Launischer Auftritt beim Abendblatt-Neujahrsempfang: Hat Bruchhagen die eigenen Transfercoups des Winters vergessen?

Bruchhagen mit kurioser Transfer-Aussage

Hat Heribert Bruchhagen vergessen, dass der HSV nur durch die letztjährigen Wintertransfers die Klasse gehalten hat? „Ich kann ich mir nicht vorstellen, dass wir noch jemanden verpflichten, denn wer bekommt schon Verstärkungen im Winter?“, entgegnete der Vorstandsvorsitzende beim Abendblatt-Neujahrsempfang auf die Frage, ob die Hamburger bis Ende des Monats noch auf dem Transfermarkt aktiv werden.

Mit Kyriakos Papadopoulos bewies der HSV allerdings erst vor einem Jahr, wie wichtig ein Wintertransfer sein kann. Der Grieche entwickelte sich auf Anhieb zum Anführer und erweckte seine Mitspieler mit seiner Mentalität aus dem Abstiegskampf-Tiefschlaf.

Bruchhagen weiter: „Im Winter stehen Stammspieler nicht zur Verfügung.“ Den letztjährigen Winter-Coup, den damaligen Stammspieler Mergim Mavraj vom Europa-Anwärter 1. FC Köln loszueisen, scheint der HSV-Boss in diesem Moment nicht auf dem Zettel gehabt zu haben.

Dennoch sorgte Bruchhagen für Klarheit, denn einen Neuzugang in diesem Winter schloss er nahezu aus. „Wir haben unser Budget ausgeschöpft. Ich will es nicht ganz ausschließen, aber die Wahrscheinlichkeit ist nicht groß.“

Bruchhagen kontert provokante Gisdol-Frage

Gegen Ende des Interviews lief Bruchhagen wieder zur Höchstform auf und konterte eine provokante Frage zu Trainer Markus Gisdol. „Wie lange kann ihr Trainer mit so schlechten Ergebnissen noch weitermachen?“, fragte Abendblatt-Reporter Jens Meyer-Wellmann – und Bruchhagen antwortet schlagfertig: „Sie entlassen Ihren Chefredakteur ja auch nicht trotz sinkender Auflagezahlen!“

Profitiert Walace von Personalnot?

Dem HSV gehen allmählich die defensiven Mittelfeldspieler aus. Albin Ekdal (Stauchung im Sprunggelenk), Gideon Jung (Schlag aufs Sprunggelenk) und Lewis Holtby (Knieprobleme) sind vor dem Rückrundenstart am Sonnabend beim FC Augsburg fraglich. „Wir schauen bis zum Ende der Woche“, sagte Trainer Markus Gisdol vor der Abreise aus dem Trainingslager in Spanien.

Von der Personalnot könnte der für das jüngste Testspiel gegen Freiburg (1:1) nicht berücksichtigte Streikprofi Walace profitieren. „Er kann sich in dieser Woche präsentieren“, machte Gisdol dem Brasilianer Hoffnung auf einen Kaderplatz beim FCA.

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Holtby zum Absteiger der Saison gewählt

Lediglich sieben Spiele absolvierte Lewis Holtby in dieser Saison für den HSV. Seit dem 10. Spieltag kam er überhaupt nicht mehr zum Einsatz. Der Mittelfeldspieler hat keine Zukunft mehr in Hamburg. Trainer Markus Gisdol setzt auf andere Akteure. In einer "kicker"-Umfrage unter allen Bundesligaprofis wurde Holtby deshalb mit 12,8 Prozent zum Absteiger der Saison gewählt. Auf Platz zwei landete André Schürrle mit 8,2 Prozent.

Bundesligaprofis ehren Arp

Große Anerkennung für Fiete Arp: Der gerade erst 18 Jahre alt gewordene HSV-Stürmer wurde in einer „kicker“-Umfrage unter Bundesligaprofis in der Kategorie Aufsteiger mit 14,6 Prozent auf Platz zwei gewählt. Lediglich Leverkusens Jamaikaner Leon Bailey sammelte mit 19,2 Prozent mehr Stimmen als Arp. Rang vier belegt übrigens Ex-HSV-Spieler Michael Gregoritsch (5).

Gisdol pokert bei Torwartfrage

Christian Mathenia oder Julian Pollersbeck – welcher Torhüter startet zum Rückrundenstart in Augsburg? „Das wird Ende der Woche auf eine Bauchentscheidung hinauslaufen“, sagte Gisdol. Die Torwartfrage sei somit weiterhin offen. Der Trainer sieht die komplette Mannschaft als „Gewinner des Trainingslagers“ und betonte: „Das Team funktioniert.“ Die erste Trainingseinheit in Hamburg nach der Rückkehr aus Spanien absolviert die Mannschaft am Mittwoch.

Steigt der HSV ab?

16 Prozent aller Bundesligaprofis haben diese Frage im "kicker" mit Ja beantwortet. Lediglich die abgeschlagenen Kölner kommen mit 42,9 auf eine höhere Prozentzahl. Knapp ein Drittel (31,5 Prozent) aller Spieler geht dagegen davon aus, dass der HSV mal wieder in der Relegation landet. Es ist der Höchstwert in dieser Kategorie vor Freiburg (16), Mainz und Bremen (je 12,8).

Die Bilder des Freiburg-Tests:

Papa-Tor reicht nicht zum Sieg gegen Freiburg

Filip Kostic wird hart zu Fall gebracht. Kurz vor Schluss kassierte der HSV den 1:1-Ausgleich im Testspiel gegen Freiburg
Filip Kostic wird hart zu Fall gebracht. Kurz vor Schluss kassierte der HSV den 1:1-Ausgleich im Testspiel gegen Freiburg © imago/Zink
Kapitän Kyriakos Papadopoulos brachte den HSV in Führung, zum Sieg reichte es aber nicht
Kapitän Kyriakos Papadopoulos brachte den HSV in Führung, zum Sieg reichte es aber nicht © WITTERS | TimGroothuis
Filip Kostic schlägt eine Ecke vor beeindruckender Kulisse an der Grenze zu Gibraltar
Filip Kostic schlägt eine Ecke vor beeindruckender Kulisse an der Grenze zu Gibraltar © WITTERS | TimGroothuis
HSV-Torhüter Julian Pollersbeck hinterließ einen positiven Eindruck beim 1:1 im Testspiel gegen Freiburg
HSV-Torhüter Julian Pollersbeck hinterließ einen positiven Eindruck beim 1:1 im Testspiel gegen Freiburg © WITTERS | TimGroothuis
Sein Konkurrent Christian Mathenia hatte dagegen Spaß auf der Bank neben dem angeschlagenen Gideon Jung
Sein Konkurrent Christian Mathenia hatte dagegen Spaß auf der Bank neben dem angeschlagenen Gideon Jung © WITTERS | TimGroothuis
Duell der Sprinter Christian Günter gegen André Hahn
Duell der Sprinter Christian Günter gegen André Hahn © imago/Zink
Fiete Arp scheint derzeit gesetzt im HSV-Sturmzentrum
Fiete Arp scheint derzeit gesetzt im HSV-Sturmzentrum © WITTERS | TimGroothuis
Bobby Wood erhielt eine Bewährungschance hinter Youngster Arp, doch der US-Stürmer konnte diese nicht nutzen
Bobby Wood erhielt eine Bewährungschance hinter Youngster Arp, doch der US-Stürmer konnte diese nicht nutzen © imago/Zink
Freiburgs Kult-Trainer Christian Streich macht es sich auf der komfortablen Trainerbank gemütlich
Freiburgs Kult-Trainer Christian Streich macht es sich auf der komfortablen Trainerbank gemütlich © WITTERS | TimGroothuis
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Todt: „Fühlen uns gerüstet für Abstiegskampf“

HSV-Sportchef Jens Todt hat zum Abschluss seines siebentägigen Trainingslagers im südspanischen Jerez de la Frontera ein positives Fazit gezogen. „Wir fühlen uns gerüstet für den Abstiegskampf“, sagte Sportchef Jens Todt. „Wir wissen, dass wir harte Wochen und Monate vor uns haben.“