Bruchhagen vermeidet ein klares Bekenntnis zu Trainer Gisdol. Warum der Coach dennoch sicher im Sattel sitzt.

Hamburg. Wie oft darf Trainer Markus Gisdol noch verlieren? Diese Frage stellte Moderator Jörg Wontorra HSV-Boss Heribert Bruchhagen in seiner Sky-Sendung „Wontorra – der Fußball-Talk. Bei seiner Antwort wich der Hamburger Vorstandschef aus. Trotz mehrfacher Nachfragen vermied Bruchhagen ein klares Trainerbekenntnis.

Bruchhagen sagte lediglich: „Kontinuität, die bei uns im Vordergrund steht, verträgt sich nicht mit der Trainerfrage“, und verwies immer wieder auf diese Antwort. Muss Gisdol nun bei einer weiteren Niederlage gegen den Tabellenletzten Köln um seinen Job fürchten?

Nein. Denn trotz schwammiger Worte seines Vorsitzenden sitzt HSV-Coach Gisdol weiterhin fest im Sattel. Bruchhagen hält nicht viel von Trainerwechseln und hofft weiterhin, dass die sportliche Wende unter Gisdol gelingt. Doch sollten die Hanseaten auch gegen Köln verlieren und sich der Abstand zum rettenden Ufer vergrößern, würde auch Bruchhagen nicht mehr der Trainerfrage ausweichen können – vor allem intern. Zu einem Endspiel wird die Partie gegen Köln dennoch nicht für den in einigen Medien bereits angezählten Coach werden.

Gisdol lächelt Trainerfrage weg

Gisdol bekräftigte derweil, Diskussion dieser Art nicht an sich heranzulassen. Zumal er keinerlei Anlass dafür sehe. „Ich spüre nicht den Ansatz von Misstrauen“, sagte Gisdol am Tag nach dem ernüchternden 0:1 beim FC Augsburg. Mit den Club-Verantwortlichen wie Bruchhagen und Sportchef Jens Todt pflege er außerdem ein „sehr enges“ Verhältnis.

HSV verliert in Augsburg:

HSV verliert den Luftkampf in Augsburg

Ausdruck eines Kampfspiels: Die Hamburger Filip Kostic (v.l.) und Bobby Wood gegen Augsburgs Gouweleeuw
Ausdruck eines Kampfspiels: Die Hamburger Filip Kostic (v.l.) und Bobby Wood gegen Augsburgs Gouweleeuw © Getty Images
Der Ersatz des erkälteten Fiete Arp hatte die erste Minichance des HSV
Der Ersatz des erkälteten Fiete Arp hatte die erste Minichance des HSV © Witters
Auch Mergim Mavraj bewies Köpfchen
Auch Mergim Mavraj bewies Köpfchen © Witters
Auch Sejad Salihovic musste gegen Michael Gregoritsch ins Kopfballduell
Auch Sejad Salihovic musste gegen Michael Gregoritsch ins Kopfballduell © Imago/Jan Hübner
Für Augsburgs Martin Hinteregger endete eines der Luftduelle mit blutiger Nase
Für Augsburgs Martin Hinteregger endete eines der Luftduelle mit blutiger Nase © Imago/Eibner
Der spätere Torschütze Ja-Cheol Koo gegen Gideon Jung im Kapmf um den Ball – auch in diesem Fall weit über dem Boden
Der spätere Torschütze Ja-Cheol Koo gegen Gideon Jung im Kapmf um den Ball – auch in diesem Fall weit über dem Boden © Witters
Mit dem Pausenpfiff erzielte der Koreaner dann die Führung – natürlich per Kopf
Mit dem Pausenpfiff erzielte der Koreaner dann die Führung – natürlich per Kopf © Imago/Jan Hübner
Hamburgs neue Nummer eins Julian Pollersback war dabei ohne Chance
Hamburgs neue Nummer eins Julian Pollersback war dabei ohne Chance © Imago/Jan Hübner
Michael Gregoritsch war einer der ersten Gratulanten
Michael Gregoritsch war einer der ersten Gratulanten © Imago/Jan Hübner
In der ersten Halbzeit wurde der Ex-HSVer von Dennis Diekmeier an einer Riesenchance gehindert
In der ersten Halbzeit wurde der Ex-HSVer von Dennis Diekmeier an einer Riesenchance gehindert © Imago/Nordphoto
In der 75. Minute hätte Pollersbeck bei einem durch Gregoritsch abgefälschten Schus von Philipp Max beinahe das Nachsehen gehabt, der Pfosten rettete
In der 75. Minute hätte Pollersbeck bei einem durch Gregoritsch abgefälschten Schus von Philipp Max beinahe das Nachsehen gehabt, der Pfosten rettete © dpa
Christian Mathenia unterstützte seinen Nachfolger im Tor nach Kräften
Christian Mathenia unterstützte seinen Nachfolger im Tor nach Kräften © Witters
On Fire: Bobby Wood (l.) und André Hahn im Disput mit Manuel Gräfe
On Fire: Bobby Wood (l.) und André Hahn im Disput mit Manuel Gräfe © Imago/Eibner
Auch Markus Gisdol war nicht immer einverstanden mit dem Schiedsrichter
Auch Markus Gisdol war nicht immer einverstanden mit dem Schiedsrichter © Imago/kolbert-press
Wiedersehensfreude – zumindest vor dem Anpfiff: Der Ex-Hamburger Gregoritsch (l.) und der degradierte HSV-Torhüter Christian Mathenia (r.)
Wiedersehensfreude – zumindest vor dem Anpfiff: Der Ex-Hamburger Gregoritsch (l.) und der degradierte HSV-Torhüter Christian Mathenia (r.) © Imago/Eibner
Mathenia wurde von Julian Pollersbeck als Nummer eins abgelöst
Mathenia wurde von Julian Pollersbeck als Nummer eins abgelöst © Imago/Eibner
Im Stadion waren neben Gregoritschs Vater Werner auch ganz spezielle Fans des Österreichers
Im Stadion waren neben Gregoritschs Vater Werner auch ganz spezielle Fans des Österreichers © Imago/Nordphoto
Voller Zuversicht trotz personeller Engpässe: HSV-Sportchef Jens Todt vor dem Spiel in Augsburg
Voller Zuversicht trotz personeller Engpässe: HSV-Sportchef Jens Todt vor dem Spiel in Augsburg © Imago/Eibner
Auch die Einlaufkinder profitierten von der guten Laune des Managers
Auch die Einlaufkinder profitierten von der guten Laune des Managers © Imago/Nordphoto
Etwas skeptischer blickte Heribert Bruchhagen drein
Etwas skeptischer blickte Heribert Bruchhagen drein © Imago/Eibner
Markus Gisdol und seinen Kollegen aus dem Trainerteam stand die Anspannung derweil ins Gesicht geschrieben
Markus Gisdol und seinen Kollegen aus dem Trainerteam stand die Anspannung derweil ins Gesicht geschrieben © Witters
Dank eines Freundes auf der Tribüne hellte sich Gisdols Miene dann aber doch auf
Dank eines Freundes auf der Tribüne hellte sich Gisdols Miene dann aber doch auf © Imago/kolbert-press
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Doch wie Gisdol den HSV wieder zum Siegen bringen? Gegen Augsburg erspielte sich die Mannschaft nicht eine Torchance. „Wir haben zu viele Fehler im Umschaltspiel gemacht und es dadurch verpasst, in einigen Situationen für Torgefahr zu sorgen“, kritisierte Gisdol seine Spieler, denen er zuvor Situationen dieser Art in einer 80-minütigen Videoanalyse vor Augen geführt hatte.

In der anstehenden Woche müsse seine Mannschaft intensiv am Umschaltspiel, wie schon im Trainingslager in Spanien, arbeiten, um gegen Köln wieder zu punkten.