Im “Doppelpass“ erklärt der Vorstandschef, wie der HSV den Abstieg verhindern kann. Außerdem spricht er über Walaces Streik-Gründe.

München/Hamburg. HSV-Boss Heribert Bruchhagen hat im Sport1-“Doppelpass“ Stellung zur sportlichen Krise bezogen. „Wir haben in der Hinserie etwas enttäuschende Leistungen geboten und müssen uns in der Rückrunde steigern“, sagte der 69 Jahre alte Vorstandsvorsitzende, der den Club für den Existenzkampf gut aufgestellt sieht. „Beim HSV ist alles stimmig außer der sportlichen Situation. Wir sind nicht gut genug, das ist das Problem.“

Hoffnung auf den Klassenerhalt macht Bruchhagen die Erfahrung aus der Vergangenheit mit dem erfolgreichen Bewältigen prekärer Situationen. Der Abstiegskampf sei „kein Neuland“ für den HSV.

Bruchhagen verteidigt Kaderplanung

Dass die Hamburger nun erneut um den ersten Abstieg der Vereinshistorie bangen müssen, sei im Sommer, als der Kader für die Saison aufgestellt wurde, nicht abzusehen gewesen.

„Wir sind mit großem Optimismus in die Saison gegangen. Wir haben fast alle Spieler gehalten und junge Leute dazu geholt. Es gab kein Indiz dafür, dass wir nach der Hinrunde auf Platz 17 landen. Aber im Fußball kommt vieles oft unerwartet“, sagte Bruchhagen, der einen gewohnt souveränen Eindruck vermittelte.

Bruchhagen: Walace wollte bei schwangerer Frau bleiben

Über Streik-Profi Walace, der drei Tage verspätet ins Trainingslager nach Jerez de la Frontera nachreiste, sagte Bruchhagen: „Er hat es damit begründet, dass seine Frau schwanger ist. Wir sollten jetzt nicht so tun, dass die Welt in ihren Grundfesten erschüttert wurde, weil ein Brasilianer ein paar Tage zu spät kommt.“

Der HSV-Boss versucht das Thema kleinzureden, um das Gesamtgefüge nicht zu belasten. Dass Walace eine schriftliche Abmahnung sowie eine Geldstrafe im fünfstelligen Bereich bekommen wird, zeigt aber, dass der Fall intern mit größerer Härte angegangen wird.