war der Tabelle entsprechend: Spitzenreiter HSV II fertigte den Vorletzten Hildesheim mit 5:1 ab. Für die Mannschaft von Trainer Christian Titz trafen Törles Knöll (18. Minute), Bakery Jatta (20.), Arianit Ferati (43.), Moritz-Broni Kwarteng (47.) und Bibie Njie (81.), Thomas Sonntag erzielte den Ehrentreffer (75.).
Titz war zufrieden: „Zu Beginn waren wir nicht klar genug, aber nach dem 1:0 haben wir uns noch viele gute Möglichkeiten erarbeitet.“ Das erste Pflichtspiel des neuen Jahres soll dann am kommenden Sonntag (13 Uhr, Hagenbeckstraße 124) gegen Lokalrivale Eintracht Norderstedt folgen.
Noch besser lief es für die U19: Sie setzte sich gegen Oberligist TuS Osdorf mit 7:0 durch. Für den HSV trafen Marco Drawz (2.), Aaron Opoku (26.), Jonas David (32.), Tobias Fagerström (58.), zweimal Josha Vagnoman (63., 90.) und Erolind Krasniqi (84.).
Wesentlich ausgeglichener verlief das Testspiel der U17 gegen Süd-Bundesligist 1. FC Nürnberg. Faride Alidou (37.) und Peter Beke (39.) brachten den HSV in Führung, die Nachwuchs-Clubberer konnten kurz vor Schluss nur noch verkürzen (75.). Die jüngere B-Jugend (U16) des HSV fertigte Komet Arsten mit 5:1 ab, die U15 den VfB Lübeck mit 3:0. Und die U14 siegte zum Saisonstart der C-Jugend-Oberliga beim Eimsbütteler TV mit 5:1.