Koziello erweitert Kölns Optionen fürs Kellerderby. HSV verhandelt mit Arps Berater. Kein Ansturm von FC-Fans.

Nachfrage für Köln-Spiel steigt

So langsam spricht sich in Hamburg herum, dass die Bundesliga-Rückrunde begonnen hat – und der HSV im Abstiegskampf jede Unterstützung gebrauchen kann. Allein in den vergangenen Tagen wurden für das richtungweisende Spiel am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky, Liveticker auf Abendblatt.de) gegen den Tabellenletzten 1. FC Köln 2000 Eintrittskarten verkauft, vermeldet der Tabellenvorletzte – an Adressen, die auf HSV-Anhängerschaft schließen lassen.

Damit sind für Sonnabend fast 50.000 der 57.000 Plätze besetzt. „Wir müssen unsere Heimstärke zurückgewinnen, denn in der Rückrunde haben wir viele Heimspiele gegen Tabellennachbarn. In diesen Spielen werden die ganz wichtigen Punkte vergeben, die müssen wir gewinnen", sagte Trainer Markus Gisdol. Den kolportierten Ansturm von FC-Fans kann der HSV nicht bestätigen. Von den bestellten 3500 Tickets für Gäste-Fans seien 300 nach Hamburg zurückgeschickt worden.

Anders die HSV-Fans: 8100 von ihnen werden die Mannschaft am 10. Februar beim Spiel in Dortmund unterstützen. Damit haben die Hamburger ihr komplettes Kartenkontingent ausgeschöpft.

Kaiser-Transfer droht zu platzen

Der Wechsel von Leipzigs Rekordspieler Dominik Kaiser zum HSV droht zu scheitern. Denn dass Walace, den Kaiser ersetzen soll, die Hamburger überhaupt noch im Winter verlässt, ist ungewisser denn je. Aber der Reihe nach.

Dominik Kaiser stieg mit RB Leipzig von der Regionalliga bis in die Bundesliga auf
Dominik Kaiser stieg mit RB Leipzig von der Regionalliga bis in die Bundesliga auf © picture alliance / Jan Woitas/dpa

"Sport-Bild" preschte am Mittwochmorgen vor: Der Transfer von Kaiser sei bereits perfekt. Der 29-Jährige habe sich für den HSV entschieden, nachdem sich seine Hoffnung, nach England zu wechseln, zerschlagen habe, meldete die Zeitschrift. RB habe eine Ablöse von nur 500.000 Euro akzeptiert, weil Kaiser beim Vizemeister nur noch Ergänzungsspieler ist und sein Vertrag ohnehin im Sommer ausläuft. Kaiser werde noch in dieser Woche einen neuen Vertrag beim HSV unterschreiben und sei dann bereits am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky, Liveticker auf Abendblatt.de) gegen Köln spielberechtigt.

Zumindest Letzteres wird nicht passieren. Kaiser wird am Sonnabend vielmehr im Kader der Leipziger für das Bundesligaspiel beim SC Freiburg stehen. Dass der Wechsel später vollzogen wird, ist allerdings weiterhin nicht ausgeschlossen – aber wenn, dann wohl erst nach dem direkten Duell der beiden Vereine in Leipzig am 27. Januar. Bis zum Ende der Transferfrist wären dann noch vier Tage Zeit.

HSV sagt Flamengo ab

Doch die Chancen sind gesunken. Denn klar ist: Walace bleibt dem HSV erst einmal erhalten. Sportchef Jens Todt hat am Mittwochmittag bei einer letzten Verhandlungsrunde den Unterhändlern von Flamengo Rio de Janeiro eine Absage erteilt. Die beiden Clubs konnten sich nicht über die Konditionen des von Flamengo angestrebten Leihgeschäfts einigen.

Flamengo war dem HSV hinsichtlich der Laufzeit von 18 auf zwölf Monate entgegengekommen – die brasilianische Meisterschaft dauert bis Dezember. Doch die Hamburger wollten den Olympiasieger nicht über den (europäischen) Sommer hinaus abgeben. Zudem war Flamengo nicht bereit, die vom HSV geforderte Leihgebühr zu bezahlen.

Wechsel bleibt trotzdem möglich

Mitbewerber Atlético Mineiro, der Walace gern fest verpflichten wollte, hat sich laut brasilianischen Medien aus dem Poker zurückgezogen. Grund: Walace selbst bevorzugte einen Wechsel zu Flamengo – nicht zuletzt weil der Club aus Rio seinen Berater Rogério Braun persönlich mit dem Transfer beauftragt hatte.

Gänzlich vom Tisch ist ein Wechsel Walaces zu Flamengo mit der Absage allerdings nicht. In Brasilien schließt sich das Transferfenster erst am 2. April, kurz bevor die nationale Meisterschaftsrunde beginnt. Der HSV will sich deshalb laut Todt weiterhin um Kaiser bemühen. Zumal ein Walace, der sich gedanklich schon vom HSV verabschiedet hat, im Abstiegskampf wohl keine große Stütze wäre. Trainer Markus Gisdol bescheinigte dem Brasilianer kürzlich, "mental nicht fit" zu sein, und nominierte ihn deshalb nicht für das Bundesligaspiel in Augsburg am vergangenen Sonnabend.

Walace war erst vor einem Jahr für mehr als neun Millionen Euro Ablöse von Grêmio Porto Alegre gekommen. Beim HSV ist er in Ungnade gefallen, nachdem er Anfang des Monats verspätet ins Trainingslager gereist war. Offenbar wollte der defensive Mittelfeldspieler damit seinen Wechsel forcieren.

Kölns Koziello schon eine Option fürs HSV-Spiel

Kölns Trainer Stefan Ruthenbeck nimmt nach dem Derbysieg am Sonntag (2:1) gegen Borussia Mönchengladbach eine besondere Intensität in den Trainingseinheiten des Tabellenletzten der Bundesliga wahr. "Die Mannschaft ist sehr heiß, es ist Konkurrenzkampf pur. Jeder kämpft um einen Stammplatz und jeder will etwas dafür tun, gegen Hamburg spielen zu dürfen", sagte er mit Blick auf das Kellerderby beim Tabellenvorletzten HSV am kommenden Sonnabend.

Neuzugang Vincent Koziello trainierte am Mittwoch erstmals in Köln unter Trainer Stefan Ruthenbeck
Neuzugang Vincent Koziello trainierte am Mittwoch erstmals in Köln unter Trainer Stefan Ruthenbeck © imago/Jörg Schüler

Neuzugang Vincent Koziello gebe seinem Team im Mittelfeld "auch die Möglichkeit, mal mit einem anderen System zu spielen, zum Beispiel mit einer Raute". Zu einem möglichen Wechsel von Konstantin Rausch zu Dynamo Moskau sagte der FC-Coach: "Es gibt eine Anfrage. Fakt ist: Er ist ein verdienter Spieler. Wenn es eine Möglichkeit gibt für ihn, auch in der Konstellation, muss er die Dinge für sich abstimmen."

Koziellos Wechsel von Nizza nach Köln war am Dienstag verkündet worden, beim FC unterschrieb der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler einen Vertrag bis 2022. Er sei von seinen neuen Kollegen gut aufgenommen worden, sagte Koziello, doch an die winterliche Witterung müsse er sich noch gewöhnen: "Ich habe noch nie bei Schnee trainiert, das war das erste Mal. Ich habe kalte Füße."

Stafylidis vor Wechsel nach England

Im Sommer schien schon alles klar zu sein: Konstantinos Stafylidis vom FC Augsburg würde zum HSV wechseln und auf der linken Abwehrseite den Platz von Douglas Santos einnehmen, der zur PSV Eindhoven transferiert werden sollte. Es kam bekanntlich anders: Douglas Santos blieb in Hamburg und spielte sich in die Startelf zurück. Stafylidis versauerte derweil in Augsburg im Schatten von Philipp Max. Nur zwei Kurzeinsätze stehen für den Griechen in dieser Bundesligasaison zu Buche.

Jetzt hat Stafylidis offenbar doch einen neuen Verein gefunden – in England. Am Mittwoch fehlte der 24-Jährige im Training des FC Augsburg und weilte stattdessen bei Stoke City. „Es läuft darauf hinaus, aber es sind noch keine Fakten geschaffen“, sagte FCA-Geschäftsführer Stefan Reuter zu dem bevorstehenden Leihgeschäft. Zuvor hatten griechische Medien und die „Augsburger Allgemeine“ über den Deal berichtet, der den Schwaben 600.000 Euro bringen soll. Letzte Verhandlungen und der obligatorische Medizincheck standen am Mittwochnachmittag noch an.

Beim abstiegsgefährdeten englischen Erstligisten soll der 24-Jährige Spielpraxis sammeln. Er war im Sommer 2015 von Bayer Leverkusen nach Augsburg gewechselt und hatte sich in der vorigen Saison in der Stammelf etabliert. In dieser Spielzeit kam er auf der linken Abwehrseite hinter Topvorbereiter Max dann aber nicht zum Zug.

Holtby meldet sich zurück

Überraschendes Comeback im Training des HSV am Mittwochvormittag: Lewis Holtby übte erstmals nach seiner Kniereizung wieder mit der Mannschaft. Rekonvaleszent Bjarne Thoelke abslovierte erneut eine individuelle Einheit.

Fiete Arp fehlte allerdings auch beim letzten öffentlichen Training vor dem Kellerderby gegen den Tabellenletzten 1. FC Köln am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky, Liveticker auf Abendblatt.de). Der Torjäger, den eine hartnäckige Erkältung plagt, hatte eine Vorabiturklausur in Deutsch zu bestehen. Thema: Gedichtinterpretation.

Geplant ist, dass Arp (18) am Donnerstag wieder ins Training einsteigt. Dass er gegen Köln in die Startelf zurückkehrt, ist allerdings unwahrscheinlich, nachdem er wegen einer hartnäckigen Erkältung fünf Tage nicht trainieren konnte.

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Was kann den HSV jetzt noch retten?

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    Nach Informationen der Zeitschrift "Sport-Bild" verhandelt der HSV mit Arps Berater Jürgen Milewski bereits über eine Vertragsverlängerung. Vorstandschef Heribert Bruchhagen und Sportdirektor Jens Todt hätten demnach einen bis 2023 gültigen Fünfjahresvertrag angeboten. Nach dem Köln-Spiel solle es ein weiteres Treffen geben.

    An Alternativen dürfte es Arp, dessen aktueller Vertrag bis 2019 gilt, nicht fehlen. Zu den Bewerbern sollen die englischen Topclubs FC Chelsea, Manchester City und Tottenham Hotspur gehören. Der HSV braucht spätestens bis zum Sommer Klarheit. Entscheidet sich Arp gegen einen Verbleib, müsste der Wechsel zur neuen Saison erfolgen, will der HSV zumindest noch eine stattliche Ablöse kassieren. Im Fall eines Abstiegs wäre Arps Abgang wohl unausweichlich.

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    Peter Knäbel 2016 beim
    Peter Knäbel 2016 beim "Tag der Legenden" am Millerntor © Imago/Oliver Ruhnke

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    "Ganz speziell aufgrund seiner langjährigen Rolle als technischer Direktor beim schweizerischen Fußballverband wird er mit seinem Blick von außen und seiner Fachkompetenz für zusätzlichen, wertvollen Input sorgen", sagte VfB-Manager Sportkoordination Marc Kienle auf der Stuttgarter Homepage über Knäbel.

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    Und da die tollen Tage in diesem Jahr erst mit Weiberfastnacht am 8. Februar starten, hat der HSV im richtungsweisenden Heimspiel gegen das Schlusslicht an diesem Sonnabend (18.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) ja vielleicht doch noch eine Chance...

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    Fiete Arp ist in aller Munde. Da ist es nur logisch, dass sich auch einer seiner Vorgänger beim HSV Gedanken über das Sturmjuwel macht. "Das, was er bis jetzt geliefert hat, ist natürlich super", sagt Ex-Profi Mladen Petric (38 Bundesligatreffer für den HSV) über den 18-Jährigen. Er hoffe, dass Arp nun daran anknüpfe.

    "Es ist natürlich immer so eine Sache mit den jungen Spielern: In der ersten Saison schlägt man ein und dann muss man das bestätigen. Das ist dann das Schwierige", sagt Petric. Das Potenzial habe Arp in jedem Fall. "Ich hoffe, dass er auf dem Boden bleibt und weiter so hart an sich arbeitet."

    Vor allem müsse Arp auch bei Angeboten anderer Vereine klaren Kopf bewahren. "Ich hoffe, dass er sich weiter darauf konzentriert, beim HSV seine Leistung abzurufen, dann wird er seinen Weg machen ", sagt der 37 Jahre alte ehemalige kroatische Nationalspieler – den mit Arp übrigens das Sternzeichen Steinbock eint. Na dann...