Was kann den HSV noch retten? Antworten hier im Video. Kölner Kampfansage vor Abstiegsgipfel. HSV wollte de Jong zurückholen.

Walace-Leihe rückt näher

Der HSV steht unmittelbar davor, Mittelfeldspieler Walace zu Flamengo Rio de Janeiro zu verleihen. Nach einem ersten Treffen am Montag steht am Dienstag eine zweite Verhandlungsrunde mit dem brasilianischen Club an.

Nach Abendblatt-Informationen sind sich beide Vereine weitestgehend einig. Lediglich die Dauer der Leihe ist noch offen. Walaces Wunschverein Flamengo würde den Brasilianer gerne für 18 Monate leihen, der HSV will seinen wechselwilligen Profi aber nur bis zum Sommer abgeben. Atlético Mineiro, bislang als heißeste Käufer gehandelt, hat sich derweil aus dem Poker verabschiedet.

Bloß weg vom HSV: Walace steht vor einer Flucht nach Brasilien
Bloß weg vom HSV: Walace steht vor einer Flucht nach Brasilien © Witters

Sobald der Deal über die Bühne geht, würde der HSV bei Dominik Kaiser Nägel mit Köpfen machen. Der defensive Mittelfeldspieler soll für kleines Geld vom Tabellenzweiten RB Leipzig, wo er keine Rolle mehr spielt, kommen. Kaiser liegen nach Abendblatt-Informationen mehrere unterschriftsreife Angebote aus dem In- und Ausland vor, doch der 29-Jährige hat sich bereits entschieden: er will nur zum HSV.

Und so muss Kaiser zunächst einmal abwarten, dass der HSV beim morgigen Gipfel mit Flamengo Einigung über eine Leihe von Walace erzielt.

HSV muss 30.000 Euro bezahlen

Satte Geldstrafe für den HSV. Das DFB-Sportgericht hat die Hanseaten wegen drei Fällen unsportlichen Verhaltens der Anhänger mit 30.000 Euro sanktioniert. Der Club stimmte dem Urteil zu, es ist somit rechtskräftig.

Während des Auswärtsspiel bei Hannover 96 fielen einige HSV-Fans negativ durch das Abbrennen bengalischer Feuer auf
Während des Auswärtsspiel bei Hannover 96 fielen einige HSV-Fans negativ durch das Abbrennen bengalischer Feuer auf © Bongarts/Getty Images | Martin Rose

Das Sportgericht bestrafte das Abbrennen von Pyrotechnik im Hamburger Fanblock während des Spiels bei Hannover 96 am 15. September 2017, kurz vor Anpfiff des Spiels bei Schalke 04 am 19. November 2017 und zu Spielbeginn gegen Eintracht Frankfurt am 12. Dezember 2017.

Bruchhagen spricht Gisdol Vertrauen aus

HSV-Vorstandschef Heribert Bruchhagen stellt sich trotz des Fehlstarts in die Bundesliga-Rückrunde hinter Trainer Markus Gisdol (48). „Nach wie vor ist das Vertrauen in Herrn Gisdol uneingeschränkt“, sagte Bruchhagen dem NDR, stellte aber auch fest, dass die Lage der Hanseaten „erneut prekär“ sei: „Wir wissen um unsere Situation.“

Bei Sky war Bruchhagen am Sonntag der Frage, ob Gisdol bis Saisonende Trainer des HSV bleibt, noch ausgewichen. "Kontinuität, die bei uns im Vordergrund steht, verträgt sich nicht mit der Trainerfrage", sagte er mehrdeutig.

Nach dem ernüchternden 0:1 beim FC Augsburg bleibt der HSV Tabellenvorletzter. Vor dem Kellerduell am Sonnabend gegen den Letzten 1. FC Köln (18.30 Uhr/Sky, Liveticker auf Abendblatt.de) forderte Bruchhagen eine Reaktion. „Eine Wende muss her, das ist klar“, sagte er, alle im Club seien nun „gefordert, jeder an seinem Platz“.


Nur zu gerne erinnern sich Bruchhagen und Gisdol an die Rückrunde der Vorsaison, als der HSV mit 25 Punkten noch den direkten Klassenerhalt am letzten Spieltag geschafft hatte. „Da haben wir trotz einer ähnlich schlechten Ausgangslage gezeigt, was man mit absoluter Geschlossenheit und der nötigen Heimstärke erreichen kann“, sagte Bruchhagen.

Kölns Kampfansage an den HSV

Stefan Ruthenbeck, Trainer des 1. FC Köln, glaubt nach dem Derbysieg gegen Borussia Mönchengladbach (2:1) weiterhin an den Klassenerhalt des Tabellenletzten. „Wenn man Gladbach schlägt und Wolfsburg schlägt, dann kann man auch den HSV schlagen“, sagte Ruthenbeck dem SID am Montag mit Blick auf das kommende Spiel beim direkten Konkurrenten am Sonnabend.

Holt der FC auch dort einen Sieg, würde er bis auf drei Punkte an die Hamburger heranrücken. „Wir waren schon abgestiegen. Totgesagt. Nichtskönner“, sagte Ruthenbeck: „Ich sehe eine Mannschaft, die sich wehrt, die sehr aggressiv ist, die an sich glaubt und die nie aufsteckt. Jetzt hat der HSV den Druck. Die sehen auch, was sich in Köln gerade entwickelt.“

Bei aller Euphorie über den Erfolg ermahnte Ruthenbeck seine Spieler, jetzt nicht abzuheben. „Wir müssen uns alle steigern, um unsere Ziele zu erreichen. Wir brauchen Siege! Wir wollen Siege!“, sagte er: „Wir haben jetzt das erste von 17 Endspielen gewonnen – es kommen aber noch 16 weitere.“

De Jong kennt kein Pardon

Nigel de Jong hegt für den HSV auch neun Jahre nach seinem Abstieg noch Sympathie. Das gab er in einem Interview mit dem „Kicker“ zu verstehen. „Es war meine erste Auslandsstation, damals war der HSV super organisiert“, sagte der Niederländer, der in der Winterpause der Bundesliga beim 1. FSV Mainz 05 gelandet ist.

Nigel de Jong soll Mainz helfen, den Abstieg zu verhindern
Nigel de Jong soll Mainz helfen, den Abstieg zu verhindern © WITTERS | TimGroothuis

Offenbar wäre auch eine Rückkehr nach Hamburg möglich gewesen. "Vergangenen Sommer versuchte der Club, Kontakt aufzubauen", sagte de Jong, "daraus wurde nichts." Aktuell gebe es aber keine Gespräche mit dem HSV. Im Abstiegskampf kennt Defensivmann de Jong (33) kein Pardon mit seinem früheren Verein: „Mein Ziel ist es, mit Mainz in der Bundesliga zu bleiben. Mit Hamburg werde ich im Kampf ums Erreichen dieses Ziels kein Mitleid haben.“

Nigel de Jong spielte drei Jahre in Hamburg und eröffnete damals am Offakamp ein Autohaus, das er zusammen mit einem Geschäftspartner betreibt. In Planung ist zudem der Bau einer Garage für Luxuskarossen. Der HSV transferierte de Jong im Januar 2008 für die Rekordsumme von 18 Millionen Euro zu Manchester City.

Pollersbeck bringt HSV nach vorn

Julian Pollersbeck kam am Sonnabend zu seinem Bundesliga-Debüt
Julian Pollersbeck kam am Sonnabend zu seinem Bundesliga-Debüt © WITTERS | LennartPreiss

Julian Pollersbeck ist der 31. Torhüter, den der HSV in der Bundesliga eingesetzt hat. Das hat der „Kicker“ errechnet. Damit setzten sich die Hamburger im „ewigen Torhüter-Ranking“ von Werder Bremen und dem VfB Stuttgart ab und sind nun alleiniger Zweiter. Nur der FC Schalke 04 hat noch mehr Torhüter aufgeboten: 35.

Trainer Markus Gisdol hatte Pollersbeck vergangene Woche zur Nummer eins befördert. Bei der 0:1-Niederlage in Augsburg gelang dem U-21-Europameister ein ordentliches Bundesliga-Debüt. Beim Gegentor war er chancenlos.

HSV verliert den Luftkampf in Augsburg

Ausdruck eines Kampfspiels: Die Hamburger Filip Kostic (v.l.) und Bobby Wood gegen Augsburgs Gouweleeuw
Ausdruck eines Kampfspiels: Die Hamburger Filip Kostic (v.l.) und Bobby Wood gegen Augsburgs Gouweleeuw © Getty Images
Der Ersatz des erkälteten Fiete Arp hatte die erste Minichance des HSV
Der Ersatz des erkälteten Fiete Arp hatte die erste Minichance des HSV © Witters
Auch Mergim Mavraj bewies Köpfchen
Auch Mergim Mavraj bewies Köpfchen © Witters
Auch Sejad Salihovic musste gegen Michael Gregoritsch ins Kopfballduell
Auch Sejad Salihovic musste gegen Michael Gregoritsch ins Kopfballduell © Imago/Jan Hübner
Für Augsburgs Martin Hinteregger endete eines der Luftduelle mit blutiger Nase
Für Augsburgs Martin Hinteregger endete eines der Luftduelle mit blutiger Nase © Imago/Eibner
Der spätere Torschütze Ja-Cheol Koo gegen Gideon Jung im Kapmf um den Ball – auch in diesem Fall weit über dem Boden
Der spätere Torschütze Ja-Cheol Koo gegen Gideon Jung im Kapmf um den Ball – auch in diesem Fall weit über dem Boden © Witters
Mit dem Pausenpfiff erzielte der Koreaner dann die Führung – natürlich per Kopf
Mit dem Pausenpfiff erzielte der Koreaner dann die Führung – natürlich per Kopf © Imago/Jan Hübner
Hamburgs neue Nummer eins Julian Pollersback war dabei ohne Chance
Hamburgs neue Nummer eins Julian Pollersback war dabei ohne Chance © Imago/Jan Hübner
Michael Gregoritsch war einer der ersten Gratulanten
Michael Gregoritsch war einer der ersten Gratulanten © Imago/Jan Hübner
In der ersten Halbzeit wurde der Ex-HSVer von Dennis Diekmeier an einer Riesenchance gehindert
In der ersten Halbzeit wurde der Ex-HSVer von Dennis Diekmeier an einer Riesenchance gehindert © Imago/Nordphoto
In der 75. Minute hätte Pollersbeck bei einem durch Gregoritsch abgefälschten Schus von Philipp Max beinahe das Nachsehen gehabt, der Pfosten rettete
In der 75. Minute hätte Pollersbeck bei einem durch Gregoritsch abgefälschten Schus von Philipp Max beinahe das Nachsehen gehabt, der Pfosten rettete © dpa
Christian Mathenia unterstützte seinen Nachfolger im Tor nach Kräften
Christian Mathenia unterstützte seinen Nachfolger im Tor nach Kräften © Witters
On Fire: Bobby Wood (l.) und André Hahn im Disput mit Manuel Gräfe
On Fire: Bobby Wood (l.) und André Hahn im Disput mit Manuel Gräfe © Imago/Eibner
Auch Markus Gisdol war nicht immer einverstanden mit dem Schiedsrichter
Auch Markus Gisdol war nicht immer einverstanden mit dem Schiedsrichter © Imago/kolbert-press
Wiedersehensfreude – zumindest vor dem Anpfiff: Der Ex-Hamburger Gregoritsch (l.) und der degradierte HSV-Torhüter Christian Mathenia (r.)
Wiedersehensfreude – zumindest vor dem Anpfiff: Der Ex-Hamburger Gregoritsch (l.) und der degradierte HSV-Torhüter Christian Mathenia (r.) © Imago/Eibner
Mathenia wurde von Julian Pollersbeck als Nummer eins abgelöst
Mathenia wurde von Julian Pollersbeck als Nummer eins abgelöst © Imago/Eibner
Im Stadion waren neben Gregoritschs Vater Werner auch ganz spezielle Fans des Österreichers
Im Stadion waren neben Gregoritschs Vater Werner auch ganz spezielle Fans des Österreichers © Imago/Nordphoto
Voller Zuversicht trotz personeller Engpässe: HSV-Sportchef Jens Todt vor dem Spiel in Augsburg
Voller Zuversicht trotz personeller Engpässe: HSV-Sportchef Jens Todt vor dem Spiel in Augsburg © Imago/Eibner
Auch die Einlaufkinder profitierten von der guten Laune des Managers
Auch die Einlaufkinder profitierten von der guten Laune des Managers © Imago/Nordphoto
Etwas skeptischer blickte Heribert Bruchhagen drein
Etwas skeptischer blickte Heribert Bruchhagen drein © Imago/Eibner
Markus Gisdol und seinen Kollegen aus dem Trainerteam stand die Anspannung derweil ins Gesicht geschrieben
Markus Gisdol und seinen Kollegen aus dem Trainerteam stand die Anspannung derweil ins Gesicht geschrieben © Witters
Dank eines Freundes auf der Tribüne hellte sich Gisdols Miene dann aber doch auf
Dank eines Freundes auf der Tribüne hellte sich Gisdols Miene dann aber doch auf © Imago/kolbert-press
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Lasogga und Halilovic verlieren

Kein gutes Wochenende für die vom HSV verliehenen Profis: Pierre-Michel Lasogga verlor unterlag mit Leeds United in der zweiten englischen Liga bei Ipswich Town mit 0:1 und verpasste damit den Sprung auf die Play-off-Plätze.

Stürmer Lasogga wurde zwölf Minuten vor Spielende eingewechselt, konnte seinem Club aber nicht mehr zum Ausgleich verhelfen. Teamkollege Eunan O’Kane hatte bereits in der 37. Minute wegen eines Kopfstoßes die Rote Karte gesehen.

Noch dicker kam es für Alen Halilovic in der spanischen Primera División. Der Kroate ging mit UD Las Palmas beim FC Girona mit 0:6 unter. Las Palmas bleibt mit elf Punkten Tabellenletzter und hat bereits sieben Punkte Rückstand auf den vor dem Abstieg rettenden 17. Rang.

Halilovic wurde in der 64. Minute beim Stand von 3:0 eingewechselt. Für ihn war es das Comeback nach fast vier Monaten Verletzungspause.